31.03.2016 13:42:00

Linz Textil schaffte es 2015 wieder in die schwarzen Zahlen

Die börsenotierte Linz-Textil-Gruppe hat es 2015 wieder in die schwarzen Zahlen geschafft. 2014 hatte es erstmals seit 34 Jahren einen Verlust von 1,3 Mio. Euro gegeben. Nun beträgt der Gewinn nach Steuern 2,2 Mio. Euro. Das gab Vorstand Dionys Lehner in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz bekannt.

Die Umsatzerlöse gingen 2015 erneut zurück, von 117,7 Mio. auf 116,2 Mio. Euro, der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit reduzierte sich von 7,8 auf 4,6 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) hat 2015 von minus 1,8 Mio. Euro wieder auf fast plus 2 Mio. Euro gedreht. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) das 2014 noch 17.000 Euro betragen hatte, erreichte 4,4 Mio. Euro. Das Eigenkapital lag bei 86,5 nach 97,8 Mio. Euro im Jahr davor. Die Eigenkapitalquote hat sich von 81,3 auf 78,6 Prozent verringert. An die Aktionäre werden inklusive 5 Euro Bonus insgesamt 9 Euro pro Aktie ausbezahlt - etwa 2 Prozent Rendite bezogen auf den Aktienkurs. Für 2014 war, um eine Überschussliquidität abzubauen, für die kaum Zinsen zu bekommen seien, eine Dividende von 42 Euro pro Aktie ausgeschüttet worden - 4 Euro Grunddividende und 38 Euro einmalige Liquiditätsausschüttungsdividende.

Ein gleich nach dem errechneten Verlust gestartetes Restrukturierungsprogramm über 15 Monate mit Investitionen zur Steigerung von Produktivität und Qualität ist bereits so gut wie abgeschlossen. Im Berichtsjahr wurden 11,6 Mio. Euro (plus 53,4 Prozent) in die Sanierung gesteckt. Größtes Einzelprojekt war die Schaffung einer modernen Baumwoll-Feinspinnerei für den obersten Qualitätsbereich in Landeck (Tirol). Allerdings musste in diesem Zusammenhang der Betrieb Klarenbrunn in Bludenz (Vorarlberg) geschlossen werden, weil das dortige denkmalgeschützte Gebäude für neue Maschinen zu klein gewesen wäre. Am Standort Linz wurde ebenfalls in neue Anlagen investiert.

Wie berichtet wird das Viskose-Tochterunternehmen in Nanjing in China verkauft, das Closing soll in 3 bis 4 Monaten erfolgen. Die für heurigen Juni beschlossene Schließung der Viskosespinnerei Linz wurde nach Gesprächen mit dem Faserlieferanten Lenzing, der eine Mengenreduktion um die Hälfte angekündigt hatte, vor kurzem auf 2017 verschoben. Nun wird versucht, die Spinnerei in verkleinerter Form doch am Leben zu erhalten. Die Zahl der Mitarbeiter ist im Vorjahr von 633 auf 608 gesunken.

Das Restrukturierungsprogramm war das größte seit der Sanierung 1977. "Die Linz Textil AG steht in einem neuem Frühlingskleid da. Wir sind zu alter Ertragskraft zurückgekehrt", stellte Lehner fest. Das sei auch wichtig für die Amtsübergabe. Lehner (Jahrgang 1942), der sich schon früher zurückziehen wollte, aber noch die Herausforderung der Sanierung annahm, nennt nun einen "Termin mit einer gewissen Bandbreite: Es muss aus bestimmten Gründen in 2017, darf aber nicht bis 2018 gehen."

Für heuer kündigte er an, "die Ertragslage wird voraussichtlich mindestens die Größenordnung des Jahres 2015 erreichen". Die Umsatzausfälle nach dem Verkauf des chinesischen Tochterunternehmens sollen durch Umsatzsteigerungen der europäischen Betriebe - zu denen unter anderem Vossen in Jennersdorf im Burgenland und eine Spinnerei in Klanjec in Kroatien gehören - ausgeglichen werden. Die verminderten Erträge infolge der Reduktion des Wertpapierportfolios sollten durch steigende operative Gewinne weitestgehend kompensiert werden.

(Schluss) zie/ker/stf

ISIN AT0000723606 WEB http://www.linz-textil.at

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