22.05.2013 19:02:31
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Die Freude über die Aussagen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke währte nur kurz. Zunächst gab es im Redetext von Bernanke vor dem Wirtschaftsausschuss des Kongresses kaum Hinweise auf ein Ende der Anleihekäufe. Dies sorgte an den Märkten prompt für eine positive Reaktion. Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 markierten neue Allzeithochs, der Goldpreis sprang über die Marke von 1.400 Dollar und auch die Notierungen am US-Anleihemarkt legten deutlich zu. Lediglich der Dollar kam gegenüber Euro und Yen unter Druck. Doch in der anschließenden Fragerunde hörten sich die Aussagen von Bernanke dann ganz anders an. So sei ein Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm in den kommenden Monaten durchaus möglich. Und die Aussicht auf ein Ende der Liquiditätsschwemme durch die Notenbank sorgte sofort für eine negative Marktreaktion. Der Dow-Jones-Index fiel von seinen Hochs zurück, der Goldpreis rutschte wieder unter 1.400 Dollar und auch am US-Anleihemarkt gaben die Notierungen wieder nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere sprang kurzzeitig erstmals seit März sogar wieder über 2 Prozent. Aktuell legt sie um vier Basispunkte auf 1,97 Prozent zu. Die Ford-Aktie legt um 1,8 Prozent zu. Der Autobauer stockt seine Kapazität in Nordamerika in diesem Jahr um 200.00 Fahrzeuge auf. Zum einen sollen die Fertigungsstraßen erweitert werden, zum anderen die üblichen Werksferien im Sommer an vielen Standorten von zwei Wochen auf eine Woche verkürzt werden. Die Ankündigung, den Aktienrückkauf im Volumen von 5 Milliarden Dollar zu beschleunigen, verleiht der Aktie des US-Pharmariesen Merck Rückenwind. Das Papier gewinnt 1,4 Prozent. Dycom schnellen gut zehn Prozent nach oben. Der Telekommunikationsdienstleister hat mit seinem Ausblick die bisher kursierenden Erwartungen am Markt übertroffen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen (Prognose Gewinn/Aktie in Klammern):
22:05 Hewlett-Packard Co, Ergebnis 2Q, Palo Alto
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
- US 20:00 Offenmarktausschuss der Notenbank (FOMC), Protokoll der Sitzung vom 30. April/1. Mai+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Die Federal Reserve Bank wird die Notenpresse so schnell nicht abschalten. Dieses Fazit von Händlern und Analysten nach der Rede des Fed-Präsidenten Ben Bernanke vor US-Politikern hat die Börsen am Nachmittag auf neue Rekordstände getrieben. Während die Aktienmärkte die Kursgewinne bis zum Handelsende halten konnten, schaltete der zunächst schwache Dollar rasch wieder in den Vorwärtsgang. In weniger als einer halben Stunde büßte der Euro vom Tageshoch bei 1,30 Dollar mehr als 1 US-Cent ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte Bernanke auf Fragen der Politiker geantwortet, dass die Fed bei besseren Konjunkturdaten ihre Wertpapierkäufe in den nächsten Monaten zurückfahren könnte. Ähnlich volatil wie beim Dollar war die Reaktion des Goldpreises auf die Aussagen Bernankes. Erst stieg der Preis für die Feinunze kräftig an auf über 1.400 Dollar, anschließend fiel er jedoch rasch wieder zurück auf 1.376 Dollar. Trotz neuer Rekordstände an den Aktienmärkten waren Impulse für Einzelaktien Mangelware. Metro-Aktien profitierten stark von einer Hochstufung auf "Übergewichten" durch die Bank Morgan Stanley und schossen um 10,3 Prozent nach oben. Sie zogen auch die Papiere von Wettbewerbern wie Ahold und Carrefour mit nach oben. Gesucht waren europaweit vor allem Pharmawerte, die sich im Schnitt um 1,2 Prozent verteuerten. Der Stoxx-600-Pharmasektor eilt seit Wochen von einem Rekordhoch zum nächsten. Am deutschen Markt stiegen Merck-Aktien um 3,4 Prozent und Fresenius-Aktien um 2,5 Prozent. Auch die Kurse von Bayer und FMC legten zu.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Mi.,7.57 Di, 17.42 Uhr EUR/USD 1,2855 -0,44% 1,2912 1,2909 EUR/JPY 133,2376 0,57% 132,4878 132,2314 EUR/CHF 1,2622 0,65% 1,2540 1,2491 USD/JPY 103,6730 1,04% 102,6050 102,4360 GBP/USD 1,5039 -0,68% 1,5142 1,5167+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Die Rally an der Börse in Tokio geht weiter. Seit Jahresbeginn ist der Index damit um 50 Prozent gestiegen. Die Bank of Japan setzt ihren aggressiven Kurs in der Geldpolitik fort und weitet die Geldbasis mit einer Jahresrate von 60 bis 70 Billionen Yen aus, wie sie mitteilte. Zu den Tagesfavoriten gehörten konjunktursensible Aktien aus dem Bausektor, aber auch binnemarktempfindliche Aktien aus dem Einzelhandelssektor. Das Indexschwergewicht Fast Retailing schoss um 7,4 Prozent nach oben. Auch exportabhängige Aktien waren angesichts des weiter schwachen Yens gesucht. Steil bergauf ging es mit den Aktien von Sony. Nachdem bereits vor einigen Tagen der Hedgefonds-Manager Daniel Loeb Sony aufgefordert hatte, sein Geschäftsmodell umzukrempeln und einen Anteil von bis zu 20 Prozent der Unterhaltungssparte zu verkaufen, berichtete nun eine Zeitung in einer englischsprachigen Übersetzung, Sony stehe dem wohlwollend gegenüber. Tatsächlich beschäftigt sich Sony aber lediglich mit dem Gedanken. Offiziell wies Sony den Zeitungsbericht als fehlerhaft zurück. Die Aktie gewann gleichwohl 5,9 Prozent. Seit Anfang des Jahres ist der Aktienkurs von Sony um annähernd 150 Prozent gestiegen. An den anderen Börsen der Region hielten sich die Kursausschläge in Grenzen. Insgesamt warteten Akteure an den Finanzmärkten vor Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung ab. Zudem herrscht Vorsicht vor der Rede von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke vor dem Wirtschaftsausschuss von Senat und Repräsentantenhaus.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Rheinmetall erhält weiteren Auftrag von Bundeswehr
Die Rheinmetall AG hat einen weiteren Auftrag zur Umrüstung und Modernisierung von Bundeswehr-Transportpanzern erhalten. Nach Angaben des Düsseldorfer Konzerns liegt das Auftragsvolumen bei rund 36 Millionen Euro.
Solarworld hofft auf Rettung in den nächsten drei Monaten
Solarworld-Chef Frank Asbeck will sein hoch verschuldetes Unternehmen innerhalb der nächsten drei Monate aus der Krise führen. Laut einer Mitteilung des Photovoltaikherstellers sollen bis August sowohl die Gläubiger als auch die Aktionäre des Unternehmens einem Rettungsplan zustimmen, der nach früheren Informationen einen Schuldenschnitt und die Ausgabe neuer Aktien vorsieht.
Ford stockt Kapazität in Nordamerika um 200.000 Fahrzeuge auf
Der Autobauer Ford stockt seine Produktionskapazität in Nordamerika in diesem Jahr um 200.00 Fahrzeuge auf. Zum einen sollen die Fertigungsstraßen erweitert werden, zum anderen die üblichen Werksferien im Sommer an vielen Standorten von zwei Wochen auf eine Woche verkürzt werden.
Pfizer spaltet Tierarzneisparte Zoetis endgültig ab
Der amerikanische Pharmakonzern Pfizer trennt sich endgültig von seiner Tierarzneisparte Zoetis. Nachdem Pfizer im Februar ein Fünftel der Veterinärsparte an die Börse gebracht hat, will der US-Konzern nun auch die übrigen 80 Prozent der Aktien abgeben.
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May 22, 2013 12:31 ET (16:31 GMT)
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