Dow Jones
23.07.2015 18:51:52
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
+++++ FINANZMARKT USA +++++
An den US-Börsen müssen die Anleger abwägen zwischen neuen enttäuschenden Unternehmensbilanzen und ermutigenden Konjunkturdaten. Daher kommt die Erholung nach zwei Verlusttagen auch nicht recht voran. Auf dem Dow lasten Kursverluste von American Express, 3M und Caterpillar. Die Aktien verlieren zwischen 2 und 3 Prozent, nachdem alle drei Quartalsausweise nicht zu überzeugen vermochten. Die Konjunkturdaten des Tages fielen durchweg besser aus als erwartet, werden aber dennoch mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Denn aufgrund der guten Wirtschaftslage hat die US-Notenbank keinen Grund mehr, die erste Zinserhöhung seit Jahren aufzuschieben. Trotz der besseren Konjunkturdaten und der damit einhergehenden Zinserhöhungsfantasie kommt es nicht zu einem Massenexodus aus dem Anleihemarkt. Lediglich kürzere Laufzeiten geben etwas stärker nach, weil diese in der Regel stärker auf Zinsspekulationen reagieren. Der US-Dollar macht nach den US-Wirtschaftsdaten nur wenig Boden zum Euro gut. Denn die Gemeinschaftswährung erhält kräftigen Rückenwind davon, dass das griechische Parlament weitere Reformen gebilligt hat. Der schwächere Greenback verschafft Öl und Gold nach dem jüngsten Preisverfall eine kleine Atempause.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
22:01 US/Amazon.com Inc, Ergebnis 2Q
22:01 US/AT&T Inc, Ergebnis 2Q
22:05 US/Visa Inc, Ergebnis 3Q
22:05 US/Starbucks Corp, Ergebnis 3Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Keine Termine mehr angekündigt.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Während die Indizes auf der Stelle traten, wirbelte die Berichtssaison einige Kurse durcheinander. Während die Unternehmenszahlen mehrheitlich überzeugten, belastete die Schwäche bei den Öl- und Minenwerten die Stimmung. Für Bewegung am Devisenmarkt sorgten die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die auf den niedrigsten Stand seit vier Jahrzehnten gefallen waren. Der Euro gab in der Folge etwas nach, erholte sich aber anschließend wieder. Für gute Stimmung am Aktienmarkt sorgten vor allem die Geschäftszahlen der Credit Suisse. Die Aktien stiegen um 6,2 Prozent und stellten damit den größten Gewinner im Stoxx-50. Im Fahrwasser legten UBS um knapp 2 Prozent zu. ABB stiegen nach positivem Geschäftsverlauf um 1,7 Prozent. Daimler übertraf die ohnehin sehr hochgesteckten Erwartungen. Nachdem die Aktie seit Jahresbeginn bereits um 22 Prozent zugelegt hatte, verlor sie nun im Zuge von Gewinnmitnahmen 0,6 Prozent. STMicro sprangen um 7,7 Prozent nach Quartalsausweis nach oben. Nach den Gewinnwarnungen von Trinity Mirror und Johnston Press lieferte auch die britische Mediengruppe Daily Mail einen enttäuschenden Zwischenbericht ab. Die Aktie brach um 8,8 Prozent ein.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.09 Uhr Mi, 17.34 Uhr EUR/USD 1,0974 0,40% 1,0931 1,0898 EUR/JPY 135,94 0,22% 135,64 135,18 EUR/CHF 1,0518 0,28% 1,0488 1,0470 USD/JPY 123,87 -0,17% 124,08 124,04 GBP/USD 1,5526 -0,56% 1,5613 1,5630+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Nach dem mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalsbericht von Apple am Vortag zeigten sich Anleger bereits wieder zuversichtlicher - zumal sich die Apple-Aktie im US-Geschäft besser als befürchtet gehalten hatte. Trotz der Erholungstendenz war noch Unsicherheit zu spüren. "Die Anleger sind besorgt, was die iPhone-Absatzzahlen für die Lieferkette in der Region und generell für den Export bedeuten", sagte ein Analyst. In Schanghai lag die Börse den sechsten Tag in Folge im Plus. Vor allem die großen Werte aus dem Banken- und Brokerbereich wurden von Käufen größerer Eigner gestützt. Auch staatlich gestützte Fonds kauften. Laut staatlichen Medien bleiben die staatlichen Stimulierungen der Märkte nur vorübergehender Natur. In Japan sprachen Händler angesichts der dünnen Umsätze von Sommerflaute. Derweil wiesen Daten einen Anstieg der nach Japan einreisenden Touristen aus, wovon Aktien der Einzelhändler profitierten. In Südkorea schloss der Markt kaum verändert, obwohl das Wachstum im zweiten Quartal enttäuscht hatte. Der Ausbruch der MERS-Krankheit hatte die Ausgaben der Verbraucher gedrückt. Hyundai Motor stieg um 5,3 Prozent. Der Autokonzern zahlt erstmals eine Zwischendividende.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
Die Financial Times wird japanisch: Nikkei zahlt 844 Mio Pfund
Die britische Wirtschaftszeitung Financial Times geht an den japanischen Verlag Nikkei. Er zahlt 844 Millionen britische Pfund, umgerechnet 1,2 Milliarden Euro, für das lachsfarbene Traditionsblatt. Der bisherige FT-Eigentümer Pearson bestätigte den Verkauf nur Minuten nachdem Axel Springer erklärt hatte, die FT nicht zu kaufen.
Klöckner & Co besetzt Aufsichtsrat mit Tobias Kollmann nach
Der Stahlhändler Klöckner & Co hat wieder einen vollständigen Aufsichtsrat. Das Amtsgericht Duisburg hat den Experten für Digitalwirtschaft, Tobias Kollmann, am 14. Juli mit sofortiger Wirkung in das Gremium bestellt, wie die Klöckner & Co SE mitteilte. Kollmann tritt die Nachfolge des am 17. Mai verstorbenen Robert J. Koehler an.
Krones beruft Ex-GEA-Manager Michael Andersen zum Finanzvorstand
Der Anlagenbauer Krones hat den ehemaligen GEA-Manager Michael Andersen zum Finanzvorstand berufen. Andersen tritt die Nachfolge von Christoph Klenk an, der zum 1. Januar 2016 bei Krones in die Position des Vorstandsvorsitzenden wechselt. Weitere Einzelheiten, wie etwa das genau Eintrittsdatum von Andersen, nannte der Hersteller in der Verpackungs- und Abfülltechnik nicht.
Capital Stage erhöht Ausblick für 2015 um 10 Prozent
Der Hamburger Solar- und Windparkbetreiber Capital Stage hat seine Ergebniserwartung für das Geschäftsjahr 2015 gegenüber der Prognose vom März 2015 um rund 10 Prozent angehoben. Grundlage der höheren Gewinnerwartung sei unter anderem "der erfolgreiche Abschluss der Akquisition des italienischen Solarparkportfolios, das Anfang Juni 2015 unter aufschiebenden Bedingungen von der österreichischen Stumpf Gruppe erworben wurde", teilte das SDAX-Unternehmen mit.
Tank & Rast wird McDonald's-Burger verkaufen
McDonald's Deutschland und die Autobahn Tank & Rast GmbH haben einen Kooperationsvertrag geschlossen: Tank & Rast wird zukünftig an geeigneten Standorten Restaurants der Marke McDonald's eröffnen mit dem Ziel, an mehr als 100 Standorten McDonald's-Burger zu verkaufen.
EU geht gegen Disney und Co. wegen Geoblockings in Europa vor
Die EU geht gegen sechs große US-Filmstudios von Disney bis Warner Bros sowie den Sender Sky UK vor, weil sie angeblich gemeinsam Verbraucher in Europa mittels Geoblocking von ihrem Angebot fernhalten. Die EU-Kommission habe den Verdacht, dass Vertragsklauseln die Ausstrahlung von Sky UK mit Filmen jener Studios außerhalb von Großbritannien und Irland verhindern, teilte die Behörde mit. Diese Verträge verpflichteten offenbar Sky TV, den Zugang zu jenen Filmen im Pay-TV für Gebiete außerhalb Großbritanniens und Irlands "zu blockieren", und zwar sowohl über Satellit als auch online, wie die Kommission erläuterte. Das wäre das sogenannte Geoblocking.
Ferrari beantragt Börsengang in New York
Für den im vierten Quartal vorgesehenen IPO hat Ferrari die notwendigen Unterlagen bei der New Yorker Börse eingereicht. Ursprünglich hatte Fiat Chrysler die Sportwagentochter bereits im Juni an die Börse bringen wollen. Später wurde der Termin auf das dritte Quartal 2015 verschoben. Nun ist das vierte Quartal für den IPO angepeilt, der laut Analysten mit bis zu 10 Milliarden Euro bewertet werden könnte.
Dow Chemical verdient trotz Umsatzrückgang mehr
Der Chemiekonzern Dow Chemical hat im zweiten Quartal trotz geringerer Erlöse mehr verdient als im Vorjahr und die Gewinnerwartungen übertroffen. Der Nettogewinn kletterte dank steigender Marge und einer flexiblen Produktion in den drei Monaten per Ende Juni auf 1,135 Milliarden US-Dollar von 882 Millionen im Vorjahr. Je Anteil verdiente die Gesellschaft 0,97 Dollar. Operativ liegt das Ergebnis bei 0,91 Dollar und damit über der Marktschätzung von 0,82 Dollar.
3M wird nach verhaltenem zweiten Quartal vorsichtiger
Der starke US-Dollar macht dem Mischkonzern 3M weiterhin zu schaffen. Zwar hielt das Unternehmen den Gewinn im zweiten Quartal nahezu stabil. Der Umsatz ging jedoch spürbar zurück. Beim Ausblick wird 3M nun vorsichtiger. Der Konzern erwartet nun einen Gewinn je Aktie von 7,80 bis 8,00 US-Dollar. Zuvor hatte das obere Ende der Spanne bei 8,10 Dollar gelegen.
United Continental steigert Gewinn um mehr als die Hälfte
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 23, 2015 12:21 ET (16:21 GMT)
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-2 of 2- 23 Jul 2015 16:21:00 UTC DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte -2-
Die US-Fluggesellschaft United Continental hat im zweiten Quartal trotz geringerer Einnahmen über 50 Prozent mehr verdient. Die Treibstoffkosten lagen um fast ein Drittel unter dem Vorjahresquartal. Der Nettogewinn sprang auf 1,19 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte United noch 789 Millionen Dollar verdient. Je Aktie verblieben dem Unternehmen 3,14 Dollar. Der Umsatz der im Jahr 2010 aus der Fusion von United und Continental entstandenen Airline ging im Quartal um 4 Prozent auf 9,9 Milliarden Dollar zurück.
General Motors übertrifft Gewinnprognosen deutlich
General Motors hat im zweiten Quartal die Gewinnerwartungen deutlich übertroffen. Der bereinigte Gewinn je Aktie mehr als verdoppelte sich auf 1,29 US-Dollar. Analysten hatten dem Opel-Mutterkonzern nur 1,08 Dollar zugetraut nach 58 Cent im Vorjahresmonat. Der anteilige Reingewinn stieg auf 1,1 Milliarden Dollar nach 200 Millionen Dollar im zweiten Quartal 2014. Damals hatte der größte US-Autohersteller nach Umsatz unter teuren Rückrufen von Millionen Autos gelitten.
Opel-Chef warnt trotz weniger Verlust vor zu viel Optimismus
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann hat die eigenen Mitarbeiter vor allzu großer Gelassenheit gewarnt. Wenngleich die General-Motors-Tochter ihren Verlust im zweiten Quartal deutlich verringerte, bezeichnete es Neumann als "sehr ambitioniert", im nächsten Jahr in die Gewinnzone zurückkehren zu wollen. Opel hält an dem Vorhaben trotz eines Rückschlags durch den Wirtschaftseinbruch in Russland fest. Neumann schrieb den Mitarbeitern nun aber in einem Brief, den Dow Jones Newswires eingesehen hat: "Dies wird alles andere als ein Spaziergang."
Caterpillar senkt Umsatzausblick für 2015
Der US-Maschinenbauer Caterpillar hat nach einem schwächeren zweiten Quartal seinen Umsatzausblick für das Gesamtjahr gesenkt. An der Gewinnprognose für 2015 hält das Unternehmen aber weiter fest. Dem Unternehmen machen rückläufige Geschäfte mit der Öl- und Gas- sowie Minenindustrie zu schaffen.
McDonald's von starkem Dollar und Problemen in Asien belastet
Die Fast-Food-Kette McDonald's hat im zweiten Quartal unter schwachen Geschäften in Asien und den USA sowie widrigen Wechselkursbedingungen gelitten. CEO Steve Easterbrook selbst sprach laut Pressemitteilung von "enttäuschenden" Zahlen, obwohl der Gewinn etwas besser ausfiel als vom Markt erwartet. Der Umsatz sank im zweiten Quartal um 10 Prozent auf nurmehr 6,45 Milliarden US-Dollar. Bereinigt um Wechselkureffekte wäre der Umsatz um 1 Prozent gestiegen. Der Nettogewinn gab um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar nach. Je Aktie verdiente der Konzern 1,26 Dollar. Analysten hatten mit 1,23 Dollar gerechnet.
BGH pocht bei Amazon auf Buchpreisbindung
Ein Nachlass auf preisgebundene Bücher ist Amazon auch über den Umweg von Gutscheinen nicht erlaubt. Dies entschied der Bundesgerichtshof (BGH) und untersagte dem Online-Händler damit eine sogenannte Trade-In-Gutscheinaktion für Bücher. (Az. I ZR 83/14)
Under Armour erhöht Prognose für 2015 leicht
Der US-Sportartikelhersteller Under Armour hat nach einem zweistelligen Wachstum im zweiten Quartal die Umsatzprognose für das laufende Jahr leicht erhöht. Der Adidas-Konkurrent erwartet für 2015 nun ein Plus von 25 Prozent auf 3,84 Milliarden US-Dollar. Under Armour hatte zuletzt 3,78 Milliarden Dollar erwartet. Auch beim operativen Ergebnis zeigten sich die Amerikaner einen Tick zuversichtlicher und grenzten die Spanne ein. So gehen sie nun von einem Wert zwischen 405 und 408 Millionen Dollar aus, bislang lautete die Spanne auf 400 bis 408 Millionen.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/flf
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July 23, 2015 12:21 ET (16:21 GMT)
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