13.01.2015 18:34:33
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Die Ölpreise erholen sich von ihren Tagestiefs und die Wall Street macht einen Freudensprung. Doch muss diese Tendenz nicht bis zur Schlussglocke Bestand haben, zu volatil zeigen sich derzeit die Märkte. Zwischenzeitlich kostete das Fass WTI so wenig wie seit sechs Jahren nicht mehr. Zudem erhält der Aktienmarkt Rückenwind von den chinesischen Exporten, die zum Jahresende stärker als erwartet angezogen haben. Dazu ist auch der Start in die US-Berichtssaison geglückt, denn Alcoa wartet mit besser als erwartet ausgefallenen Zahlen auf. Außerdem stützt die Hoffnung auf geldpolitische Lockerungen durch die EZB. Das Bild, dass die EZB zum Handeln gezwungen sei, verfestige sich, heißt es. Insgesamt geht es für die Ölpreise immer weiter in die Tiefe, wenn auch aktuell mit vermindertem Tempo. Vor allem pessimistische Aussagen des Ölministers der Vereinigten Arabischen Emirate lasten auf den Ölpreisen. Die schwache Preisentwicklung in der Eurozone verleiht dem US-Dollar wieder Rückenwind. Der Goldpreis koppelt sich von der Ölpreisentwicklung ab, die Feinunze steigt. Die Aussicht frischer Liquidität in der Eurozone beflügelt. Am US-Rentenmarkt liegen die Notierungen im Minus. Die fallenden Ölpreise schüren die Sorge vor einer Deflation. Alcoa geben entgegen der vorbörslichen Indikation um 2,2 Prozent nach, Händler können sich aber keinen rechten Reim darauf machen. ChannelAdvisor brechen um 53 Prozent ab. Der Entwickler Cloud-basierter E-Commerce-Lösungen hat seinen Ausblick gesenkt.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Keine verbliebenen Daten mehr angekündigt.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Der Dax stieg auf das höchste Niveau seit fünf Wochen. Der exportorientierte deutsche Aktienmarkt profitiert laut Händlern besonders stark vom schwächeren Euro und vom billigen Öl. Der Euro fiel auf Kurse unter 1,18 Dollar zurück. Goldman Sachs hatte die Prognose für den Euro gesenkt. Nordseeöl der Sorte Brent fiel um weitere 3 Prozent, damit war Brent so billig wie seit über fünf Jahren nicht mehr. Suhail Mohamed Faraj al-Mazrouei, Ölminister der VAE, erstickte Spekulationen um eine schnelle Förderkürzung der Opec. Auf der Aktienseite profitierten europaweit davon Automobil- und Luftfahrtaktien, aber auch Einzelhandelstitel, weil Verbraucher mehr Geld in der Tasche haben. Rohstoffaktien blieben dagegen weitgehend außen vor. Gewinner Nummer eins unter den Branchenindizes waren die Einzelhandelswerte, deren Sektorindex um 2,8 Prozent stieg. Begründet wurde der Anstieg unter anderem mit einem guten Weihnachtsgeschäft in Großbritannien. Tesco stiegen um 3,6 Prozent und Kingfisher um 2,7 Prozent. Profiteure des schwindsüchtigen Ölpreises waren wieder einmal die Aktien der Fluggesellschaften. Lufthansa stiegen um 3,3 Prozent und IAG um 4,2 Prozent. Autowerte waren auch im Umfeld der Automesse in Detroit gesucht, denn mit dem Benzinpreisrückgang wächst wieder das Interesse an großen Autos. Philips fielen um 1,0 Prozent. Der Produktionsausfall in einem Werk in Cleveland wird für die Niederländer teurer als erwartet.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.00 Uhr Mo, 17.36 Uhr EUR/USD 1,1785 -0,38% 1,1830 1,1817 EUR/JPY 139,23 -0,79% 140,34 140,03 EUR/CHF 1,2010 0,00% 1,2011 1,2009 USD/JPY 118,21 -0,35% 118,63 118,50 GBP/USD 1,5167 0,12% 1,5149 1,5143+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Gewinner- und Verliererbörsen in Ostasien haben sich am Dienstag in etwa die Waage gehalten. Hauptthema war der andauernde Ölpreisverfall. Größter Verlierer war trotz einer kräftigen Erholung von den Tagestiefs der Nikkei. Händler sahen die Einbußen vor allem im Zusammenhang mit dem anziehenden Yen. Die im Verlauf des Handels einsetzende leichte Dollarerholung half dann auch dem Nikkei wieder etwas auf die Beine. Passend zum schwächeren Dollar gehörten Exportwerte wie Toyota Motor mit einem Minus von 1,2 Prozent oder Tokyo Electron mit minus 2 Prozent zu den größeren Verlierern. Im Fokus stand aber der Einzelhandelssektor nach Vorlage diverser Geschäftszahlen. Kursgewinne verzeichneten in der gesamten Region Aktien, die von den niedrigen Ölpreisen profitieren, beispielsweise Fluglinien und Reedereien. Unter Druck standen dagegen die Kurse der Ölunternehmen. Der ungebremste Fall der Ölpreise sorgte auch an den anderen Börsen der Region für Verunsicherung. Dennoch wiesen einzelne Börsen wie Hongkong, Schanghai oder Malaysia Gewinne auf. In Schanghai ging es nach drei Tagen in Folge mit Verlusten nach oben. Dass die Börsen in China besser abschnitten als andere Plätze, führten Händler auf die neuesten Handelsbilanzdaten zurück. Die besser als erwartet ausgefallenen Importdaten aus China dürften auch die Kurse an der australischen Börse etwas gestützt haben.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Tele Columbus will an der Börse frisches Geld einsammeln
Mit Deutschlands drittgrößtem Kabelnetzbetreiber Tele Columbus strebt in diesem Jahr das erste deutsche Unternehmen an die Börse. 300 Millionen Euro will das Berliner Unternehmen einsammeln. Mit dem Geld soll in erster Linie die hohe Verschuldung abgebaut werden.
ZF-Chef Sommer kündigt für 2014 Ergebnis über dem Vorjahr an
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sei 2014 "zufriedenstellend" verlaufen. "Ergebnisseitig werden wir 2014 besser herauskommen als im Vorjahr", kündigte deshalb ZF-Friedrichshafen-Chef Stefan Sommer im Gespräch mit Dow Jones Newswires am Rande der Detroit Motor Show an. Der Automobilzulieferer hatte bereits Ende vergangenen Jahres einige vorläufige Kennzahlen veröffentlicht, sich aber zur Gewinnentwicklung noch nicht geäußert.
Großbritannien entzieht Konsortium um Areva Auftrag in Sellafield
Die britische Regierung hat mehreren Unternehmen einen Großauftrag entzogen, um Arbeiten in der Atomanlage Sellafield künftig von Behörden leiten zu lassen. Die Verantwortung für die Arbeiten werde angesichts der "Komplexität von Sellafield" und der "technischen Unsicherheiten" in Zukunft wieder von der öffentlichen Hand übernommen, teilte Energieminister Edward Davey mit.
Facebook-Vorlieben geben tiefen Einblick in Persönlichkeit
Der Computer wird zum Menschenkenner - mit Hilfe von Facebook: Durch die Analyse der "Gefällt mir"-Angaben von Nutzern des sozialen Netzwerks konnte eine Spezialsoftware genauere Rückschlüsse auf deren Persönlichkeit ziehen als Freunde oder Verwandte, wie eine Studie der Universitäten Cambridge und Stanford ergab. "Computer werden künftig in der Lage sein, unsere psychologischen Eigenschaften zu erkennen und entsprechend zu reagieren", sagte der Hauptautor der Studie, Wu Youyou vom Zentrum für Psychometrie in Cambridge.
Schoko-Hersteller Lindt & Sprüngli verbucht 2014 Rekordumsatz
Der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli hat im zurückliegenden Jahr einen Rekordumsatz verbucht und erstmals für mehr als drei Milliarden Schweizer Franken Schokolade verkauft. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 17,4 Prozent auf 3,39 Milliarden Franken zu, wie das Unternehmen mitteilte. Das deutliche Plus sei auf die Übernahme des US-Herstellers Russell Stover zurückzuführen.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.comDJG/flf
(END) Dow Jones Newswires
January 13, 2015 12:03 ET (17:03 GMT)
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