12.06.2013 18:06:31

KORREKTUR: UPDATE: Die S-Klasse macht Daimler-Chef Zetsche optimistisch

   (In dem um 16.27 Uhr gesendeten Update muss es im achten Absatz richtig heißen, dass Daimler bis Ende 2013 rund ein Drittel UND NICHT 60 Prozent der angestrebten Einsparungen von 2 Milliarden Euro erreichen will. Es folgt eine korrigierte Fassung des Updates.)

   UPDATE: Die S-Klasse macht Daimler-Chef Zetsche optimistisch

   -- Rendite entwickelt sich im zweiten Quartal positiv

   -- Impulse durch S-Klasse im zweiten Halbjahr erwartet

   -- Ziele beim Kostensparprogramm werden 2013 wahrscheinlich übertroffen

   (NEU: Details, Aussagen Zetsche, Hintergrund)

   Von Ilka Kopplin

   SINDELFINGEN--Mit dem Produktionsstart der Daimler-Luxuslimousine S-Klasse kommt der Stuttgarter Autobauer langsam wieder in Schwung. Nachdem der Konzern seine Rendite bislang vor allem durch Sparmaßnahmen wieder verbessert hat, soll nun die S-Klasse einen weiteren Schub bringen. Das in sechster Generation gebaute, margenstarke Flaggschiff soll nicht nur Absatzimpulse liefern, sondern ab der zweiten Jahreshälfte auch die Ertragslage verbessern, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche anlässlich des Produktionsbeginns des Modells im größten Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen.

   Zetsche zeigte sich zuversichtlich für die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf. Schon im zweiten Quartal habe sich die Rendite positiver entwickelt, sagte der Manager in Sindelfingen.

   Die neue S-Klasse wird demnächst weltweit in den Verkaufsräumen stehen. Vor allem die Luxus liebenden Chinesen und Amerikaner werden das teure Modell kaufen. Das zusätzliche Volumen werde sich positiv auf die Ertragskraft auswirken, sagte Zetsche. In Deutschland und Europa ist der Oberklassewagen seit Anfang Juni bestellbar, offiziell wird er den europäischen Kunden erst Mitte Juli präsentiert.

   Doch bereits jetzt seien rund 12.000 Bestellungen eingegangen. "Das ist eine riesige Zahl. Wir sind außerordentlich zufrieden mit dem Start", sagte Zetsche. Analysten von Macquarie rechnen damit, dass die S-Klasse zu Spitzenzeiten rund 15 Prozent der Umsätze und 20 Prozent des Profits in der Pkw-Sparte erwirtschaften kann.

   Der Hauptanteil wird dabei wohl aus China kommen. Denn dort, so schätzen Analysten der Baader Bank, soll allein die Hälfte des jährlichen Absatzes erzielt werden. In die USA könnten bis zu 30 Prozent aller verkauften S-Klasse-Fahrzeuge gehen.

   Doch auch im krisengeplagten Absatzmarkt Europa sieht Zetsche Licht am Ende des Tunnels. Möglicherweise sei die Talsohle erreicht. "Wir spüren Wachstumsimpulse", sagte der Manager. Das zweite Halbjahr werde besser, wenn auch nicht dramatisch besser.

   Weitere Impulse zur Steigerung der Profitabilität erhofft sich Daimler aus Fortschritten beim Kostensparprogramm "Fit for Leadership". Im Rahmen dessen wollen die Stuttgarter das Ergebnis in der Pkw-Sparte bis Ende 2014 um rund 2 Milliarden Euro verbessern. Ein Großteil dessen soll durch Kosteneinsparungen erreicht werden.

   Für das laufende Jahr haben sich die Stuttgarter vorgenommen, ein Drittel dieser Summe einzusparen. Derzeit sehe es so aus, als werde man dieses Ziel bis Ende des Jahres sogar übertreffen, sagte Zetsche.

   In den kommenden Jahren will Mercedes-Benz noch viele weitere Modelle auf den Markt bringen, um bis 2020 - so das erklärte Ziel - Premiumhersteller Nr. 1 zu werden und die Konkurrenz aus Bayern zu überholen. Bis dahin sollen 13 neue Modelle, die keinen Vorgänger haben, die Verkäufe ankurbeln. "Von den 13 stehen noch 12 aus", sagte Zetsche. Da komme noch einiges.

   Schon im laufenden Jahr hat Mercedes-Benz Teile der Produktpalette erneuert. Anfang des Jahres wurden das sportliche Coupé CLA, im Frühjahr das Facelift der E-Klasse sowie jetzt die neue S-Klasse auf den Markt gebracht. Im Herbst wird auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) zudem der sportliche Kompakt-Allradler GLA vorgestellt.

   Der Jahresstart war für Daimler noch sehr mau verlaufen. Der DAX-Konzern hatte deshalb die Jahresprognose kappen müssen. Vor allem die Pkw-Tochter hatte in den ersten drei Monaten massive Einbußen zu verkraften. So lag die Umsatzrendite der Kernmarke Mercedes-Benz bei nur 3,3, Prozent - und damit weit unter der mittelfristig angestrebten Rendite von 10 Prozent. Die Konkurrenz zeigte den Schwaben die Rücklichter: Audi erwirtschaftete eine Rendite von gut 11 Prozent, BMW von knapp 10 Prozent.

   Wann auch Daimler auf eine zweistellige Marge kommt, ließ Zetsche bei seinem Auftritt in Sindelfingen weiterhin offen. Er sagte lediglich, der derzeitige Aktienkurs zeige die Zuversicht der Investoren in die Entwicklung des Unternehmens. Seit der Gewinnwarnung im April haben Daimler-Aktien rund ein Viertel an Wert gewonnen. Die Investoren setzen darauf, dass Daimler zu alter Stärke zurückfindet.

   Die ersten Erfolge der S-Klasse reichten am Aktienmarkt aber noch nicht für einen weiteren Kurssprung. Daimler-Aktien gaben am Mittwochmittag in einem stagnierenden Markt mehr als 1 Prozent nach.

   Kontakt zum Autor ilka.kopplin@dowjones.com

   DJG/iko/jhe/bam

   (END) Dow Jones Newswires

   June 12, 2013 11:35 ET (15:35 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 35 AM EDT 06-12-13

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!