28.02.2013 13:44:34

KORREKTUR: UPDATE: Telekom investiert erfolglos gegen Umsatzrückgang

   (In der um 10.21 Uhr gesendeten Meldung "UPDATE: Telekom investiert erfolglos gegen Umsatzrückgang" muss es im letzten Satz des 5. Absatzes korrekt heißen, dass O2 den Umsatz mit mobilen Diensten im vierten Quartal um 3,6 Prozent (NICHT 7 Prozent) gesteigert hat. Es folgt die korrigierte Fassung.)

   -- Deutsche Telekom erreicht ihre Ziele für 2012

   -- Telekom bestätigt Ausblick für 2013

   -- Telekom zeigt Schwäche im deutschen Mobilfunkgeschäft

   -- Lichtblicke im US-Geschäft, Kundenzahl steigt erstmals seit 3 Jahren

   -- Steigende Ausgaben für Marketing in Deutschland und USA belasten Marge

   (NEU: weitere Details, Analysteneinschätzung)

   Von Archibald Preuschat

   Die Deutsche Telekom konnte auch mit erhöhtem finanziellen Aufwand den Umsatzrückgang im vierten Quartal nicht stoppen. Besonders schwach war das deutsche Mobilfunkgeschäft und in Europa war nicht zuletzt krisenbedingt auch kein Blumentopf zu holen. Ein leichter Silberstreif am Horizont zeigt sich indes in den USA, der ist allerdings auch teuer erkauft.

   Um 1,4 Prozent sank Viertquartalsumsatz des DAX-Konzerns aus Bonn auf insgesamt 14,71 Milliarden Euro. Was deutlich stärker ins Kontor schlägt ist der fast 13-prozentige Rückgang des bereinigten Ebitdas. Bei dieser vom Markt stark beachteten Zahl hat die Telekom die Analystenerwartungen dann auch verfehlt.

   Im wichtigen Schlussquartal hatte das ehemalige Staatsunternehmen seine Marketing-Kosten deutlich erhöht. Die Telekom hat viel Geld in die Hand genommen, um in Deutschland, aber auch in den USA neue Kunden zu gewinnen und bestehende zu halten. Entsprechend sank die Marge um stramme 3,6 Prozentpunkte auf 27,3 Prozent.

   Die Investitionen fruchten aber nur bedingt: Zwar konnte die Telekom die Zahl ihrer Mobilfunkkunden in Deutschland um 3,3 Prozent auf per Ende Dezember 36,57 Millionen steigern - doch die gaben weniger aus. Um 2,8 Prozent sank der Umsatz mit mobilen Diensten im vierten Quartal, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.

   Damit liefert die Telekom im Wettbewerbsvergleich auch die deutlich schwächste Performance ab. Während die Kennzahl, die Erträge aus dem Verkauf von Geräten ausklammert, bei Vodafone und E-Plus mehr oder weniger unverändert war, konnte Börsenneuling Telefonica Deutschland mit seiner Marke O2 um 3,6 Prozent zulegen.

   In den USA ist das erste Kundenwachstum seit drei Jahren unterdessen teuer erkauft. T-Mobile verkaufte vor allem im margenschwachen Großhandelsgeschäft etwa an die Supermarktkette WalMart mehr und konnte auch im Prepaid-Geschäft zulegen, die Flucht der wertvolleren Vertragskunden hält auf der anderen Seite des Atlantiks aber an. Die deutlichste Sprache spricht der Rückgang der operativen Marge auf Dollar-Basis um 6 Prozentpunkte auf 25 Prozent. Noch muss die Telekom in den USA auf das iPhone von Apple warten, und ohne das ist schwer Vertragskunden zu halten oder gar dazu zu gewinnen.

   Auch in Europa war angesichts der wirtschaftlichen Schwäche in vielen Ländern und eines teilweise starken Wettbewerbs nicht wirklich ein Blumentopf zu holen. Der Umsatz ging um 4,7 Prozent zurück, das bereinigte Ebitda gab um 6,9 Prozent nach. Bernstein-Analystin Robin Bienenstock monierte dann auch das schwache Mobilfunkgeschäft in Deutschland, das der Telekom möglicherweise auch im laufenden Jahr Kopfschmerzen bereiten wird.

   Immerhin, nach Steuern konnte die Telekom im Schlussquartal mit 793 Millionen Euro wieder einen Gewinn verbuchen. Nach der 7,4 Milliarden Euro schweren Abschreibung auf das US-Geschäft im dritten Quartal ließ sich das Jahresergebnis auch nicht mehr retten: Der letzte Jahresabschluss, den der scheidende Vorstandsvorsitzende Rene Obermann vorlegt ist tiefrot: Der Konzernfehlbetrag summiert sich auf 5,3 Milliarden Euro. Verluste auf Gesamtahressicht hat die Telekom in den vergangenen 10 Jahren nicht mehr geschrieben.

   Die Aktionäre können sich trotzdem auf die versprochene Dividende von 70 Cent je Aktie freuen und auch an den Zielen für das laufende Jahr, die im Dezember auf dem Kapitalmarkttag ausgegeben wurden, hält die Telekom fest.

   Im frühen Handel gibt die Aktie am Donnerstag 0,6 Prozent nach und notiert bei 8,18 Euro.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@dowjones.com

   DJG/apr/kla

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   February 28, 2013 07:14 ET (12:14 GMT)

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