05.10.2021 09:04:40

MÄRKTE ASIEN/Ausverkauf in Tokio und Seoul - Hongkong behauptet

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Uneinheitlich mit einem schwachen Grundton ist es am Dienstag an den ostasiatischen Aktienmärkten zugegangen. Tokio und Seoul folgten den schwachen Vorgaben der Wall Street, während sich Hongkong behauptete und Sydney etwas leichter tendierte. Wie schon in den USA lasteten Sorgen vor einer nachhaltig hohen Inflation angesichts immer weiter steigender Energiepreise und damit verbunden Befürchtungen einer Konjunktureintrübung auf der Stimmung der Anleger.

In Tokio ging es für den Nikkei-Index um 2,2 Prozent abwärts auf 27.822 Punkte, der Kospi in Seoul knickte nach der Feiertagspause am Montag ähnlich stark ein. In Sydney, wo die australische Notenbank wie erwartet den Leitzins auf dem niedrigen Niveau beließ und signalisierte, dass auch in nächster Zeit mit keiner Zinserhöhung zu rechnen ist, fiel das Minus mit 0,4 Prozent geringer aus. In Schanghai wurde feiertagsbedingt erneut nicht gehandelt. Dort geht das Geschäft erst am Freitag weiter.

Richtungswechsel in Hongkong

Eine Sonderbewegung zeigte die in den vergangenen Wochen besonders schwer gebeutelte Hongkonger Börse. Der HSI startet zwar schwach, zog dann aber kontinuierlich an und lag im Späthandel auf dem Niveau vom Vortag.

Die Aktie des mit Liquidätsprobleme kämpfenden und hoch verschuldeten Immobilienriesen China Evergrande war weiter ausgesetzt, wie auch die von Hopson. Hopson soll angeblich Interesse an einer Übernahme des Immobilienverwaltungsgeschäfts von Evergrande haben, was auch Grund der Aussetzung beider Aktien ist. Ein solcher Deal könnte zumindest für etwas Entspannung bei Evergrande sorgen, nachdem das Unternehmen bereits in der Vorwoche durch einen Verkauf seine Liquiditätslage etwas verbessert hatte. Marktexperten bezweifeln allerdings, dass dies für Evergrande zunächst viel mehr bedeutet als einen Zeitgewinn.

Derweil gab es Meldungen von finanziellen Problemen auch anderer Immobilienunternehmen. So hat Fantasia am Montag eine Frist zur Rückzahlung einer Anleihe verpasst. Die Aktie war ebenfalls vom Handel ausgesetzt.

"Evergrande kam und ging. Wir haben uns darüber Sorgen gemacht, dann haben wir beschlossen, dass alles in Ordnung ist und es ein lokal begrenztes Ereignis und kein systemisches bleiben wird. Jetzt haben wir Fantasia", so ein ING-Analyst. Das könne bedeuten, dass es eine Art Ansteckungseffekt gebe und dass das ganze doch ein größeres Problem werde. Allerdings beträfen die Probleme bislang nur Immobilienentwickler mit Bonitätsnoten auf Ramschniveau, relativierte er.

Zu den größeren Verlierern gehörten in der gesamten Region Aktien aus dem Technologiebereich. Schon in den USA hatten sie die Verliererlisten angeführt, weil Technologietitel als besonders anfällig bei steigenden Zinsen gelten. Hintergrund ist, dass hier die Gewinnwachstumserwartungen besonders hoch sind, höhere Zinsen aber dazu führen, dass die abgezinsten, teils weiter in der Zukunft liegenden zukünftigen Gewinne geringer ausfallen. Zudem gelten Technologieaktien allgemein als hoch bewertet.

Ölaktien steigen mit Ölpreisen

Am Ölmarkt stiegen die Preise nur noch leicht. Sie hatten am Vortag bereits weiter deutlich zugelegt nach der Entscheidung der Opec+, die Erdölförderung wie geplant jeden Monat lediglich um 400.000 Barrel pro Tag auszuweiten und nicht stärker angesichts der weltweiten preistreibenden Nachfrage.

Kursgewinne bei Ölaktien waren es dazu passend auch, die das Minus an der Börse in Sydney im Rahmen hielten. Der Subindex Energie legte um 2,4 Prozent zu, wohingegen der Technologiesektor um 3,0 Prozent einknickte. Auch an den anderen Plätzen gehörten Ölaktien zu den Tagesgewinnern, beispielsweise Inpex (+5,9%) in Tokio und Cnooc (+1,9%) in Hongkong.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 7.248,40 -0,4% +10,0% 07:00

Nikkei-225 (Tokio) 27.822,12 -2,2% +3,6% 08:00

Kospi (Seoul) 2.962,17 -1,9% +3,1% 08:00

Schanghai-Comp. Feiertag

Hang-Seng (Hongk.) 24.044,15 +0,0% -9,8% 10:00

Taiex (Taiwan) 16.460,75 +0,3% +11,7% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.066,24 -0,8% +7,3% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.524,12 +0,1% -6,4% 11:00

BSE (Mumbai) 59.279,48 -0,0% +23,8% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:00 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1599 -0,2% 1,1621 1,1608 -5,0%

EUR/JPY 128,97 +0,1% 128,90 128,83 +2,3%

EUR/GBP 0,8526 -0,2% 0,8539 0,8563 -4,5%

GBP/USD 1,3604 -0,0% 1,3611 1,3555 -0,5%

USD/JPY 111,19 +0,2% 110,92 110,99 +7,7%

USD/KRW 1.188,75 +0,4% 1.184,46 1.181,72 +9,5%

USD/CNH 6,4538 +0,0% 6,4512 6,4497 -0,8%

USD/HKD 7,7844 -0,0% 7,7873 7,7869 +0,4%

AUD/USD 0,7260 -0,4% 0,7290 0,7268 -5,7%

NZD/USD 0,6937 -0,4% 0,6965 0,6944 -3,4%

Bitcoin

BTC/USD 49.404,26 +1,0% 48.910,59 47.749,01 +70,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,66 77,62 +0,1% 0,04 +62,3%

Brent/ICE 81,38 81,26 +0,1% 0,12 +60,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.755,94 1.769,73 -0,8% -13,79 -7,5%

Silber (Spot) 22,48 22,68 -0,9% -0,20 -14,8%

Platin (Spot) 960,85 970,43 -1,0% -9,58 -10,2%

Kupfer-Future 4,20 4,24 -1,0% -0,04 +19,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 05, 2021 03:04 ET (07:04 GMT)

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