08.07.2013 18:55:32
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Mit Schwung ist die Wall Street in die neue Woche gestartet und kann damit an die positive Entwicklung vom Freitag anknüpfen. Als Stütze erweisen sich weiter die besser als erwarteten US-Arbeitsmarktdaten. Doch Konjunkturdaten könnten in den kommenden Wochen von den anstehenden Zahlen der US-Unternehmen für das zweite Quartal in den Hintergrund gedrängt werden. Traditionell gewährt der Aluminium-Konzern Alcoa nach der Schlussglocke als Erster einen Blick in die Bücher. Die Spannung vor der Bilanzsaison steigt auch deshalb, weil zahlreiche US-Unternehmen bereits ihre Prognosen kräftig gesenkt haben. Schwächster Dow-Wert sind Intel. Evercore hat die Aktie zum Verkauf empfohlen und die Analysten der Citigroup haben die Prognosen gesenkt. Beide Häuser rechnen damit, dass die Verkaufspreise von Intel in diesem Jahr ihr Hoch erreichen, danach soll es abwärts gehen. Dell legen deutlich zu, nachdem Unternehmensgründer Michael Dell beim geplanten Buyout für seinen Konzern die Aktionärsschützer Institutional Shareholder Services (ISS) auf seiner Seite hat. Für den Euro geht es nach den kräftigen Verlusten der Vorwoche etwas aufwärts. Leicht erholt zeigt sich der Goldpreis. Am Markt geht die Spekulation um, dass der Preissturz die Nachfrage ankurbeln könnte. Der Ölpreis gibt auf hohem Niveau etwas nach.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
22:04 Alcoa Inc, Ergebnis 2Q
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Deutlich im Plus haben sich die europäischen Börsen zum Start in die Woche präsentiert. Positiv wirkten die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag nach. Den starken Stellenaufbau in den USA setzten die Investoren in Käufe um. Sie gehen mehr und mehr davon aus, dass die Konjunktur der USA in selbsttragendes Wachstum übergeht. Damit tritt in den Hintergrund, dass die US-Notenbank ihr Anleihe-Kaufprogramm zurückfahren wird. Während der Sektor der europäischen Banken um 2,1 Prozent zulegte, gibt es für die Commerzbank momentan nur eine Richtung: nach unten. Mit einem Minus von zwei Prozent stellte die Aktie den größten Verlierer im Dax und nähert sich wieder ihrem Allzeittief. Deutschen Bank profitierten von dem positiven Sektor-Sentiment und legten mit dem Gesamtmarkt 1,4 Prozent zu. Gekauft wurden verstärkt konjunktursensible Sektoren wie die Automobilwerte, deren Sektor-Index um 1,7 Prozent gewann. Von den europäischen Automobil-Herstellern gab es gleich eine Reihe von guten Nachrichten. So stockt Fiat seinen Anteil an der Tochter Chrysler weiter auf und erwirbt nochmals 3,3 Prozent. BMW profitierten von guten Verkaufszahlen per Juni, bei VW stützten gute Verkäufe bei der Tochter Audi.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.46 Uhr Fr, 17.50 Uhr EUR/USD 1,2864 0,34% 1,2820 1,2834 EUR/JPY 129,9545 0,30% 129,5709 129,4523 EUR/CHF 1,2404 0,21% 1,2378 1,2347 USD/JPY 101,0220 -0,04% 101,0600 100,8730 GBP/USD 1,4936 0,35% 1,4883 1,4914+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Befürchtungen, dass China bald wieder Börsengänge zulassen wird, drückten die chinesischen Aktienmärkte. Derzeit gilt in China ein IPO-Moratorium. Daneben lastet das langsamere chinesische Wirtschaftswachstum auf den Kursen. Regierung und Notenbank hätten darauf bislang noch nicht mit neuen Stimuli reagiert, sagte ein Fondsmanager. Er verwies darauf, dass der chinesische Staatsrat am Freitag die strengere Kontrolle von Anlageprodukten angedeutet hat. Die Vorschriften für die Zinsen der Banken sollen dagegen nur schrittweise gelockert werden. Das drückte die Kurse des Finanz- und Immobiliensektors. In Hongkong fielen Aktien von China Construction Bank, Industrial & Commercial Bank of China und China Resources Land um 1 bis 2 Prozent. Der festere Dollar lastete auf den Preisen der Rohstoffe, die in Dollar denominiert sind. Nur der Ölpreis entzog sich dank der Unruhen in Ägypten dem Abwärtssog. In Sydney litten Aktien der Bergbaukonzerne unter schwächeren Rohstoffpreisen. BHP Billiton und Rio Tinto verloren jeweils 2 Prozent. In Seoul verloren Samsung 3,2 Prozent. Der Elektronikgigant hatte am Freitag einen enttäuschenden Ausblick veröffentlicht. In Tokio fielen Softbank 3,4 Prozent, nachdem die Ratingagentur S&P dem Unternehmen eine um zwei Stufen schlechtere Bonitätsnote verpasst hatte. Der schwächere Yen half den Aktien von exportorientierten Unternehmen nur bedingt. Die schwächere chinesische Wirtschaft dürfte nämlich vielen japanischen Unternehmen zu schaffen machen, für die das Reich der Mitte ein wichtiger Absatzmarkt ist.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Moody's und S&P stufen SGL Carbon ab, Ausblick negativ
Der Graphitspezialist SGL Carbon wird auf einen Schlag von zwei Ratingagenturen abgestuft. Sowohl Moody's als auch Standard & Poor's haben die Bonitätseinstufung für das Unternehmen gesenkt. Und auch der Ausblick verspricht nichts Gutes, er ist bei beiden Ratingagenturen negativ.
Solarworld-Gläubigerversammlung nicht beschlussfähig
Die Rettung der hoch verschuldeten Solarworld lässt weiter auf sich warten. Während der Gläubigerversammlung, die über die Restrukturierung des einstigen Vorzeigekonzerns der Branche abstimmen sollte, fehlten zuviele Anleiheinhaber. Für eine Abstimmung wäre ein Quorum von 50 Prozent erforderlich gewesen. Dieses wurde am Montag nach Angaben von Solarworld nicht erreicht. Die Versammlung war somit nicht beschlussfähig.
Commerzbank verkauft Büroturm Lloyd's of London nach China
Die Commerzbank versilbert einen in der Branche bekannten Büroturm in London. Für 260 Millionen Pfund verkauft die Fondstochter von Deutschlands zweitgrößter Bank das unter Denkmalschutz stehende Gebäude Lloyd's of London. Einen Käufer nannte Commerz Real nicht. Informanten zufolge geht das berühmte Hochhaus an die Ping An Insurance Co, Chinas zweitgrößter Versicherer.
E-Plus erweitert Partnerschaft mit chinesischer ZTE
Der Mobilfunkanbieter E-Plus holt sich zum Betrieb und zur Wartung seines Netzes Unterstützung. Mit dem chinesischen Partner ZTE sei ein entsprechender, auf 5 Jahre angelegter Vertrag vereinbart worden, teilte die Gesellschaft mit. Das Eigentum des Netzes inklusive der strategischen Netzplanung und -entwicklung bleibe in der Hand der E-Plus-Gruppe, betonte die deutsche Tochter der niederländischen KPN.
General Electric schafft Wachstumsziele in Deutschland nicht
Der US-Industriekonzern kann seine ambitionierten Wachstumsziele in Deutschland nicht halten. "Wir wachsen sehr gut. Aber wir werden aufgrund der konjunkturellen Schwäche im vergangenen Jahr es nicht schaffen, den Umsatz des Jahres 2011 bis 2015 zu verdoppeln", sagte Europachef Ferdinando Beccalli-Falco der Zeitung Die Welt.
ISS rät Dell-Aktionären zu Buyout durch Michael Dell
Unternehmensgründer Michael Dell hat bei dem geplanten Buyout für seinen Konzern die Stimmrechtsberaterin Institutional Shareholder Services (ISS) auf seiner Seite. Die an der Wall Street als einflussreich geltende Gesellschaft rät den Dell-Aktionären, für das Geschäft zu stimmen.
=== DJG/raz/ros (END) Dow Jones NewswiresJuly 08, 2013 12:25 ET (16:25 GMT)
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