10.01.2013 19:16:32

KORREKTUR/MÄRKTE EUROPA/Zinssenkung Ade - Euro und deutsche Renditen steigen

   (In der gegen 18.31 Uhr MEZ gesendeten Meldung muss es im vierten Satz des ersten Absatzes richtig lauten:

   ...eine Stunde vor Handelsende (NICHT: Handelsbeginn)... Es folgt die korrigierte Fassung.)

   MÄRKTE EUROPA/Zinssenkung Ade - Euro und deutsche Renditen steigen

   Von Thomas Leppert

   Ein Kursfeuerwerk hat der Euro abgebrannt, nachdem EZB-Präsident Mario Draghi einer Leitzinssenkung eine Absage erteilt hatte. Auf der anderen Seite mussten Bundesanleihen kräftige Kursverluste einstecken, die Rendite der zehnjährigen Referenzanleihe stieg im Gegenzug auf 1,55 Prozent. An den Aktienmärkten setzte eine Stunde vor Handelsende ein Abverkauf ein, einige Investoren schienen an der Wall Street Kasse zu machen. Die Verkaufswelle schwappte auch nach Europa herüber. Während der Euro-Stoxx-50 noch mit einem kleinen Plus von 2 Punkten bei 2.708 aus dem Handel ging, stand beim Dax zum Schluss ein Minus von 0,2 Prozent bei 7.708 Punkten auf der Anzeigentafel.

   Am Kapitalmarkt wurde noch während der Frage- und Antwortrunde des EZB-Präsidenten Mario Draghi mit Journalisten die Zinssenkungsfantasie ausgepreist. "Die Zinsentscheidung ist einstimmig gefallen und das heißt auch, dass niemand eine Zinssenkung beantragt hat", sagte Draghi. "Aus den Äußerungen des EZB-Chefs lassen sich keine Zinssenkungserwartungen mehr ableiten", resümierte Ralf Umlauf von der Helaba. Der Euro schoss daraufhin bis auf sein Tageshoch über 1,32 US-Dollar.

   Schon am Vormittag hatte die erste Auktion Spaniens in diesem Jahr die Gemeinschaftswährung leicht nach oben getrieben. Alle Indikatoren - Rendite, Nachfrage, Volumen - zeigten, dass das Land aktuell das Vertrauen der Anleger genießt. Die Auktion war von erheblicher Brisanz und wurde mit Spannung verfolgt. Denn seit Jahresbeginn gelten für frisch begebene Anleihen der Eurozone neue Regeln. Diese ermöglichen, dass eine Mehrheit der Gläubiger der Minderheit eine Restrukturierung der Schulden aufzwingen kann.

   Die Börse wird momentan von "Stockpickern" dominiert. Dies bedeutet, dass sich die Investoren verstärkt auf Einzelwerte konzentrieren. Während im Vorjahr gleich der Gesamtmarkt gekauft oder verkauft wurde, betrifft es nun ausgewählte Unternehmen.

   Die Aktien von Nokia hoben nach ersten Aussagen zu einem starken vierten Quartal richtig ab und schlossen fast 11 Prozent fester bei 3,32 Euro. Die Serie von Enttäuschungen, die Nokia in der Vergangenheit abgeliefert hat, ist für Marktstrategen Markus Huber von ETX Capital nun gebrochen. Das Unternehmen befinde sich klar auf dem Wege der Besserung. Huber verwies darauf, dass die in der Vergangenheit angeschobenen Kosteneinsparungen nun begännen, Früchte zu tragen.

   Bei den Automobilwerten stiegen die Aktien von MAN um 3,4 Prozent, denn Europas größter Autobauer Volkswagen will einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit den Münchenern abschließen. An der Börse wurde sogar auf eine mögliche Komplettübernahme spekuliert.

   Nach einer gut und schnell bei Investoren platzierten Kapitalerhöhung legt die Aktie von ArcelorMittal leicht zu. Die Analysten der UBS begrüßen die Kapitalerhöhung bei ArcelorMittal, weil damit die Diskussion um die Bilanz des Unternehmens beendet sein dürfte. Vom Zeitpunkt her sei die Kapitalmaßnahme allerdings überraschend gekommen, zumal das Unternehmen zuvor durch den Verkauf von Vermögenswerten 1,5 Milliarden Dollar eingenommen habe. Das Nettoverschuldungsziel des Stahlkonzerns von 17 Milliarden Dollar bis Mitte 2013 sei realistisch.

   Beim britischen Einzelhandelsriesen Tesco ging es aufwärts, die Aktie schloss 1,8 Prozent fester. Das wichtige Weihnachtsgeschäft lief besser als erwartet und der Konzern hat mit Chris Bush einen neuen Verantwortlichen für sein Heimatgeschäft gefunden. In Großbritannien erwirtschaftet Tesco zwei Drittel der Gesamterlöse.

=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2708,27 1,88 +0,1% 16,9 . Stoxx-50 2650,35 -9,36 -0,4% 11,9 . Stoxx-600 287,44 -0,78 -0,3% 17,5 Frankfurt XETRA-DAX 7708,47 -12,00 -0,2% 30,7 London FTSE-100 6101,51 2,86 +0,0% 9,6 Paris CAC-40 3703,12 -14,33 -0,4% 17,2 Amsterdam AEX 350,69 0,69 +0,2% 12,2 Athen ATHEX-20 336,53 0,32 +0,1% 27,0 Brüssel BEL-20 2505,27 -1,12 -0,0% 20,2 Budapest BUX 18871,93 33,04 +0,2% 11,2 Helsinki OMXH-25 2307,87 14,77 +0,6% 18,8 Istanbul ISE NAT. 30 100865,60 -543,12 -0,5% 3,2 Kopenhagen OMXC-20 522,47 1,40 +0,3% 34,0 Lissabon PSI 20 6013,08 77,56 +1,3% 7,7 Madrid IBEX-35 8606,40 12,50 +0,2% 5,5 Mailand FTSE-MIB 17451,07 124,80 +0,7% 15,6 Oslo OBX 424,05 0,60 +0,1% 18,6 Prag PX 1048,08 -18,06 -1,7% 0,9 Stockholm OMXS-30 1126,87 -0,79 -0,1% 14,1 Warschau WIG-20 2573,62 6,03 +0,2% 20,0 Wien ATX 2477,93 -16,83 -0,7% 31,0 Zürich SMI 7143,73 -7,87 -0,1% 20,3

DEVISEN zuletzt '+/- % EUR/USD 1,3240 1,21% EUR/JPY 116,7358 1,96% EUR/CHF 1,2115 0,19% USD/JPY 88,2565 0,87% GBP/USD 1,6135 0,51% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com

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   January 10, 2013 12:46 ET (17:46 GMT)

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