MÄRKTE ASIEN/Aktienmärkte knicken in US-Sog ein - Tokio -3,7%

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach dem neuerlichen Absturz der Kurse an den US-Börsen haben auch die ostasiatischen Aktienmärkte am Donnerstag auf breiter Front Kursstürze verbucht. Konjunktursorgen und die Angst vor steigende Zinsen wurden als Belastungsfaktoren genannt. Außerdem der Handelskonflikt zwischen den USA und China, die politische Spannungen mit Saudi-Arabien und der Haushaltskonflikt rund um Italien.

Gesucht wurden vermeintlich sichere Anlagen wie Anleihen. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen fiel zuletzt auf 3,11 Prozent. Vor gut zwei Wochen lag sie noch auf einem Mehrjahreshoch von 3,26 Prozent. Die Rendite japanischer Zehnjahrespapiere fiel von 0,13 zur gleichen Vortageszeit auf 0,11 Prozent.

Abwärts ging es vor allem mit den Kursen im Technologiesektor, nachdem der technologielastige Nasdaq-Index in den USA ein Kursdebakel mit einem Minus von über 4 Prozent erlebt hatte. Zudem hatte der Chiphersteller AMD nachbörslich in den USA mit seinem Ausblick stark enttäuscht, worauf die Aktie um über 22 Prozent abstürzte.

Tagesverlierer war Tokio. Der Nikkei-Index rutschte um 3,7 Prozent auf ein Siebenmonatstief von 21.269 Punkten ab. Für die Aktie des Halbleiterzulieferers Advantest ging es um rund 10 Prozent nach unten.

Nach unten gedrückt wurde der Nikkei nicht nur von den negativen US-Vorgaben. Zusätzlich für Druck sorgte der aufwertende Yen, der als ein weiterer sicherer Hafen gesucht war. Der Dollar kostete zuletzt 112,16 Yen. Das Tagestief lag bei 111,92 Yen. Zur gleichen Zeit am Vortag notierte er noch bei rund 112,50 Yen. Der starker Yen belastete insbesondere Aktien der Exportindustrie. Sony gaben 5,5 Prozent ab, Nintendo 4,6 und Renesas 6,9 Prozent. Im Autosektor ging es für Toyota um 2,7 und für Mazda um 2,9 Prozent abwärts.

Schanghai schert aus

Ein Eigenleben führte wieder einmal die Börse in Schanghai: Nach zunächst ebenfalls deutlichen Abgaben schloss der Schanghai-Composite gegen den allgemeinen Trend unverändert. Medienberichten zufolge beabsichtigen mehrere chinesische Banken ihre Hypothenkenzinsen zu senken. In die gleiche Kerbe schlug ein Kommentar von Goldman Sachs, wonach die geplanten Einkommensteuersenkung in China dem Immobiliengeschäft zugute kommen dürfte.

Das trieb unter anderem die Kurse von Finanzwerten, vor allem aber von Immobilienunternehmen an. Country Garden gewannen 3,7 Prozent, China Vanke legten in Hongkong 0,2 Prozent zu und China Resources Land um 1,4 Prozent.

Der HSI in Hongkong löste sich ebenfalls von seinem Tagestief und schloss 1,1 Prozent im Minus.

An der Börse in Korea fiel der Kospi um 1,6 Prozent auf ein 21-Monatstief. Der Index liegt damit im sogenannte Bären-Territorium, definiert als Rückgang von mehr als 20 Prozent gegenüber dem jüngsten Hoch. Am chinesischen Aktienmarkt ist dies bereits der Fall.

Für Hyundai Motor ging es nach Vorlage von Drittquartalszahlen um 6 Prozent abwärts, für Kia Motors in diesem Sog ebenfalls. Das Index-Schwergewicht Samsung gab 4 Prozent ab.

Zu den belastenden Wachstumssorgen passte, dass das südkoreanische BIP zuletzt im Monatsvergleich zwar wie erwartet um 0,6 Prozent gestiegen war, zum Vorjahr aber der Anstieg von 2 Prozent unter den Erwartungen der Ökonomen lag. Die Experten der ANZ sind der Ansicht, dass die Wachstumsaussichten für Korea weiterhin herausfordernd sind. Wegen der Handelsspannungen zwischen China und den USA haben die Analysten von Citi ihre BIP-Prognose für 2018 und 2019 gesenkt.

In Taiwan wurde der technologielastige Taiex von den negativen Vorgaben der Nasdaq nach unten gezogen. Der Index fiel um 2,4 Prozent. Das Schwergewicht Taiwan Semiconductor gab 4,4 Prozent ab.

Der S&P/ASX-Index in Sydney knickte um 2,9 Prozent ein und fiel auf ein Zehnjahrestief. Fortescue sackten um 5,7 Prozent ab, nachdem der Bergbaukonzern einen Rückgang im Eisenerzgeschäft ausgewiesen hatte. Nach unten ging es auch um jeweils 4 Prozent für Rio Tinto und BHP Billiton. Der Kurs von AMP stürzte um 24 Prozent ab, nachdem der Vermögensverwalter den Verkauf von Vermögensteilen angekündigt hatte.

In Hongkong fielen Cathay Pacific um 4,7 Prozent. Wegen eines Datenlecks konnte auf Daten von mehr als 9 Millionen Passagiere der Fluglinie illegal zugegriffen werden.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.664,10 -2,83% -6,61% 07:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.268,73 -3,72% -6,57% 08:00

Kospi (Seoul) 2.063,30 -1,63% -16,38% 08:00

Schanghai-Comp. 2.603,80 +0,02% -21,29% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 24.975,26 -1,09% -15,28% 10:00

Taiex (Taiwan) 9.520,79 -2,44% -10,54% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.003,51 -0,94% -10,92% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.681,08 -0,53% -5,52% 11:00

BSE (Mumbai) 33.595,58 -1,29% -0,64% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 10.19 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1403 +0,1% 1,1397 1,1418 -5,1%

EUR/JPY 128,06 +0,2% 127,82 128,43 -5,3%

EUR/GBP 0,8842 -0,0% 0,8846 0,8825 -0,5%

GBP/USD 1,2896 +0,1% 1,2883 1,2937 -4,6%

USD/JPY 112,30 +0,1% 112,15 112,46 -0,3%

USD/KRW 1138,65 -0,0% 1139,18 1133,99 +6,7%

USD/CNY 6,9502 +0,1% 6,9440 6,9414 +6,8%

USD/CNH 6,9604 +0,2% 6,9475 6,9487 +6,9%

USD/HKD 7,8391 -0,0% 7,8403 7,8412 +0,3%

AUD/USD 0,7066 +0,0% 0,7064 0,7081 -9,6%

NZD/USD 0,6516 -0,1% 0,6525 0,6547 -8,2%

Bitcoin

BTC/USD 6.471,19 -0,3% 6.493,14 6.502,33 -52,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,47 66,82 -0,5% -0,35 +14,5%

Brent/ICE 75,78 76,17 -0,5% -0,39 +19,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.232,87 1.234,60 -0,1% -1,73 -5,4%

Silber (Spot) 14,72 14,66 +0,4% +0,06 -13,1%

Platin (Spot) 830,20 831,00 -0,1% -0,80 -10,7%

Kupfer-Future 2,75 2,76 -0,2% -0,00 -17,8%

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October 25, 2018 04:27 ET (08:27 GMT)