Nach Restrukturierung 31.03.2017 13:28:00

Kräftiges Ergebniswachstum bei Linz Textil

Vor Steuern (EBT) ist es von 4,4 auf 8,6 Mio. Euro gestiegen, vor Zinsen und Steuern (EBIT) von fast 2 Mio. auf 5,9 Mio. Euro. Das berichtete das Unternehmen in einer Pressekonferenz am Freitag in Linz.

Die Linz Textil hatte 2014 erstmals seit 34 Jahren einen Verlust von 1,3 Mio. Euro hinnehmen müssen. Deshalb wurde ein Programm mit satten Investitionen gestartet, das die Firma wieder in die Gewinnzone führen sollte. 2015 schrieb es wieder leichte schwarze Zahlen. 2016 rentierten sich die Maßnahmen, die im Sinne der Firmenstrategie "Ertrag geht vor Umsatz" gesetzt worden waren, deutlich. Einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Konzernergebnisses hat das Segment "Textile Fertigfabrikate" geleitet - es handelt sich um Produkte für Endkunden der Marke Vossen. Zudem gab es Sondereffekte aus der Verwertung von nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften.

Geholfen hat auch der Verkauf der Tochtergesellschaft in Nanjing in China - ein Verlustbringer - an ein Unternehmen mit Sitz in Hongkong. Im Mai gingen 70 Prozent der Anteile an den Käufer, es wurde entkonsolidiert. Im heurigen November sollen die restlichen 30 Prozent übertragen werden. Das ließ den Umsatz von 116,2 auf fast 113,5 Mio. Euro sinken. Das Ergebnis des Bereiches "Textile Halbfabrikate" verbesserte sich durch weitere Restrukturierungsmaßnahmen. Unter anderem wurde in noch moderne Maschinen in den Standorten Linz und Landeck, im Werk Klanec in Kroatien auch in einen neuen Bau investiert. In der Vossen-Produktion in Jennersdorf wurde das Dach der Weberei um 1 Mio. Euro erneuert und thermisch saniert. Insgesamt wurden 12,4 Mio. Euro ausgegeben, 4,3 Prozent weniger als 2015. Die bereits beschlossene Schließung der Spinnerei in Linz bleibt bis auf weiteres aufgeschoben, weil die Lieferung von Viskose durch Lenzing mittelfristig gesichert ist - allerdings ohne langfristige preisliche Vereinbarung.

Die Zahl der Mitarbeiter ging im vergangenen Jahr von 608 auf 597 zurück. Das Eigenkapital ist von 86,5 auf fast 88 Mio. Euro, die -Quote von 78,6 auf 85,1 Prozent gewachsen, nachdem auch verzinsliche Verbindlichkeiten zur Gänze rückgeführt wurden. Weil keine Bankschulden zu begleichen und wegen der Anlagen auf dem modernsten Stand auch keine Investitionen notwendig sind, besteht eine Liquiditätsreserve, die aktuell kaum vernünftig zu veranlagen ist. Deshalb soll sie an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Vorgeschlagen wird für 2016 eine Grunddividende von 4 Euro und eine Liquiditätsdividende von 38 Euro. In Summe macht das 12,6 Mio. Euro aus.

Die Bilanz wurde vom kaufmännischen Vorstand Hermann Wiesinger und vom technischen Vorstand Manfred Kern präsentiert. An der Pressekonferenz teilgenommen hat auch Dionys Lehner. Er hat sein Vorstandmandat, das er seit 1977 innehatte mit Ende 2016 auslaufen lassen und gab ergänzende Auskünfte zum abgelaufenen Jahr. Er wird im heurigen November 75 Jahre alt.

Zu einem von Minderheitsaktionären 2016 kritisierten Immobiliengeschäft des Unternehmens liege nun der Bericht einer Sonderprüfung vor. Dieser werde beim Firmenbuch eingereicht. Er habe keinen Anlass für eine bilanzielle Erfassung gegeben, teilten die Chefs mit.

(Schluss) zie/ker/gru

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