Am kommenden Mittwoch 18.12.2017 08:28:48

Lauda will diese Woche Gebot für Niki vorlegen

Lauda will diese Woche Gebot für Niki vorlegen

"Wir können bereits am kommenden Mittwoch ein Angebot vorlegen", sagte Lauda dem Handelsblatt. "Ich habe dem Air-Berlin-Bevollmächtigten Frank Kebekus am Freitag gesagt, dass wir sehr schnell bereit sind, ein Kaufangebot vorzulegen." Die Finanzierung wolle er auch mit Hilfe einer österreichischen Großbank stemmen.

Lauda will vorerst ohne den Touristikkonzern Thomas Cook, zu dem die Ferienfluglinie Condor gehört, verhandeln. "Damit ich Geschwindigkeit in die Verkaufsverhandlungen bringe, werde ich vorerst alleine bieten. Ich stehe aber mit Thomas Cook und deren Tochter Condor logischerweise in Verbindung", sagte Lauda.

Der Insolvenzverwalter von Air Berlin zeigt sich unterdessen von einer Rettung von Niki überzeugt. "Ich schließe aus der großen Nachfrage im Investorenprozess, dass die Chance für eine Rettung von Niki gut ist - trotz des großen Zeitdrucks", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Es gebe ein "enormes Investoreninteresse. Mit der Insolvenz haben wir eine ganz neue Situation. Für Bieter wird die Fluggesellschaft interessanter, weil Nachteile wie bestehende Verträge damit kündbar sind. Auch die zweistellige Millionensumme, die die Lufthansa in Niki gesteckt hat, muss nicht zurückgezahlt werden, da sie eine Insolvenzforderung geworden ist."

Der Zeitplan ist allerdings straff. "Wir haben zunächst eine Sieben-Tages-Frist, die aber von den österreichischen Behörden auch noch bis nach den Feiertagen verlängert werden könnte", sagt Flöther weiter. Bis dahin will die Aufsichtsbehörde Austro Control die Betriebsgenehmigung aufrechterhalten, normalerweise hätte sie diese bereits mit dem Insolvenzantrag entziehen müssen.

Niki hat vergangene Woche Insolvenz angemeldet, nachdem die Lufthansa vom Kauf zurückgetreten ist. Lauda geht im Handelsblatt mit der Lufthansa hart ins Gericht. Nach seiner Aussage verfolgt die Kranich-Linie einen Plan B, der die Zerstörung von Niki zufolge hätte. "Wir haben Herrn Kebekus aufgefordert, uns am Montag verbindlich mitzuteilen, über wie viele Flugzeuge Niki verfügt. Wenn Niki weiter nur zwei Flieger hätte, sind die Slots wertlos", sagte Lauda. "Denn mit zwei Flugzeugen können keine 21 Slots abgeflogen werden. Es ist die Aufgabe von Herrn Kebekus, schleunigst zu klären, was die Lufthansa mit den Flugzeugen der Niki vorhat. Wenn er sich von der Lufthansa nicht die Flugzeuge zurückholt, kann er seiner Verpflichtung nicht nachkommen, für Niki einen möglichst hohen Preis zu erzielen."

Ein großer Teil der komplett geleasten Flugzeugflotte von Niki gehört Lufthansa. Lauda fürchtet, wenn Niki mit zwei oder drei Flugzeugen quasi unverkäuflich sei, würden die Slots nach sieben Tagen an den sogenannten Slot-Koordinator zurückfallen. Dann könnte sich die Lufthansa am nächsten Tag um die Slots beim Slot-Koordinator bemühen. Er sei sich sicher, dass die Lufthansa in einem solchen Fall einen Großteil der Slots dann auch bekäme, sagte der 68-jährige Unternehmer.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquelle: Christoph Lischetzki / Shutterstock.com,Nufa Qaiesz / Shutterstock.com,NIKI

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