Ankeraktionär 13.04.2021 17:56:39

LEONI-Aktie klettert kräftig - Pierer baut Anteil aus

LEONI-Aktie klettert kräftig - Pierer baut Anteil aus

Die Erhöhung des Anteils von 10 auf mehr als 15 Prozent und die Stärkung der Position als Ankeraktionär soll Unterstützung für die eingeschlagene Unternehmensstrategie der Franken signalisieren, teilten die Österreicher am Montagabend mit. Bei den Zukunftsthemen wie Digitalisierung, 5G und Elektrifizierung sei LEONI in der vollen Breite überall vertreten, hieß es.

Eine weitere Aufstockung des Anteils durch einen Ankerinvestor hat am Dienstag die Aktien von LEONI prozentual zweistellig nach oben getrieben. Der österreichische Pierer-Konzern hatte am Morgen mitgeteilt, dass der Anteil an dem fränkischen Autozulieferer von 10 auf mehr als 15 Prozent ausgebaut wurde. Damit soll die eingeschlagene Unternehmensstrategie des LEONI-Managements mit der Fokussierung auf das Bordnetz-Geschäft und auch mit Blick auf Zukunftsthemen wie Digitalisierung oder Elektrifizierung unterstützt werden.

Zum Handelsschluss gewann die LEONI-Aktie via XETRA 7,2 Prozent auf 10,72 Euro. Im Tageshoch erklimmt die Aktie einen Wert von 11,51 Euro. Sie war mit Abstand der Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDAX. Charttechnisch gesehen gelang es dem Papier außerdem, sich aus dem bereits seit Mitte März andauernden Abwärtstrend zu befreien: Nachdem LEONI am Montag auf die gleitende 90-Tage-Linie bei etwas unter 10,10 Euro gesackt war und dort eine Unterstützung gefunden hatte, setzte sich das Papier nun schwungvoll nach oben hin ab und durchstieß den Widerstand bei etwas über 11,35 Euro. Hier liegt die 21-Tage-Linie, die charttechnisch interessierten Anlegern den kurzfristigen Trend signalisiert.

Ein Händler erinnerte nun mit Blick auf den Kurssprung der LEONI-Aktie daran, dass Pierer erst im Februar den Anteil aufgestockt hatte. Ein weiterer Marktexperte ergänzte: "Spannend für den Kapitalmarkt ist letztlich die Frage, mit welchem Prozentsatz sich Pierer an LEONI beteiligen und sie als Ankerinvestor unterstützen möchte. Für die Hedgefonds jedenfalls, die laut Bloomberg, Stand gestern, rund 1,7 Prozent als Shortposition in LEONI hatten, ist dies jedenfalls eine unangenehme Frage."

Besitzer von Shortpositionen rechnen mit fallenden Kursen. Sie verkaufen deshalb Aktien, die sie sich zuvor geliehen haben. Dabei gehen sie davon aus, die Papiere später günstiger zurückkaufen zu können. Geht diese Rechnung jedoch nicht auf und der Kurs zieht womöglich sehr kräftig an - so wie aktuell bei LEONI - sind solche so genannten Leerverkäufer in der Bredouille. Sie müssen sich sehr rasch mit den Aktien eindecken, um ihre Verluste zu begrenzen.

Ein weiterer Experte verwies außerdem darauf, dass der Nominierungsausschuss von LEONI in der vergangenen Woche - und damit vor der am 19. Mai anstehenden Hauptversammlung - empfohlen hat, mit Klaus Rinnerberger ein Vorstandsmitglied der Pierer Industrie AG in den Aufsichtsrat zu wählen. Daher schließt der Experte nun nicht aus, "dass es womöglich ein Übernahmeinteresse seitens der Österreicher gibt". Allerdings entspreche das Produktportfolio von LEONI nicht den Kriterien des Portfolios der Pankl AG, wie er dabei hervorhob. Die 2018 gegründete Pankl AG gehört mehrheitlich zur Pierer-Gruppe.

/eas/ssc/mis

WIEN/MATTIGHOFEN/NÜRNBERG (dpa-AFX)

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Bildquelle: Leoni AG

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