26.01.2019 13:58:43

Lausitzer Energieversorger Leag sieht sich durch Kohlebeschluss bedroht

Von Christian Grimm

BERLIN (Dow Jones)--Der Lausitzer Energieversorger Leag bewertet die Beschlüsse der Kohlekommission als bedrohlich für das Unternehmen. Sollte die Bundesregierung das Ausstiegsdatum aus der Verbrennung von Kohle Ende 2038 sowie die Stilllegung weiterer Kraftwerke in den nächsten Jahren bestätigten, "dann würde dies unser Revierkonzept... ernsthaft in Frage stellen", erklärte Leag-Chef Helmar Rendez. Der Planungshorizont für Tagebaue und Kraftwerke im Lausitzer Revier "ist damit nicht gegeben", warnte er.

Am frühen Samstagmorgen hatte sich die Kohlekommission nach 21-stüdnigen Verhandlungen schließlich zu einer Einigung durchgerungen. Demnach soll in Deutschland im Zeitraum zwischen 2035 und 2038 das letzte Kohlekraftwerk vom Netz gehen. Schon in den kommenden Jahren bis 2022 empfehlen die Fachleute der Politik, rund 30 Prozent der heute hierzulande laufenden Braun- und Steinkohlekraftwerke stillzulegen, um den Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxids zu senken. Bis 2030 sollen die Stromversorger dafür entschädigt werden. Die Leag baggert Braunkohle im Lausitzer Revier ab und verfeuert diese in Kraftwerken zur Energiegewinnung.

Sollte schon 2035 der Kohleausstieg erreicht werden, sieht Rendez eine noch "größere Gefahr" für sein Unternehmen mit rund 8.000 Mitarbeitern. "Das würde von vornherein jede Planungssicherheit über 2035 hinaus ausschließen", betonte der Vorstandsvorsitzende.

Die Leag entstand 2016 durch den Verkauf der Lausitzer Braunkohletagebaue und der -kraftwerke des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall AB an die tschechische EPH-Gruppe. Das Unternehmen ist der wichtigste Arbeitgeber der wirtschaftsschwachen Lausitz. Das Management ist bislang davon ausgegangen, seine Kraftwerke und Tagebaue bis Anfang der 2040er Jahre fahren zu können.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/chg

(END) Dow Jones Newswires

January 26, 2019 07:58 ET (12:58 GMT)

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