Umsatz steigt 10.08.2017 12:20:49

LANXESS-Aktie mit Gewinnmitnahmen: LANXESS profitiert von Chemtura-Zukauf und höheren Absatzmengen

LANXESS-Aktie mit Gewinnmitnahmen: LANXESS profitiert von Chemtura-Zukauf und höheren Absatzmengen

Im abgelaufenen Quartal machte sich nicht zuletzt der Zukauf des US-Chemiekonzerns Chemtura bezahlt, den der MDAX-Konzern Ende April abschloss. Damit berichtet LANXESS nun in neuer Konzernstruktur über fünf Segmente mit insgesamt zwölf Geschäftsbereichen.

Von April bis Juni stieg der Umsatz um fast 30 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Dabei steuerten Preiserhöhungen 11 Prozent zum Umsatzanstieg bei, und Portfolioveränderungen 16 Prozent. In allen Segmenten lag der Umsatz deutlich über Vorjahr. Im neu hinzugekommenen Segment Specialty Additives, in dem das Additive-Geschäft gebündelt ist, stieg der Umsatz gar um 106,6 Prozent auf 440 Millionen Euro. Hier war der Beitrag der zugekauften Chemtura-Geschäfte maßgeblich.

Chemtura mit signifikantem Beitrag

Das EBITDA vor Sondereinflüssen legte um 25 Prozent auf 367 Millionen Euro zu. Damit war das Berichtsquartal auf EBITDA-Sicht das stärkste Zweitquartal aller Zeiten, wie LANXESS-CEO Matthias Zachert während einer Telefonkonferenz sagte. Chemtura, mit 2,4 Milliarden Euro der bislang größte Zukauf der Unternehmensgeschichte, lieferte bereits einen signifikanten Ergebnisbeitrag. Zudem profitierte LANXESS von höheren Absatzmengen und Verkaufspreisen. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag mit 14,6 Prozent leicht unter den 15,1 Prozent des Vorjahres.

Unterm Strich verdiente die LANXESS AG mit 3 Millionen Euro allerdings 96 Prozent weniger als vor einem Jahr. Hier schlugen Einmaleffekte negativ zu Buche: 70 Millionen Euro für die Chemtura-Integration, und 60 Millionen Euro für die geplante Schließung der Chromchemikalien-Produktion am argentinischen Standort Zárate im vierten Quartal. Bereinigt um Sondereinflüsse stieg das Konzernergebnis dagegen um 75 Prozent auf 141 Millionen Euro.

Bestes Ergebnis der Konzerngeschichte erwartet

Seine nach dem ersten Quartal angehobene Jahresprognose bekräftigte der Kölner Konzern vollumfänglich. Einschließlich des Beitrags der Chemtura-Geschäfte strebt LANXESS für das Gesamtjahr beim EBITDA vor Sondereinflüssen demnach unverändert 1,225 bis 1,3 Milliarden Euro an. Das bislang höchste operative Ergebnis hatte LANXESS bislang im Jahr 2012 mit rund 1,2 Milliarden Euro erreicht. Im Vorjahr verdiente LANXESS operativ 995 Millionen Euro.

"Insgesamt sind wir voll auf Kurs und rechnen für das Gesamtjahr nach wie vor mit einem Rekordergebnis", sagte Konzernchef Zachert. "Im Vergleich zum sehr starken Vorjahr erwarten wir allerdings für das zweite Halbjahr 2017 eine etwas abgeschwächte Dynamik."

Negativ hob er einzig die Entwicklung des Agrogeschäfts hervor: Dieses verlaufe schleppend, und die Schwäche werde weiter anhalten, sagte er während der Telefonkonferenz. Das Geschäft mit Agrochemikalien findet sich bei LANXESS im Segment Advanced Intermediates wieder. Das Segment als solches dürfte aber weiterhin von der starken Diversifizierung der Endmärkte profitieren.

Die LANXESS-Aktie verliert im Xetra-Handel am Donnerstag zeitweise rund 3,4 Proznet. Am Markt wurden die Kursverluste bei dem Spezialchemiekonzern damit begründet, dass der Ausblick nicht angehoben wurde. Experten wie Michael Schäfer von der Commerzbank sprachen von einem eigentlich soliden Zahlenwerk.

Analyst Markus Meyer von der Baader Bank sah den bestätigten Ausblick als Enttäuschung an, weil der Marktkonsens seine Schätzungen zuletzt bereits an das obere Ende der Zielspanne angepasst habe. Er verwies außerdem darauf, dass die beim Ausblick berücksichtigten Währungsannahmen von Lanxess ein gewisses Risiko mit sich brächten.

FRANKFURT (Dow Jones und dpa-AFX)

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Bildquelle: LANXESS,360b / Shutterstock.com

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