Anpassungen voraus |
12.07.2021 08:54:00
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Lagarde: EZB wird Forward Guidance ändern
Die EZB hat ihren Zins für Überschusseinlagen von Banken auf minus 0,50 Prozent gesenkt und fasst zumindest derzeit keine weiteren Senkungen ins Auge. Die Nähe zur effektiven Zinsuntergrenze erfordert laut der neuen Strategie besonders "kraftvolle oder hartnäckige" geldpolitische Maßnahmen. Dabei würde auch ein leichtes Überschießen der Inflation toleriert werden.
Die aktuelle Forward Guidance zu den Zinsen besagt, dass Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden, bis der Rat feststellt, dass sich die Inflationsaussichten deutlich einem Niveau annähern, das hinreichend nahe, aber unter 2 Prozent liegt, und dass sich diese Annäherung in der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation widerspiegelt.
Da sich das Inflationsziel auf glatt zwei Prozent mit der Option des Überschießens geändert hat, ist hier zumindest eine sprachliche Anpassung zu erwarten. Die Forward Guidance zum APP-Anleihekaufprogramm stellt eine monatliche Erhöhung der Anleihebestände um 20 Milliarden Euro bis kurz vor der ersten Zinserhöhung in Aussicht, die nun in noch etwas weitere Ferne gerückt sein könnte. Die Forward Guidance des Pandemiekaufprogramms PEPP besagt, dass zu seiner Beendigung der EZB-Rat der Ansicht sein muss, dass die Corona-Krise vorbei ist.
Lagarde sagte in dem Interview, es werden "einige interessante Variationen und Veränderungen" geben. Das PEPP könnte laut Lagarde mindestens bis Ende März 2022 laufen. Darauf könnte der "Übergang in ein neues Format folgen". Sie sei wegen der Delta-Variante des Corona-Virus nur vorsichtig optimistisch hinsichtlich der Erholung der Wirtschaft. "Wir müssen sehr flexibel sein und dürfen nicht die Erwartung wecken, dass der Exit in den nächsten Wochen oder Monaten stattfinden wird", sagte sie.
FRANKFURT (Dow Jones)
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