MÄRKTE ASIEN/Anleger weiter in Kauflaune - Gewinnmitnahmen in Tokio

Von Gregor Stuart Hunter

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die freundliche Weihnachtsstimmung an den Börsen in Ostasien hat sich am Dienstag fortgesetzt. Nach erneut sehr guten Vorgaben aus den USA mit abermals neuen Rekordhochs ging es an den meisten Plätzen weiter aufwärts mit den Kursen. Der Dow-Jones-Index verzeichnete bereits sein 70. Rekordhoch in diesem Jahr und der Nasdaq-Index knackte erstmals überhaupt die 7.000er Marke. Die Erwartung, dass noch vor Weihnachten die von US-Präsident Donald Trump angeschobene Steuerreform in trockene Tücher gebracht werden kann und dass sie nicht nur für US-Unternehmen positive Impuls entfalten wird, sorgt für Kauflaune.

Die Börse in Sydney erreichte ein Zehnjahreshoch, am Ende des Tages stand ein Plus von 0,5 Prozent. Händlern zufolge sorgten insbesondere Aktien aus dem Rohstoff- und Ölsektor für das Indexplus. In Tokio setzten nach dem kräftigen Plus am Montag und einem freundlicheren Start in den Dienstag im Verlauf Gewinnmitnahmen ein. Der Nikkei-Index kam leicht zurück um 0,2 Prozent auf 22.868 Punkte. In Japan richtete sich das Augenmerk der Akteure zudem auf das am Mittwoch beginnende zweitägige Treffen der japanischen Notenbank. Von diesem wird mehrheitlich aber keine Änderung des expansiven geldpolitischen Kurses erwartet. Der Yen zeigte sich zuletzt wenig verändert.

An den chinesischen Börsen legten die Indizes dagegen um bis zu 1,0 Prozent im Hongkonger Späthandel zu. Tagesfavoriten in Shenzhen waren Aktien von Unternehmen mit Bezug zum Blockchain-Geschäft vor dem Hintergrund der Euphorie um die Kryptowährung Bitcoin. Global Infotech, Forms Syntron und Feitian Tech erreichten sämtlich das maximal erlaubte Tageslimit von plus 10 Prozent. In Neuseeland erreichte der NEX-50 mit einem Tagesplus von 0,7 Prozent bereits das 47. Rekordhoch in diesem Jahr. Bei den Ölpreisen und beim Gold tat sich in Asien wenig, sie tendierten seitwärts.

Dass die US-Notenbank im kommenden Jahr weitere Zinserhöhungen plane, treibe den Akteuren keine Sorgenfalten mehr auf die Stirn, sagte Aninda Mitra, Analyst bei BNY Mellon Investment Management. "Zwei Erhöhungen 2018 sind weitgehend eingepreist und eine oder zwei zusätzliche Erhöhungen würden den Markt auch nicht allzusehr destabilisieren", ist er mit Blick auf die Auswirkungen auf die Schwellenländer optimistisch.

Moody's trübt Stimmung für Li & Fung

In Tokio wurde die Stimmung etwas getrübt von einem Bericht, wonach die Wettbewerbsbehörden Untersuchungen in der Baubranche anstellen wegen potenzieller Absprachen bei einem Hochgeschwindigkeitszugprojekt. Der entsprechende Subindex verlor 1,7 Prozent.

In Hongkong legten die Autowerte Brilliance und Geely in Hongkong um 1,0 Prozent bzw 2,4 Prozent zu, während Great Wall Motor um 0,7 Prozent zurückkamen. Dem chinesischen Wirtschaftsministerium zufolge wird der Autoabsatz im laufenden Jahr einen Rekordwert von 29 Millionen Fahrzeugen erreichen. Das entspräche einer Wachstumsrate von 3,4 Prozent, verglichen mit 13,7 Prozent im Vorjahr.

Unter Druck standen Li & Fung, sie lagen zuletzt 4,7 Prozent zurück. Die Ratingagentur Moody's hat das Hongkonger Handelshaus für eine mögliche Rating-Abstufung auf seine Beobachtungsliste genommen. Die jüngsten Desinvestitionen bei Li & Fung, mit deren Einnahmen unter anderem eine Sonderdividende finanziert wurde, werden von den Bonitätswächtern skeptisch gesehen.

Starkes Verkehrsaufkommen bei Cathay Pacific

Cathay Pacific profitierten unterdessen von einem gut ausgefallenen Verkehrsaufkommen im November. Die Fluglinie verzeichnete mit einem Plus von 7,9 Prozent beim Passagieraufkommen das zweite Plus in Folge. Auch das Frachtgeschäft läuft gut. Cathay Pacific stiegen um 1,8 Prozent. Air China legten sogar um 4,7 Prozent zu, während China Eastern knapp im Minus notierten.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.071,80 +0,54% +6,54% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.868,00 -0,15% +19,64% 07:00

Kospi (Seoul) 2.478,53 -0,13% +22,31% 07:00

Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.296,68 +0,88% +6,22% 08:00

Hang-Seng-Index (Hongkong) 29.288,05 +0,82% +32,10% 09:00

Straits-Times (Singapur) 3.418,53 +0,11% +18,67% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.736,98 -0,84% +5,80% 10:00

BSE (Mumbai) 33.710,16 +0,32% +26,60% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 8:34 % YTD

EUR/USD 1,1799 +0,1% 1,1783 1,1768 +12,2%

EUR/JPY 132,79 +0,1% 132,63 132,59 +8,0%

EUR/GBP 0,8813 +0,1% 0,8806 0,8816 +3,4%

GBP/USD 1,3388 +0,1% 1,3381 1,3348 +8,5%

USD/JPY 112,55 -0,0% 112,57 112,67 -3,7%

USD/KRW 1084,86 -0,1% 1085,94 1087,73 -10,1%

USD/CNY 6,6153 -0,0% 6,6164 6,6129 -4,8%

USD/CNH 6,6127 +0,0% 6,6102 6,6115 -5,2%

USD/HKD 7,8191 +0,0% 7,8155 7,8147 +0,8%

AUD/USD 0,7670 +0,1% 0,7665 0,7668 +6,3%

NZD/USD 0,7008 +0,2% 0,6994 0,7026 +0,9%

Bitcoin

BTC/USD 18.691,25 0,33 14.392,62 18.941,06 1.849,06

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 57,41 57,16 +0,4% 0,25 +0,7%

Brent/ICE 63,58 63,41 +0,3% 0,17 +8,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.263,99 1.262,28 +0,1% +1,72 +9,8%

Silber (Spot) 16,15 16,15 +0,0% +0,01 +1,4%

Platin (Spot) 909,75 911,50 -0,2% -1,75 +0,7%

Kupfer-Future 3,09 3,12 -1,0% -0,03 +22,5%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cbr

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 19, 2017 02:49 ET (07:49 GMT)