Kursauftrieb 01.06.2021 17:55:00

LPKF-Aktien steigen kräftig nach Folgeauftrag für LIDE-Systeme

LPKF-Aktien steigen kräftig nach Folgeauftrag für LIDE-Systeme

Der Laserspezialist LPKF hat sich einen Folgeauftrag aus der Halbleiterbranche für seine LIDE-Technologie gesichert. Demnach habe ein weltweit führender Chiphersteller weitere Systeme bei den Niedersachsen bestellt, wie das im Nebenwerteindex SDAX notierte Unternehmen am Dienstag in Garbsen mitteilte. Der Auftrag hat ein Volumen von 5 bis 8 Millionen Euro und soll den Angaben zufolge im Wesentlichen 2022 umsatzwirksam werden.

Das Unternehmen sieht durch den Folgeauftrag Signalwirkung für andere Branchen und hatte sich bereits im Frühjahr realistische Chancen auf einen größeren Auftrag für die LIDE-Technologie ausgerechnet.

Die LIDE-Technologie wird in der Serienfertigung von Glaswafern in der Halbleiterindustrie eingesetzt. Laut LPKF hatte der Kunde bereits Anfang vergangenen Jahres ein LIDE-System installiert und nach einer Qualifizierungsphase zunächst für die eigene Produktentwicklung genutzt. Nun habe er weitere LIDE-Systeme bestellt, um in die Volumenproduktion von elektronischen Bauteilen mit Chipgehäusen aus Glas einzusteigen, hieß es.

Das so genannte und von LPKF entwickelte LIDE-Verfahren (Laser Induced Deep Etching) ermöglicht es, dünnes Glas schnell, präzise und ohne Beschädigungen wie Mikrorisse zu bearbeiten. Das Verfahren ist eine Grundlagentechnologie für viele Bereiche der Mikrosystemtechnik, wie zum Beispiel für die Fertigung von Mikrochips, Displays oder Sensoren.

Hoffnungen auf einen Durchbruch der LIDE-Technologie haben die Aktien von LPKF Laser am Dienstag auf den höchsten Stand seit sechs Wochen getrieben. Zum XETRA-Handelsende notierten sie mit Kursgewinnen von 6,57 Prozent auf 24,32 Euro an der Spitze des Nebenwerteindex SDAX. Zudem überwanden die Papiere ihre 50- und 200-Tage-Linien, die als Indikatoren für den mittel- und längerfristigen Trend angesehen werden.

Der Auftrag habe Signalwirkung, schrieb Analystin Alina Köhler von der Privatbank Hauck & Aufhäuser in einer ersten Reaktion. Sie unterstreiche das Potenzial der Technologie, zumal es in der Halbleiterbranche normalerweise lange dauere, bis sich neue Produktionsprozesse etablierten. Neben potenziellen weiteren Aufträgen dieses Kunden sowie anderer Halbleiterunternehmen dürften auch Displayhersteller an LIDE interessiert sein, glaubt die Expertin.

Die LPKF-Aktien haben seit ihrem Hoch seit dem Jahr 2000 im Februar bei 33,35 Euro merklich an Boden verloren und sind bis Mitte Mai auf ein Jahrestief von 20,02 Euro abgesackt. Seitdem haben die Anteilsscheine der Niedersachsen zu einer Erholungsrally angesetzt und sind wieder um mehr als 20 Prozent gestiegen. Für das laufende Jahr ist die Kursbilanz aber immer noch negativ mit minus 18 Prozent.

FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: LPKF

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