Dow Jones
16.11.2015 18:28:47
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
=== +++++ MÄRKTE AKTUELL (17.55 Uhr) +++++INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.362,23 +0,05% Stoxx-50 3.175,32 +0,25% DAX 10.713,23 +0,05% FTSE 6.146,38 +0,46% CAC 4.804,31 -0,08% DJIA 17.315,35 +0,41% S&P-500 2.030,36 +0,36% Nasdaq-Comp. 4.923,91 -0,08% Nasdaq-100 4.506,95 +0,11% Nikkei-225 19.393,69 -1,04% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 157,37 +32
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Wenig beeindruckt von den Anschlägen in Paris sind die US-Börsen mit kleinen Kursgewinnen in die neue Woche gestartet. Zur Gelassenheit dürfte beitragen, dass Ökonomen die wirtschaftlichen Folgen der Anschläge als unbedeutend einstufen. Der Wall Street hilft auch ein wenig, dass sie in der Vorwoche seit Mittwoch nur noch abwärts gelaufen war. Allerdings dämpft die im kommenden Monat erwartete Zinswende die Stimmung. Am Montag wurde als einziges Konjunkturdatum der Empire State Manufacturing Index veröffentlicht. Er erholte sich im November nur geringfügig und verfehlte damit deutlich die Erwartungen. An der Börse werden besonders Aktien aus den Sektoren Reise und Touristik verkauft, denn die Anschläge dürften dem Tourismus einen Dämpfer verpassen. Carnival fallen um 2 Prozent und Delta Air Lines um 2,4 Prozent. Expedia sinken 2,8 Prozent. In dem Sektor steht aber auch eine große Übernahme an: Der Hotelkonzern Marriott International kauft Starwood für rund 12,2 Milliarden US-Dollar. Je Aktie liegt der Übernahmepreis aber 8,8 Prozent unter dem Schlusskurs der Starwood-Aktie vom Freitag. Marriott zeigen sich 1,6 Prozent fester, während Starwood um 4 Prozent fallen. Der Rüstungssektor profitiert wie in Europa von den Ereignissen in Paris, denn es besteht die Möglichkeit, dass die westlichen Militäroperationen gegen den IS ausgeweitet werden. Northrop Grumman tendieren 3,1 Prozent fester, während Lockheed Martin 2,5 Prozent zulegen. Gewinner der Terror-Angst ist der Goldpreis, der nach seiner jüngsten Talfahrt nun gut 4 Dollar auf 1.085 Dollar je Feinunze zulegt. Allerdings hatte das Edelmetall anfangs deutlicher profitiert. Auch die Ölpreise kommen von ihren Tageshochs wieder zurück. Das Barrel WTI kostet 40,25 Dollar und ist damit sogar 1,3 Prozent ins Minus gerutscht. Bei Öl rücke wieder das Überangebot in den Vordergrund, heißt es dazu. US-Staatsanleihen sind als sicherer Hafen gesucht. Steigende Notierungen drücken die Rendite zehnjähriger Anleihen um drei Basispunkte auf 2,25 Prozent. Der Euro zeigt sich mit 1,0710 Dollar etwas unter dem Niveau, auf dem er am Freitag um die gleiche Zeit notierte. Beobachter glauben nicht, dass die Gemeinschaftswährung länger unter Druck geraten wird, denn die europäische Wirtschaft dürfte durch die Anschläge nicht nachhaltig Schaden nehmen.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Die Terroranschläge von Paris haben die Stimmung an den Märkten am Montag nicht nachhaltig negativ beeinflusst. In vielen Fällen wurden anfängliche Kursverluste zumindest verringert, einige Märkte fanden ins Plus. Größere Umschichtungen in die sogenannten sicheren Häfen der Anleihen waren kaum zu beobachten. Allerdings litten die Aktien der Fluglinien wie auch die der Reiseunternehmen. Denn es wird davon ausgegangen, dass in naher Zukunft weniger gereist wird. Der Touristik- und Reisesektor verlor 1,3 Prozent und stellte damit den Verlierer in Europa. Vor allem die französischen Unternehmen standen unter Abgabedruck, nachdem die französische Regierung den Ausnahmezustand ausgerufen hatte. Air France-KLM verloren 5,7 Prozent und Aeroport de Paris 3,7 Prozent. Die Aktien der Hotelgruppe Accor gaben 4,7 Prozent nach. Für Eurotunnel ging es 3 Prozent nach unten. Aber auch die Aktie der TUI fiel um 4,1 Prozent. Nach oben ging es dagegen mit Titeln aus dem Rüstungssektor. Die Branche profitierte von der Möglichkeit einer Verschärfung des Syrien-Konflikts. Rheinmetall stiegen um 4,8 Prozent, BAE Systems 2,4 Prozent, Thales 3,3 Prozent und Finmeccanica 2,7 Prozent. Die Aktie des schwedischen Sicherheitsunternehmens Securitas rückte um 4,6 Prozent vor. ThyssenKrupp gewannen 0,4 Prozent, nachdem die Analysten der Deutschen Bank die Aktien des Stahlkochers auf die Kaufliste genommen hatten. VW stiegen um 1,2 Prozent, der Konzern soll sich eine Zwischenfinanzierung über 20 Milliarden Euro gesichert haben.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.13 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,0711 -0,23% 1,0735 1,0724 EUR/JPY 131,85 0,28% 131,49 131,74 EUR/CHF 1,0796 -0,02% 1,0798 1,0816 USD/JPY 123,11 0,48% 122,52 122,85 GBP/USD 1,5199 -0,13% 1,5219 1,5200+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Die Terroranschläge von Paris vom Freitag haben an den Finanzmärkten in Ostasien am Montag verstärkte Risikoscheu ausgelöst, Panik blieb aber aus. Teilnehmer sprachen von einer in solchen Situationen häufigen reflexartigen Reaktion, betonten jedoch, dass die von den Anschlägen verursachte Stimmungseintrübung wohl von kürzer Dauer sein dürfte. Sichere Häfen wie der US-Dollar und der Yen waren gesucht. Auch das Gold, das in den vergangenen Tagen angesichts der Zinserhöhungserwartung in den USA nur den Weg nach unten kannte, zog an. Die Feinunze kostete zuletzt 1.096 Dollar, rund 13 Dollar mehr als am Freitag. Auf der Tokioter Börse lastete zusätzlich der Rückfall Japans in die Rezession. Allerdings schürten die schwachen BIP-Daten Hoffnungen auf neue Wirtschaftsstimuli der Bank of Japan, was das Minus an der Börse begrenzte. Verkauft wurden in der gesamten Region Aktien von Unternehmen aus der Reise- und Transportbranche, weil sich die Angst vor Anschlägen auch in anderen Metropolen der Erde auf das Reiseverhalten der Menschen auswirken könne, hieß es im Handel. Cathay Pacific, All Nippon Airways und Qantas verloren, 2,1 bzw 3,5 bzw 1,7 Prozent. Gesucht waren Aktien von Goldförderern und aus dem Ölsektor. Letztere profitierten von Spekulationen, dass Vergeltungsmaßnahmen des Westens gegen den IS im Nahen Osten negative Folgen für die Ölförderung und damit das Ölangebot haben könnten. In Sydney stiegen Newcrest Mining um 2,8 und Northern Star um 0,8 Prozent. Santos schnellten um 4 Prozent nach oben, Origin Energy um 3 Prozent und Liquefied Natural sogar um 14,6 Prozent. Letzter profitierten aber auch von einem Zwischenbericht über zwei viel versprechend angelaufene Projekte. In Tokio gewannen Inpex 1,2 Prozent.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
Deutsche Börse setzt auf frische Ideen und Expansion
Der Vorstandschef der Deutschen Börse hat die bisherige Rolle seines Unternehmens bei der Branchenkonsolidierung als zu passiv kritisiert. Er selbst ziehe eine aktive Rolle vor und werde das Feld nicht dem europäischen Ausland überlassen, kündigte Carsten Kengeter bei der Konferenz "Euro Finance Week" an. Die Deutsche Börse müsse eine gewisse Größe haben, um konkurrenzfähig zu sein.
Moody's erhöht Fresenius auf Baa3 (NICHT: Baa1); Ausblick stabil
Die Ratingagentur Moody's hat die Bonitätsbewertung des Gesundheitskonzerns Fresenius um eine Stufe angehoben. Moody's bewertet die Fresenius SE & Co KGaA nun mit Baa3 nach Ba1. Der Ausblick ist stabil. Moody's begründet die Hochstufung unter anderem mit den Größenvorteilen, der Stabilität und der Profitabilität des Konzerns über den wirtschaftlichen Zyklus hinweg.
Edeka und Tengelmann drängen Gabriel zu Sondererlaubnis für Übernahme
In der Hängepartie um die Übernahme der Kaiser's-Tengelmann Supermärkte durch den Konkurrenten Edeka drängen beide Unternehmen Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zu einer Sondererlaubnis. "Entscheiden Sie im Zweifel für die Menschen", appellierte Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub bei einer Anhörung im Wirtschaftsministerium.
Neue iPhones lassen Gewinn von Apple-Zulieferer Foxconn steigen
Der Apple-Zulieferer Foxconn Technology hat dank der neuen iPhone-Modelle im dritten Quartal deutlich mehr verdient als erwartet. Beflügelt von den neuen Modellen konnte der weltgrößte Auftragshersteller von Elektronik einen Abschwung im Smartphone-Markt insgesamt überstehen.
Marriott kauft Starwood Hotels & Resorts für 12,2 Milliarden USD
Das Hotelunternehmen Marriott International kauft das Hotel- und Freizeitunternehmen Starwood für rund 12,2 Milliarden US-Dollar. Mit dem Zukauf werde "ein umfangreicheres Portfolio" geschaffen, das weltweit mehr als 5.500 Hotels mit über 1,1 Millionen Zimmern umfasse, teilten die beiden Unternehmen mit.
Pariser Unternehmen melden nach Anschlägen "Business as Usual"
Nach den Terroranschlägen in Paris am vergangenen Freitag haben französische Unternehmen ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Abgesehen davon lief der Geschäftsbetrieb aber wieder normal. "Unsere Einkaufszentren sind geöffnet geblieben, mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, vor allem an den Eingängen", erklärte Gewerbeimmobilienunternehmen Klepierre.
Berufungsprozess um Billig-Brustimplantate in Frankreich begonnen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 16, 2015 11:58 ET (16:58 GMT)
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Im Skandal um minderwertige Brustimplantate der französischen Firma PIP hat der Berufungsprozess begonnen. PIP-Gründer Jean-Claude Mas wies den Vorwurf des "schweren Betrugs" zurück. Mit ihm nahmen vier weitere PIP-Verantwortliche auf der Anklagebank Platz. Der Prozess soll bis zum 27. November dauern.
UBS-Chef Weber: Negativer Einlagenzins kann Kreditzinsen steigen lassen
Eine weitere Senkung des Einlagenzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) kann nach Einschätzung von Axel Weber, Verwaltungsratsvorsitzender der schweizerischen Bank UBS, zu steigenden Kreditzinsen führen. Weber verwies bei einer Podiumsdiskussion während der Euro Finance Week in Frankfurt auf das Beispiel der Schweiz.
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