03.07.2018 10:13:43

MÄRKTE ASIEN/Aktienmärkte von Renminbi-Abwertung belastet

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Aktienmärkten hat sich am Dienstag im Handelsverlauf eine mehrheitlich negative Tendenz durchgesetzt. Gleichwohl zeigten sich manche Börsen auch mit Aufschlägen, so drehte Schanghai mit Notenbankunterstützung ins Plus. Der Nikkei-225 in Tokio schlug dagegen die Gegenrichtung ein und drehte ins Minus. Insgesamt hielten sich die Ausschläge bei volatilem Verlauf in Grenzen. Aus dem Rahmen fiel der Hang-Seng-Index in Hongkong, der nach der Feiertagspause die regionalen Vortagesverluste nachholte. Neue Gründe für die abermaligen Verluste in Asien machten Händler nicht aus, der Handelsstreit zwischen den USA und China blieb der Störfaktor schlechthin.

Es werde immer offensichtlicher, dass China mit der Abwertung des Renminbi (Yuan) auf die anrollenden US-Einfuhrzölle reagiere, hieß es im Handel. Der stetig fallende Yuan könnte eine Abwertungsspirale von Währungen aus anderen Schwellenländern nach sich ziehen und belastete daher die Aktienmärkte der Region.

Sorge vor Abwärtsspirale am Devisenmarkt

Die chinesische Notenbank setzte den Referenzkurs des Yuan zum US-Dollar auf den niedrigsten Kurs seit rund einem Jahr fest. Die Abwertung betrug 0,9 Prozent auf Tagessicht. Die chinesische Währung geriet im Anschluss an den internationalen Märkten, wo sie etwas freier gehandelt werden kann, weiter unter Druck. Die Diskrepanz zwischen dem regulierten Wechselkurs in China und jenem weniger regulierten in Hongkong wuchs. Der Yuan verbuchte im Juni einen Rekordabschlag und wertete um 3,4 Prozent zum Greenback ab.

Rentenanalyst Aninda Mitra von BNY Mellon Investment Management machte gleich eine ganze Reihe von Sorgen über China wegen des Handelsstreits mit den USA aus: "Dies kommt zu einem schlechten Zeitpunkt für China. Die Konjunktur befindet sich im Abwind, während die US-Wirtschaft gleichzeitig im Aufschwung ist", sagte der Experte mit Blick auf den Zollzwist.

Chinesische Notenbank hievt Schanghai ins Plus

Im Hongkong sank der HSI um 1,5 Prozent, der Composite in Schanghai drehte dagegen 0,4 Prozent ins Plus nach zwischenzeitlichen Verlusten von über 1,0 Prozent. Für etwas Beruhigung sorgten Aussagen des chinesischen Notenbankpräsidenten Yi Gang, die vor allem die Finanzwerte in China stützten. Der Zentralbankchef sagte, die Bewegungen am Devisenmarkt würden genau beobachtet. Der Renminbi solle weitgehend stabil auf einem vernünftigen Niveau gehalten werden.

In Taipeh auf Taiwan schlug der Markt die entgegengesetzte Richtung ein, der Taiex verlor 0,6 Prozent und schloss annähernd auf Tagestief. Der Technologiewert HTC stürzte um 6,7 Prozent auf ein frisches Dreijahrestief ab. Laut Berichten soll ein Viertel der Belegschaft abgebaut werden. Der Nikkei-225 in Tokio verlor 0,1 Prozent auf 21.786 Punkte. Auch eine 200-Punkteerholung in der letzten halben Handelsstunde reichte nicht aus, den japanischen Leitindex wieder ins Plus zu hieven.

Gegen den Trend rückte der NZX-50 in Wellington auf Neuseeland auf ein weiteres Allzeithoch auf Schlusskursbasis vor. Viele auf Neeuseeland gelistete Unternehmen seien weniger abhängig von globalen Faktoren, daher führe die Index ein Eigenleben in der Region, hieß es. Das schwache Geschäftsklima belastete offensichtlich nicht. Laut ANZ-Analysten zeigte sich das Investitionsklima auf einem Niveau, welches zuletzt 2011 verbucht worden sei. Die Experten sprachen steigenden Konjunkturrisiken. Auch die Börse in Sydney legte zu, der S&P/ASX-200 stieg um 0,5 Prozent. Die Aufschläge waren breit gestreut. Die Stärke des Bankensektors stützte. Auch Energiewerte lieferten einen positiven Beitrag. Die australische Notenbank hatte des Leitzins bestätigt, was auch so erwartet worden war. Der "Aussie" bewegte sich daher auch nur wenig auf die Entscheidung.

Unter den Einzelwerten sanken China Mobile im späten Hongkonger Geschäft um 1,9 Prozent. Das Unternehmen wird wohl ein Opfer des Handelskonflikts zwischen den USA und China werden. Der chinesische Mobilfunkanbieter soll keine Lizenz für Geschäfte in den USA erhalten. Das Unternehmen stelle ein Sicherheitsrisiko für die USA dar, stellte David J. Redl, stellvertretender Sekretär der Nationalen Telekommunikations- und Informationsbehörde im Handelsministerium, fest.

Der Reedereititel Orient Overseas zog derweil um 1,7 Prozent an, nachdem Cosco das Unternehmen übernommen hatte. Die Regulierungsbehörden hatten den Deal jüngst genehmigt. Cosco Shipping Holdings sanken um 3,3 Prozent.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.210,20 +0,52% +2,39% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.785,54 -0,12% -4,30% 08:00

Kospi (Seoul) 2.272,76 +0,05% -7,89% 08:00

Schanghai-Comp. 2.786,33 +0,39% -15,77% 09:00

Shenzhen A-Aktien 1.659,01 +0,28% -15,38% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 28.538,94 -1,44% -3,26% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.715,72 -0,58% +0,68% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.233,95 -0,15% -3,94% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.681,90 -0,19% -5,86% 11:00

BSE (Mumbai) 35.406,05 +0,40% +4,71% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 10:08 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1662 +0,2% 1,1635 1,1631 -2,9%

EUR/JPY 129,42 +0,3% 128,99 128,81 -4,3%

EUR/GBP 0,8850 -0,1% 0,8856 0,8845 -0,5%

GBP/USD 1,3178 +0,3% 1,3140 1,3150 -2,5%

USD/JPY 110,99 +0,1% 110,86 110,75 -1,4%

USD/KRW 1113,86 -0,5% 1119,98 1119,95 +4,4%

USD/CNY 6,6699 +0,0% 6,6680 6,6537 +2,5%

USD/CNH 6,6809 -0,1% 6,6851 6,6681 +2,6%

USD/HKD 7,8458 +0,0% 7,8444 7,8462 +0,4%

AUD/USD 0,7384 +0,6% 0,7339 0,7372 -5,6%

NZD/USD 0,6721 +0,1% 0,6713 0,6752 -5,3%

Bitcoin

BTC/USD 6.650,90 +0,4% 6.627,06 6.372,93 -51,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 74,70 73,94 +1,0% 0,76 +25,7%

Brent/ICE 77,75 77,30 +0,6% 0,45 +20,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.244,08 1.242,05 +0,2% +2,03 -4,5%

Silber (Spot) 15,92 15,85 +0,4% +0,07 -6,0%

Platin (Spot) 819,80 818,50 +0,2% +1,30 -11,8%

Kupfer-Future 2,94 2,93 +0,2% +0,01 -11,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 03, 2018 04:14 ET (08:14 GMT)

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