21.12.2014 12:52:58
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LVZ: Ramelow nennt Verweis auf DDR-Geschichte in der Pegida-Debatte "absurd" / Geschichte nicht für "tagespolitischen Landgewinn instrumentalisieren"
Leipzig (ots) - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow
(Linkspartei) hält CDU-Politikern wie Hessens Regierungschef Volker
Bouffier eine absurde Instrumentalisierung des Pegida-Protestes zu
Lasten Ostdeutschlands vor. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung"
(Montag-Ausgabe) verwahrte sich Ramelow gegen die von Bouffier und
anderen geteilte These, die starke Konzentration des
fremdenfeindliches Protestes im Osten könne "nicht nur Zufall sein,
das kann auch mit der Geschichte der DDR eine Menge zu tun haben".
Dabei wird von Politikern und Demoskopen auch auf die unzureichende
Ost-Erfahrung mit einer demokratischen Diskussionskultur verwiesen.
Es sei "natürlich absurd, Pegida auf die DDR zurück zu führen", meint
Ramelow. "Das zeugt von großer Unkenntnis und verletzt die Gefühle
von vielen. Diese Art von Instrumentalisierung der Geschichte
schwächt den Kampf gegen den Rechtspopulismus." Stattdessen fordert
Ramelow die demokratischen Parteien und die Zivilgesellschaft auf,
"sich gemeinsam den Rechten entgegen stellen". Angesichts der
jahrelangen intensiven Debatte um die Stasi-Hinterlassenschaft
plädiert der Ministerpräsident in diesem Zusammenhang auch für eine
neue und demokratische Aufarbeitungskultur: "Wir haben nicht zu viel
über die DDR-Geschichte geredet. Aber wir müssen darüber
hinauswachsen, die Geschichte für den tagespolitischen Landgewinn zu
instrumentalisieren." Es gehe "um eine Aufarbeitungskultur, die
versöhnt statt spaltet und um die Stärkung der demokratischen
Kultur".
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