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Umsatz und Gewinn gestiegen 28.07.2017 09:38:00

Linde bestätigt nach starkem Halbjahr die Prognose

Linde bestätigt nach starkem Halbjahr die Prognose

Besonders gut lief es für die Münchner in der Gasesparte in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika sowie in Asien. Auch im zuletzt gebeutelten Bereich Anlagenbau (Engineering), in dem Lindeunter anderem Maschinen für die Verarbeitung von Rohöl und Erdgas anbietet, ging es weiter aufwärts.

   Zur laufenden Fusion mit Praxair hieß es, die nötigen Unterlagen seien bei den Aufsichtsbehörden SEC und Bafin eingereicht worden. Beobachter gehen davon aus, dass das Angebot Mitte August veröffentlicht wird. Dann können die Linde-Aktionäre ihre Aktien in Anteilscheine an der neuen Holding tauschen.

   Für die ersten sechs Monate berichtete Linde ein Wachstum beim Konzernumsatz um 4,7 (währungsbereinigt 2,8) Prozent auf 8,65 Milliarden Euro. Das operative Konzernergebnis legte um 4,3 (währungsbereinigt 2,4 Prozent) auf 2,12 Milliarden Euro zu. Ein Marktteilnehmer erklärte am Morgen, die Zahlen von Linde seien absolut im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Im frühen Handel tendiert die Aktie wenig verändert.

   In der Gasesparte erwirtschaftete Linde einen Umsatz von 7,5 nach 7,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Die operative Marge lag mit 28,6 Prozent auf Vorjahresniveau. Im Segment EMEA legte der Umsatz um 3 Prozent zu, wobei sich nahezu alle Produktbereiche positiv entwickelt hätten.

   Im On-site-Geschäft, also bei der Vor-Ort-Versorgung von Großkunden, habe man in Nordeuropa und im Mittleren Osten sowie Osteuropa aufgrund von Anlagenhochläufen Umsatzzuwächse erreicht, erklärte der DAX-Konzern. In den Produktbereichen Flüssig- und Flaschengase seien in nahezu allen Regionen Umsatzsteigerungen erreicht worden. Für die Region Asien/Pazifik berichtete Linde einen Umsatzsprung um 9,9 Prozent.

Segment Amerika mit Umsatz- und Gewinnrückgang

Im Segment Amerika ging der Umsatz um 1,3 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um Währungs- und Erdgaspreiseffekte verringerte sich der Umsatz sogar um 6,2 Prozent. Das operative Ergebnis sank um 3,8 Prozent auf 627 Millionen Euro. Die operative Marge lag bei 24,6 nach 25,3 Prozent. Die niedrigere Marge führte Linde auch auf höhere Erdgaspreise zurück.

   Bei der Umsatz- und Ergebnisentwicklung sprach Linde von gegenläufigen Effekten. Das On-Site- und das Flüssiggas-Geschäft in Nordamerika hätten sich erneut positiv entwickelt. Hingegen seien im Healthcare-Geschäft in Nordamerika die Auswirkungen der Preisreduzierungen des vergangenen Jahres aufgrund staatlicher Ausschreibungen deutlich spürbar gewesen, erklärte Linde.

   Auch der im dritten Quartal 2016 getätigte Verkauf zweier Tochtergesellschaften von Lincare beeinträchtigte die Umsatzentwicklung. In den einzelnen Ländern Südamerikas - insbesondere in Brasilien und Venezuela - hätten sich die Rahmenbedingungen im ersten Halbjahr 2017 nicht verbessert. Die Produktbereiche hätten sich in Südamerika zwar positiv entwickelt, allerdings basierten die Zuwächse auf einem relativ niedrigen Vorjahresniveau.

Marge bei Engineering im Rahmen der Erwartungen

Der Umsatz der Engineering Division stieg im Halbjahr um 11,7 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis erhöhte sich auf 97 von zuvor 89 Millionen Euro. Die operative Marge betrug 8,0 (Vorjahr 8,2 Prozent) und entspricht damit der Zielmarke des Unternehmens für das laufende Geschäftsjahr. Trotz des weiterhin hohen Wettbewerbs und des anhaltend niedrigen Ölpreises und der damit verbundenen Nachfragezurückhaltung im Anlagenbau habe sich der Auftragseingang per Ende Juni auf 1,17 Milliarden von vorher 718 Millionen Euro verbessert, so Linde.

   Den Ausblick für 2017 hat Linde bestätigt: Der Vorstand rechnet weiter mit mehr oder weniger stabilen Einnahmen und einem Zuwachs beim operativen Gewinn (EBITDA) von bis zu 7 Prozent auf 4,2 bis 4,5 Milliarden Euro. Dieses mittelfristige Ziel hatte sich der Konzern bereits 2015 gesetzt.

   FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquelle: The Linde Group

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