31.07.2022 15:27:50
|
Krim-Gouverneur wirft Kiew Drohnen-Angriff vor - Ukraine dementiert
SEWASTOPOL (dpa-AFX) - Auf der laut Völkerrecht zur Ukraine gehörenden Halbinsel Krim ist russischen Angaben zufolge in der Stadt Sewastopol der Stab der Schwarzmeerflotte mit einer Drohne angegriffen worden. Sechs Menschen seien dabei am Sonntag verletzt worden, teilte der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit. Die ukrainische Marine dementierte den Angriff auf die 2014 von Russland annektierte Krim.
In Wirklichkeit hätten sich die Russen aus Angst vor ukrainischen Angriffen nicht getraut, dort wie geplant die Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" abzuhalten, heißt es in einer auf Facebook veröffentlichten Mitteilung. "Und um sich nicht vor der ganzen Welt zu blamieren, weil er (der Feind) die Streitkräfte der Ukraine fürchtet, erfand er einen Grund, um die Veranstaltungen abzusagen."
Die russische Seite hatte die in Russland in vielen Regionen begangenen Feierlichkeiten in Sewastopol mit Verweis auf den vermeintlich ukrainischen Angriff ausfallen lassen. "Am heutigen frühen Morgen haben ukrainische Nationalisten entschieden, uns den Tag der Marine zu verderben", schrieb Gouverneur Raswoschajew. Die Drohne sei im Hof des Stabquartiers eingeschlagen, meinte Raswoschajew und zeigte Fotos von Zerstörungen.
Bei den Verletzten handele es sich um Mitarbeiter des Stabs der russischen Schwarzmeerflotte. Tote gebe es nicht. "Ich bitte darum, die Ruhe zu bewahren und nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben", schrieb Raswoschajew. Der Inlandsgeheimdienst FSB und die zuständigen Behörden arbeiteten an der Aufklärung des Falls.
Der russische Präsident Wladimir Putin nahm zum "Tag der Marine" in St. Petersburg eine Parade mit Kriegsschiffen, Flugzeugen und Tausenden Soldaten ab. Das traditionelle Ereignis nutzte der Kremlchef auch als Machtdemonstration gut fünf Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Paraden zur Ehrung der Seestreitkräfte mit ihren verschiedenen Flotten liefen in mehreren Regionen Russlands.
Teilnehmen sollten in St. Petersburg 40 Kriegsschiffe, darunter auch U-Boote. Auch im Mittelmeer plante Russland nach Kremlangaben eine Marine-Parade im Hafen der syrischen Stadt Tartus. Russland steht im Krieg in Syrien an der Seite von Präsident Baschar al-Assad./mau/DP/he
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!