Hilfe reicht nicht aus 17.07.2015 11:36:41

Lagarde fordert erneut geringere Schuldenlast für Griechenland

Im Radiosender "France's Europe1" sagte die Präsidentin des Internationalen Währungsfonds (IWF) am Freitag auf die Frage, ob die jüngste Einigung auf weitere Hilfsmaßnahmen ausreiche: "Die Antwort ist ein kategorisches Nein."

Lagarde sagte, Erleichterungen bei der Schuldenlast seien auch eine Bedingung für eine weitere Beteiligung des Währungsfonds an den Sanierungsprogrammen. "Damit er mitmacht, muss es ein komplettes Programm geben." Und dazu zähle sie neben Reformen und Haushaltsdisziplin in Griechenland auch eine Verringerung der Schuldenlast.

EUROSTAATEN SCHLIESSEN SCHULDENSCHNITT AUS

Ähnlich äußerte sich auch der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis. Die Laufzeit der griechischen Schulden und die Zinsen könnten geprüft werden. Eine nachhaltige Schuldentragfähigkeit Griechenlands sei wesentlich für die weiteren Gespräche. Dagegen würden die Eurostaaten aber einen Schuldenschnitt ausschließen, sagte Dombrovskis in einem Interview mit Bloomberg-TV.

EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny verwies auf rechtliche Probleme bei einem Schuldenschnitt für Griechenland. Wenn sich die Eurozone Regeln gegeben habe, dann sei es auch wichtig, diese einzuhalten, sagte er am Donnerstagabend in der Fernsehsendung "ZIB 2". Die Frage sei vielmehr, wie man diese Regeln "praktikabel" anwende. Auch Nowotny sprach sich für die Umstrukturierung der Schulden und die Verlängerung der Rückzahlungslaufzeiten aus.

IWF: SCHULDENLAST ZU HOCH

Nach aktuellen IWF-Schätzungen klettern die Schulden Griechenlands in den kommenden zwei Jahren auf nahe 200 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Die jüngsten Vereinbarungen mit der Regierung in Athen umfassten zwar "im Prinzip" eine Schuldenerleichterung, allerdings gebe es keine Festlegung auf das Volumen, sagte IWF-Chefin Lagarde. Denkbar sind nach ihren Worten eine Verlängerung der Laufzeiten oder niedrigere Zinsen.

/jkr/tos

PARIS (dpa-AFX)

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