07.04.2017 10:08:45
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MÄRKTE ASIEN/Aktien von US-Angriff in Syrien unbeeindruckt
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Anleger an den ostasiatischen Märkten haben am Freitag Zuflucht in sicheren Häfen gesucht. Grund war der US-Raketenangriff auf einen Luftwaffenstützpunkt der syrischen Armee, der während des Vormittagshandels in Ostasien bekannt wurde. An den Aktienmärkten fiel die Reaktion verhalten aus. Die Indizes drehten zunächst nach unten ab, zu größeren Verkausfswellen kam es aber nicht. Am Ende schlossen einige sogar im Plus. Dazu könnte auch beigetragen haben, dass die USA von einer einmaligen Aktion gesprochen haben.
Die vermeintlich sicheren Häfen wie Gold oder Yen waren aber gesucht; Öl profitierte von der Sorge, dass mit der Verschärfung des Konflikts im Nahen Osten das Angebot knapper wird. Die Schläge der US-Armee erfolgten einen Tag, nachdem US-Präsident Donald Trump in scharfen Worten die Verwendung von Giftgas im Syrienkonflikt angeprangert und hierfür das Assad-Regime verantwortlich gemacht hatte.
"Die unmittelbare Reaktion an den Märkten war Risikovermeidung", sagte Stuart Ive von OM Financial in New Zealand. Es komme nun darauf an, wie Russland im weiteren auf die US-Aktion reagieren wird. Moskau unterstützt die syrische Regierung unter Assad und hat die US-Aktion als "Angriff auf einen souveränen Staat" scharf verurteilt. Die syrische Armee besitze keine Chemiewaffen, so die Behauptung aus Moskau. Kay Hian von der UOB erwartet, dass Trumps erste größere militärische Aktion lediglich eine vorübergehende und begrenzte Reaktion an den Märkten haben wird. Die Anleger dürften bald wieder zu den Themen Geldpolitik und Wirtschaftsreformen in den USA übergehen.
Öl, Gold und Yen profitieren Der Preis für Gold stieg mit den Meldungen um rund 20 Dollar auf 1.270 Dollar je Feinunze. Zuletzt lag er wieder bei 1.264, damit aber immer noch deutlich über dem Niveau vor den US-Angriffen. Für den Yen ging es ebenfalls nach oben, so dass der Dollar von rund 111 auf 110,13 absackte. Zuletzt kostete er wieder 110,54 Yen. Der Preis für die Ölsorte Brent steigt gegenüber dem Vortagessettlement um 1,3 Prozent auf 55,62 Dollar, das Tageshoch lag knapp über 56 Dollar. Allerdings mehren sich die Stimmen am Markt, die die Nachhaltigkeit des Preisanstiegs bei Öl anzweifeln. Nach der unmittelbaren Reaktion werde bald die Erkenntnis obsiegen, dass Syrien keine große Bedeutung für den Ölmarkt habe, so Analyst Gao Jian von SCI International betont.
Die ursprünglichen Themen des Tages - das Treffen zwischen den Präsidenten Chinas und Amerikas sowie der US-Arbeitsmarktbericht - rückten vorerst in den Hintergrund. Trump hat sich nach einer ersten Begegnung mit Xi Jinping zuversichtlich geäußert. Auf lange Sicht "werden wir eine sehr, sehr gute Beziehung haben, und ich freue mich sehr darauf", sagte er. Die US-Arbeitsmarktdaten für März werden um 14.30 Uhr MESZ mitgeteilt.
Börse in Japan trotzt Politik und Yenstärke An der Börse in Japan kehrte fast schon wieder Normalität ein, der Nikkei-225 gewann 0,4 Prozent auf 18.665 Punkte. Händler sprachen von einer Gegenreaktion auf die kräftigen Verluste am Vortag, die den Markt auf ein Viermonatstief gedrückt hatten. "Wir sehen wohl technische Käufe", sagte Chefmarktstratege Chris Weston von IG Markets.
Aber auch von Konjunkturseite kamen grünes Licht: Die japanische Verbraucherstimmung ist auf das höchste Niveau in fünf Quartalen gestiegen. Allerdings verbleibt der von der Bank of Japan erhobene Index noch im Minusbereich: die Zahl derjenigen Japaner, die zum Vorjahr keine Verbesserung sehen, übersteigt damit die der Befragten mit einer gegenteiligen Meinung.
Energiewerte liefen in Tokio mit dem festen Ölpreis steil nach oben. Inpex und Japan Petroleum Exploration legten um jeweils rund 4 Prozent zu. Seven & i Holdings gewannen mit einem Zukauf 4,3 Prozent. Der Inhaber von Kaufhäusern und Einzelhandelsketten erwirbt über 1.000 US-Märkte und -Tankstellen. Auch mit seinem Jahresergebnis überzeugte der Konzern.
Auch die Börsen in Schanghai tendierte im Plus, während es in Hongkong nach unten ging. Die typische Tagesbewegung spiegelte auch der Markt in Taiwan. Nach einem Taucher im Gefolge der US-Angriffe erholte sich der Leitindex stetig und schloss nur leicht im Minus. Technologieschwergewichte tendierten leichter, so TSMC mit minus 0,3 Prozent und Hon Hai mit minus 1,2 Prozent, nur Largan Precision erholten sich nach dem Rückschlag vom Donnerstag um 2,2 Prozent.
Zu den schwächsten Börsen gehörte Neuseeland, wo es um 0,6 Prozent abwärts ging. Der Markt lag allerdings bereits vor den Meldungen aus Syrien im Minus. Unter anderem belasteten die 4-Prozent-Abschläge bei der Aktie des Seniorenwohnheim-Betreibers Metlifecare, gedrückt vom Verkauf eines 20-Prozent-Anteil durch den Investmentkonzern Infratil. Die Nachbarbörse in Australien schloss leicht im Plus, befördert von den Energie- und Goldwerten.
Leichte Verluste verbuchte der Markt in Seoul. Wichtigstes Thema waren hier Indikationen zu den Quartalszahlen des Technologiegiganten Samsung. Der Konzern rechnet dank der guten Geschäfte seiner Halbleitersparte für das erste Quartal 2017 mit einem satten Gewinnanstieg. Das Betriebsergebnis dürfte um 48 Prozent auf 9,9 Billionen Won, umgerechnet 8,23 Milliarden Euro, gestiegen sein. Der Umsatz dürfte hingegen bei rund 50 Billionen Won stagnieren. Für die Aktie ging es 0,4 Prozent nach unten.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.862,50 +0,11% +2,87% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.664,63 +0,36% -2,35% 08:00 Kospi (Seoul) 2.151,73 -0,05% +6,18% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.287,02 +0,18% +5,91% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 24.130,63 -0,61% +10,28% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.873,37 -0,25% +6,70% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.163,14 -0,39% +9,80% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.738,82 -0,04% +5,91% 11:00 BSE (Mumbai) 29.827,55 -0,33% +12,02% 12:00DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 11:02 Uhr % YTD EUR/USD 1,0648 +0,1% 1,0643 1,0673 +1,2% EUR/JPY 117,71 -0,2% 117,97 118,24 -4,3% EUR/GBP 0,8548 +0,2% 0,8534 0,8556 +0,3% GBP/USD 1,2458 -0,1% 1,2470 1,2474 +1,0% USD/JPY 110,54 -0,3% 110,85 110,80 -5,4% USD/KRW 1134,25 +0,3% 1131,06 1126,62 -6,1% USD/CNY 6,8955 -0,0% 6,8978 6,8963 -0,7% USD/CNH 6,8906 -0,0% 6,8914 6,8847 -1,2% USD/HKD 7,7701 +0,0% 7,7700 7,7697 +0,2% AUD/USD 0,7522 -0,3% 0,7543 0,7572 +4,2%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,47 51,7 +1,5% 0,77 -6,4% Brent/ICE 55,62 54,89 +1,3% 0,73 -4,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.263,65 1.253,50 +0,8% +10,15 +9,7% Silber (Spot) 18,41 18,27 +0,8% +0,14 +15,6% Platin (Spot) 962,15 962,00 +0,0% +0,15 +6,5% Kupfer-Future 2,63 2,66 -0,9% -0,02 +4,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 07, 2017 03:38 ET (07:38 GMT)
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Inpex Holdings Inc. | 11,60 | 0,00% | |
Japan Petroleum Exploration Co LtdShs | 6,60 | 0,00% | |
Samsung GDRS | 878,00 | 0,23% | |
Seven & i Holdings Co. Ltd. | 14,82 | -1,66% |