25.04.2016 10:20:47

MÄRKTE ASIEN/Anleger ziehen sich vor Notenbankentreffen zurück

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Im Vorfeld geldpolitischer Entscheidungen hat sich am Montag an den Finanzmärkten in Ostasien und Australien Zurückhaltung breitgemacht. An den Aktienmärkten überwogen Kursverluste und der Yen, der als sicherer Hafen gilt, erholte sich wieder etwas von seinem jüngsten deutlichen Rücksetzer zum Dollar. Am Donnerstag bzw. am Mittwoch werden sowohl die japanische Notenbank (BoJ) wie auch die US-Notenbank (Fed) die Ergebnisse ihrer vorangegangenen Treffen verkünden.

   Während von der Fed keine Änderungen erwartet werden und viele Markteilnehmer im Juni mit der nächsten Zinserhöhung rechnen - nach dem ersten Zinsschritt sei Jahren im vergangenen Dezember -, mehrten sich zuletzt um die BoJ Spekulationen, dass hier eine weitere geldpolitische Lockerung ins Haus stehen könnte. Am Freitag machte ein Bloomberg-Bericht die Runde, wonach die BoJ nun auch negative Kreditzinsen einführen könnte, nachdem sie den Einlagenzins zuvor bereits in den negativen Bereich geführt hatte. Sollte sie auch die Kreditzinsen in den Minus-Bereich führen, würde das der BoJ weiteren Spielraum zur Senkung des Einlagenzinses geben, heißt es im Handel.

Gewinnmitnahmen in Tokio Vor allem den Bankenaktien, aber auch dem japanischen Aktienmarkt insgesamt hatten derlei Spekulationen am Freitag kräftig Zulauf verschafft. Der Nikkei-Index war auf ein Elfeinhalbwochenhoch gestiegen. Fondsmanager Mitsushige Akino von Ichiyoshi Investment Management zeigte sich sicher, dass die BoJ sowohl ihre Käufe börsengehandelter Fonds aufstocken wird und außerdem negative Kreditzinsen für bestimmte Programme einführen wird. Die Versicherer MS&AD Insurance Group und Dai-ichi Life Insurance profitierten von dieser Aussicht und stiegen um gut 4 bzw gut 2 Prozent.

   Insgesamt überwogen am Montag dennoch Gewinnmitnahmen. Daneben bremste der gestiegene Yen die Kauflaune. Der Nikkei-Index gab um 0,8 Prozent nach auf 17.439 Punkte. An den Börsen in Schanghai ging es in ähnlicher Größenordnung nach unten, in Australien wie auch in Neuseeland wurde wegen eines Feiertags nicht gehandelt.

   Etwas gestützt worden sei die Stimmung in Tokio davon, dass Ministerpräsident Abe einen Nachtragshaushalt initiiert habe, um damit den Wiederaufbau in den von den jüngsten Erdbeben betroffenen Regionen zu finanzieren, hieß es.

   Für Verstimmung sorgte allerdings Sony mit der Verschiebung des Termins für die Vorlage der Geschäftszahlen. Das Unternehmen will erst noch die Auswirkungen des Erdbebenes auf seine Produktion genauer prüfen. Sony rutschten um 6 Prozent ab.

Talfahrt bei Mitsubishi Motos verlangsamt Auch wegen der Spekulation auf eine Lockerung der Geldpolitik in Japan war der Yen zuletzt bis auf 111,90 je Dollar zurückgefallen, nachdem er vor einigen Tagen noch bei unter 108 gelegen hatte und damit einem 18-Monatshoch zum Dollar. Zuletzt zog er wieder etwas an auf 111,23 je Dollar und belastete damit die Stimmung für die japanische Exportindustrie.

   Der Kurs des Autobauers Mitsubishi Motors - das Unternehmen hatte eingestanden, bei der Ermittlung von Verbrauchswerten für Kleinstmotoren getrickst zu haben -, fiel um weitere 4,8 Prozent zurück. An den drei Handelstagen zuvor seit dem Eingeständnis war der Kurs bereits um 40 Prozent eingeknickt.

   Mitsubishi Heavy - das Verbundunternehmen ist an dem Autobauer beteiligt -, trotzten einem unter den Erwartungen liegenden Gewinnausblick und zogen um 1 Prozent an. Grund für die Gewinnenttäuschung ist eine einmalige Belastung über gut 50 Milliarden im Geschäft mit Kreuzfahrtschiffen. Händler betonten hielten dem gegenüber, dass im Vorjahr eine einmalige Belastung von fast 104 Milliarden Yen angefallen sei.

   Auch in Hongkong beobachteten Teilnehmer Zurückhaltung vor den genannten Notenbankterminen. Energiewerte wurden vom schwächelnden Ölpreis nach unten gezogen. Versicherer tendierten uneinheitlich, zeigten sich aber tendenziell belastet von Aussagen des zuständigen chinesischen Regulierers. Er hatte am Freitag vor den Risiken beim Kauf Hongkonger Versicherungsprodukte gewarnt. China Life gaben 1,5 Prozent nach, doch AIA Group rückten um 1,6 Prozent vor.

   Etwas auf die Stimmung drückten in Schanghai Befürchtungen vor ausfallenden Zahlungen auf Anleihen stattlicher Unternehmen, nachdem die Renditen bei den Unternehmensanleihen gestiegen waren. Zudem seien viele dieser Unternehmen finanziell verflochten, so dass Probleme bei einem, andere in Mitleidenschaft ziehen könnte, hieß es. "Die steigenden Zinsen bei den Unternehmensanleihen sind ein Warnsignal für den Aktienmarkt", sagte Analyst Shen Zhengyang von Northeast Securities.

   Vom Ölmarkt kamen keine positiven Impulse. Die Preise gaben etwas nach und Brentöl kostete zuletzt 44,82 Dollar je Fass, etwa 0,3 Prozent weniger als zum US-Settlement am Freitag. Die Vorwoche hatte den Ölpreisen den dritten Anstieg auf Wochenbasis in Folge beschert.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 0,00 0% -1,12% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.439,30 -0,76% -8,38% 08:00 Kospi (Seoul) 2.014,55 -0,05% +2,71% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.946,67 -0,42% -16,74% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 21.368,19 -0,46% -2,49% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.560,28 +0,29% +2,67% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.910,53 -1,02% +0,96% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.711,42 -0,38% +1,12% 11:00 BSE (Mumbai) 25.703,73 -0,52% -1,58% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:26 % YTD EUR/USD 1,1252 +0,3% 1,1223 1,1276 +3,6% EUR/JPY 125,16 -0,3% 125,47 124,70 -1,9% USD/JPY 111,25 -0,5% 111,80 110,65 -5,2% USD/KRW 1149,27 -0,0% 1149,65 1143,98 -2,3% USD/CNY 6,5043 +0,1% 6,5010 6,4925 +0,2% USD/CNH 6,5128 +0,1% 6,5050 6,4967 -0,9% USD/HKD 7,7571 +0,0% 7,7567 7,7575 +0,1% AUD/USD 0,7712 +0,0% 0,7708 0,7737 +5,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,32 43,73 -0,94 -0,41 +6,4% Brent/ICE 44,83 45,11 -0,62 -0,28 +10,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.234,32 1.232,71 +0,1% +1,61 +16,4% Silber (Spot) 17,05 16,96 +0,5% +0,09 +23,4% Platin (Spot) 1.008,16 1.009,61 -0,1% -1,46 +13,1% Kupfer-Future 2,26 2,26 -0,0% -0,00 +5,7%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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Mitsubishi Heavy Industries Ltd. 13,67 -1,94% Mitsubishi Heavy Industries Ltd.
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