30.12.2014 17:14:48

KORREKTUR/ Institut: Zahl der Bulgaren und Rumänen stieg 2014 um rund 130 000

(Berichtigung - Der letzte Satz des 3. Absatzes muss korrekt lauten: Der Anteil der Hartz-IV-Bezieher liege bei den Bulgaren etwa doppelt so hoch wie bei den Rumänen.

NÜRNBERG (dpa-AFX) - Ein Jahr nach dem Fall der letzten Hürden für Jobsucher aus Südosteuropa ist die Zahl der in Deutschland lebenden Bulgaren und Rumänen um rund 130 000 gestiegen. Damit leben nun mehr als 500 000 Menschen aus den beiden Ländern in Deutschland, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Zuwanderungsbilanz des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für 2014 hervorgeht. Für 2015 rechnen die Arbeitsmarktforscher zwischen 100 0000 und 150 000 weiteren Zuwanderern aus beiden Ländern.

Viele Bulgaren und Rumänen haben nach IAB-Erkenntnissen in ihrer neuen Heimat Arbeit gefunden. So stieg die Zahl der Beschäftigten bei beiden Gruppen vom Jahresende 2013 bis November 2014 um 125 000; mehr als jeder zweite der 15- bis 65-Jährigen hatte einen Job. Unter jenen, die eine Stelle fanden, hätten allerdings viele schon länger in Deutschland gelebt. Die am Jahresanfang in Kraft getretene Arbeitnehmerfreizügigkeit habe ihnen lediglich den regulären Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert.

Zugleich sei aber auch die Zahl der Hartz-IV-Empfänger in beiden Gruppen gestiegen, heißt es in der IAB-Bilanz. So seien im September fast 27 000 mehr in Deutschland lebende Bulgaren und Rumänen auf Jobcenter-Leistungen angewiesen gewesen als noch am Jahresende 2013. Der Anteil der Hartz-IV-Bezieher liege bei den Bulgaren etwa doppelt so hoch wie bei den Rumänen.

Betroffen davon seien hauptsächlich Ballungsräume. Besonders groß sei der Anteil der auf Hartz-IV-Leistungen angewiesenen Südosteuropäer in Berlin; dort bezogen zuletzt im Juni laut IAB 27,9 Prozent der dort lebenden Bulgaren und Rumänen Hartz IV, in Duisburg 17,8 Prozent, in Frankfurt 17,5 Prozent und in Köln 24,4 Prozent. Auf Hinweise, dass manche der Zuwanderer Sozialbetrug begehen, stießen die Forscher kaum. Bundesweit ermittelten die Behörden lediglich gegen 195 Tatverdächtige aus beiden südosteuropäischen Ländern./kts/DP/jsl

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