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26.10.2018 10:00:42

MÄRKTE ASIEN/Börsen drehen nach Anfangsgewinne wieder ins Minus

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach Kursgewinnen zum Handelsstart im Sog sehr fester US-Vorgaben hat die Stimmung an den asiatischen Börsen und in Australien am Freitag im Handelsverlauf komplett gedreht. Durchweg dominierten auf den Kurszetteln zum Ende des Handelstages rote Vorzeichen. Zum Einen, weil Sorgen um negative Folgen des Handelsstreits zwischen den USA und China auf das globale Wachstum wieder die Oberhand gewannen; zum Anderen, weil wichtige US-Unternehmen nachbörslich in den USA die in sie gesetzten Erwartungen nicht durchweg erfüllen konnten.

Am stärksten nach unten ging es in Seoul mit dem Kospi, der 1,8 Prozent verlor und bereits den vierten Tag in Folge nachgab. Die Analysten von Nomura befürchten, dass dem stark vom internationalen Handel abhängigen Land eine Kontraktionsphase bevorsteht, die über das Jahr 2020 anhalten dürfte.

Der Schanghai-Composite erholte sich im Schlussgeschäft kräftig von den Tagestiefs und büßte so nur 0,1 Prozent ein. In Hongkong stand im späten Handel aber immer noch ein Minus von 1,2 Prozent, womit der Index bereits auf das fünfte Wochenminus in Folge zusteuerte.

Nikkei erst deutlich rauf, dann deutlich runter und wieder etwas rauf

In Tokio verlor der Nikkei-Index 0,4 Prozent auf 21.184 Zähler, auch er hatte im Verlauf des Handels schon deutlich tiefer gelegen, nachdem er anfangs knapp 1 Prozent im Plus gelegen hatte. Die Wochenbilanz des Nikkei von minus 6 Prozent war die schlechteste seit Anfang Februar. Der Yen zog mit der sich wieder verschlechternden Stimmung während des Handels an, weil er als sicherer Hafen wieder einmal gesucht war. Der Dollar fiel von 112,40 zu Beginn auf zuletzt 112,10 Yen zurück.

Die Märkte folgten damit dem Future auf den S&P-500-Index. Er lag phasenweise über 1 Prozent im Minus und deutete auf eine schwächere Eröffnung an der Wall Street hin. Die massive Erholung vom Vortag könnte damit wieder Makulatur werden. Auslöser waren die Geschäftszahlen von Amazon und Alphabet nachbörslich in den USA. Beide verfehlten umsatzseitig mit ihren Drittquartalszahlen die Erwartungen. Zudem hat Amazon angekündigt, dass im vierten Quartal der Umsatz unter den Analystenschätzungen bleiben dürfte.

Dämpfer für Annäherung im Handelsstreit

Zur wieder eingetrübten Stimmung trug laut Händlern bei, dass die USA im Handelsstreit mit China die Wiederaufnahme von Gesprächen solange abgelehnt haben, bis Peking konkrete Vorschläge macht, um die von den USA vorgebrachten Vorwürfe in Sachen unlauterer Technologietransfer und ähnlichem aus der Welt zu räumen. Damit erhielten Hoffnungen einen Dämpfer, dass sich beide Seiten Ende November annähern könnten, wenn US-Präsident Donald Trump und Chinas Ministerpräsident am Rande des G20-Treffens in Buenos Aires zusammentreffen dürften. Stattdessen drohten nun weitere Strafzölle der USA, wie von Trump bereits angedeutet, hieß es.

In Tokio büßten Canon nach schwach ausgefallenen Geschäftszahlen 5,6 Prozent ein. Zudem senkte das Unternehmen seinen Ausblick. In Sydney erholten sich Fortescue um 5,2 Prozent von einem Großteil der Verluste am Donnerstag. Das Unternehmen hat im dritten Quartal zwar weniger Eisenerz verschifft, aber trotz höherer Kosten von besseren Preisen profitiert.

Hynix erholten sich nach einem schwachen Start in Seoul kräftig und gingen 3,6 Prozent fester ins Wochenende. In den USA hatte der Wettbewerber Intel nach Börsenschluss durchweg gute Zahlen präsentiert und den Ausblick erhöht.

An den Börsen in China hielten sich laut Händlern Aktien aus dem Immobiliensektor besser als der breite Markt. Hier sorgte eine Analystenstudie von CSC Financial für Zuversicht, laut der mit Unterstützung für den Sektor von politischer Seite zu rechnen ist. Zudem ist dort von nur begrenztem Potenzial für den Anstieg der Hypothekenzisen die Rede sowie von gut absehbarem Gewinnwachstum. SHK Properties gewannen 1,4, Country Garden gaben um 0,2 Prozent nach und CK Asset um 0,3 Prozent. China Vanke kletterten im Hongkonger Späthandel um 1,9 Prozent.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.665,20 +0,02% -6,59% 07:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.184,60 -0,40% -6,94% 08:00

Kospi (Seoul) 2.027,15 -1,75% -17,85% 08:00

Schanghai-Comp. 2.601,28 -0,10% -21,36% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 24.688,49 -1,22% -15,28% 10:00

Taiex (Taiwan) 9.489,18 -0,33% -10,84% 07:30

Straits-Times (Sing.) 2.961,44 -1,71% -10,92% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.682,58 -0,24% -5,52% 11:00

BSE (Mumbai) 33.557,81 -0,39% -0,75% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 10.31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1377 +0,0% 1,1374 1,1404 -5,3%

EUR/JPY 127,52 -0,2% 127,82 128,08 -5,7%

EUR/GBP 0,8883 +0,1% 0,8872 0,8845 -0,1%

GBP/USD 1,2809 -0,1% 1,2820 1,2894 -5,3%

USD/JPY 112,07 -0,3% 112,38 112,31 -0,5%

USD/KRW 1141,74 +0,5% 1136,35 1138,45 +7,0%

USD/CNY 6,9491 +0,0% 6,9490 6,9500 +6,8%

USD/CNH 6,9625 +0,1% 6,9561 6,9591 +6,9%

USD/HKD 7,8409 +0,0% 7,8408 7,8395 +0,4%

AUD/USD 0,7036 -0,6% 0,7076 0,7068 -10,0%

NZD/USD 0,6471 -0,8% 0,6523 0,6518 -8,8%

Bitcoin

BTC/USD 6.459,01 -0,3% 6.476,55 6.481,07 -52,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,58 67,33 -1,1% -0,75 +14,7%

Brent/ICE 76,14 76,89 -1,0% -0,75 +20,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.234,85 1.232,16 +0,2% +2,69 -5,2%

Silber (Spot) 14,66 14,65 +0,1% +0,01 -13,4%

Platin (Spot) 826,55 827,00 -0,1% -0,45 -11,1%

Kupfer-Future 2,72 2,75 -1,2% -0,03 -18,7%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cbr

(END) Dow Jones Newswires

October 26, 2018 04:00 ET (08:00 GMT)

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