MÄRKTE ASIEN/Börsen auf den Spuren guter US-Vorgaben

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die gute Stimmung an der Wall Street mit einem neuerlichen Rekordhoch des Dow-Jones-Index ist am Mittwoch auf die Märkte in Ostasien übergeschwappt. Dabei standen Aktien aus dem Finanzsektor auf den Siegerlisten ganz vorne. Sie werden Marktbeobachtern zufolge weiter gekauft, weil die weltweit gestiegenen Renditen nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl bessere Geschäfte versprechen mit höheren Gewinnmargen für die Banken im Zinsgeschäft.

   Der Nikkei-Index in Tokio gewann 1,1 Prozent auf 17.862 Punkte, in Seoul ging es um 0,9 Prozent aufwärts und in Hongkong um 0,6 Prozent. In Sydney bewegte sich das Marktbarometer im Tagesvergleich dagegen kaum, ebenso in Schanghai. Schanghai sei relativ abgeschottet von der globalen Volatiltät an den Börsen, weil dort ausländische Akteure relativ schwach vertreten seien und das Geschäft von chinesischen Kleinanlegern dominiert werde, hieß es.

   Anleihen wurden gemieden, die Renditen stiegen also tendenziell weiter, weil die Anleger mit steigenden US-Zinsen rechnen und deswegen Anleihen verkaufen. Nachdem die japanische Zehnjahresrendite am Vortag erstmals seit Mitte September phasenweise wieder in positives Terrain gestiegen war, erreichte sie nun mit 0,015 Prozent sogar das höchste Niveau seit März. "Neue Faktoren sehe ich nicht", sagte Masahiro Ichikawa, Marktstratege bei Sumitomo Mitsui Asset Management. Festere Aktienkurse und die Yen-Schwäche befeuerten die Risikofreude und führten dazu, dass sichere Häfen wie die Anleihen derzeit nicht gesucht seien.

   Am Devisenmarkt profitierte der Dollar weiter von der Aussicht auf steigende US-Zinsen - die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Dezember durch die US-Notenbank liegt mittlerweile annähernd bei 100 Prozent. Am Vortag hatten sie zusätzlich Nahrung von gut ausgefallenen US-Konjunkturdaten erhalten. Die US-Devise kostete zuletzt 109,17 Yen, das ist der höchste Stand seit Ende Mai und gab den Aktien japanischer Exportunternehmen einen zusätzlichen Schub.

Mitsubishi UFJ Financial kaum zu stoppen Die Subindizes der Bankenaktien legten in der gesamten Region überdurchschnittlich zu, am stärksten in Tokio mit rund 4 Prozent. Mitsubishi UFJ Financial gewannen 6,2 Prozent, Sumitomo Mitsui Financial 5,2 Prozent und Mizuho Financial 6,2 Prozent. Weil auch Versicherer von höheren Renditen an den Anleihemärkten profitieren, gewannen Dai-ichi Life 5,1 Prozent.

   Mitsubishi UFJ Financial haben damit insgesamt seit dem Sieg Trumps bereits um 27 Prozent zugelegt. Die Bank hatte überdies jüngst Geschäftszahlen vorgelegt, die besser ausgefallen waren als gedacht. Der Aktie komme zudem zugute, dass die Bank eine große Beteiligung an Morgan Stanley halte. Die US-Banken dürften nicht nur von dem erwarteten, die Renditen treibenden Staatsausgabenprogramm des neuen US-Präsidenten profitieren, sondern auch von dessen Plänen, die regulatorischen Vorschriften für den Bankensektor zu lockern.

   An den Rohstoffmärkten ging es nach der kräftigen Erholung bei den Ölpreisen weiter aufwärts. Getrieben werden die Preise weiter von Spekulationen, dass sich die Opec-Staaten bei ihrem am 30. November stattfindenden Treffen womöglich doch auf eine Förderdrosselung einigen werden. Brentöl verteuerte sich verglichen zum US-Späthandel um 0,4 Prozent auf 47,16 Dollar.

   Aktien aus dem Ölsektor waren vor diesem Hintergrund gesucht. Inpex zogen um 3 Prozent an, Japan Petroleum Exploration um 2,3 Prozent, Woodside Petroleum um 2,4 und Santos um 1,5 Prozent.

Nintendo mit Super-Mario-Sprung Gesucht seien daneben auch Aktien aus dem zuletzt eher vernachlässigten Technologiesektor gewesen, hieß es. Hier hätten gut ausgefallene Einzelhandelsumsätze in den USA Hoffnungen auf eine starke Nachfrage nach Elektronikartikeln im Weihnachtsgeschäft befeuert. In Seoul ging es für Samsung um 1,2 Prozent aufwärts, in Taipeh für HTC ebenfalls und in Tokio für Nintendo um 2,8 Prozent. Letztere erhielten zudem Unterstützung von der Mitteilung, dass die Smartphone-App "Super Mario Run" ab dem 15. Dezember in 151 Ländern verfügbar sein soll.

   Ein spektakuläres Börsendebüt feierten Bank of Shanghai. Die Bank hatte mit ihrem Börsengang 1,6 Milliarden Dollar erlöst, mithin war es der größte Börsengang in China in diesem Jahr. Der Kurs explodierte geradezu um 44 Prozent und wurde nur gestoppt vom maximalen Tageslimit für Börsenneulinge.

   Hyundai Heavy Industries stiegen um 5,5 Prozent auf ein Jahreshoch, angetrieben von Plänen des Unternehmens, sich in vier Gesellschaften umzustrukturieren. Marktteilnehmer versprechen sich davon insgesamt eine höhere Bewertung.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.327,70 +0,03% +0,60% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.862,21 +1,10% -6,15% 07:00 Kospi (Seoul) 1.979,65 +0,62% +0,94% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.205,41 -0,05% -9,43% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.328,90 +0,02% +2,00% 09:00 Taiex (Taiwan) 8.962,22 +0,35% +7,49% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.806,19 +0,31% -2,66% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.627,52 -0,19% -3,84% 10:00 BSE (Mumbai) 26.565,46 +0,99% +1,72% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:24 % YTD EUR/USD 1,0713 -0,1% 1,0724 1,0784 -1,4% EUR/JPY 117,20 +0,3% 116,91 116,50 -8,1% EUR/GBP 0,8589 -0,3% 0,8614 0,8632 +16,6% GBP/USD 1,2473 +0,2% 1,2449 1,2494 -15,4% USD/JPY 109,37 +0,3% 109,02 108,02 -6,8% USD/KRW 1172,32 +0,4% 1168,00 1167,80 -0,3% USD/CNY 6,8686 +0,1% 6,8591 6,8543 +5,8% USD/CNH 6,8789 +0,1% 6,8740 6,8639 +4,7% USD/HKD 7,7566 -0,0% 7,7575 7,7572 +0,1% AUD/USD 0,7531 -0,3% 0,7552 0,7557 +3,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,62 45,81 -0,4% -0,19 +4,1% Brent/ICE 46,79 46,95 -0,3% -0,16 +2,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.227,62 1.228,70 -0,1% -1,08 +15,7% Silber (Spot) 17,03 17,08 -0,3% -0,05 +23,2% Platin (Spot) 934,10 937,00 -0,3% -2,90 +4,8% Kupfer-Future 2,50 2,51 -0,3% -0,01 +15,9% === DJG/DJN/gos/cln

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   November 16, 2016 03:28 ET (08:28 GMT)

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