05.03.2019 22:41:43

KORREKTUR/Griechenland erfreut sich hoher Nachfrage nach Langläufern

(In der gegen 17.23 Uhr MEZ gesendeten Meldung muss es im letzten Satz des vierten Absatzes heißen: "Niemand kann nun noch behaupten, dass Griechenland das Hilfsprogramm nicht verlassen hat und dass es keinen Marktzugang hat", sagte Finanzminister Euclid Tsakalotos (NICHT: Tsalakolotos). Es folgt die korrigierte Fassung.)

Griechenland erfreut sich hoher Nachfrage nach Langläufern

Von Nektaria Stamouli und Emese Bartha

FRANKFURT (Dow Jones)--Erfolg für Griechenland: Das Land hat am Dienstag eine rege Nachfrage nach seiner zehnjährigen Anleihe verzeichnet. Angelockt wurden die Investoren von der relativ hohen Rendite, die das Land aufgrund seiner noch immer fragilen Volkswirtschaft und im Anschluss an die Ära der Rettungspolitik aufbieten muss.

Es war die erste zehnjährige griechische Anleihe seit fast zehn Jahren. Von den Titeln mit einer Laufzeit bis März 2029 wurden 2,5 Milliarden Euro untergebracht, mehr als ursprünglich geplant. Denn die Anleihe stieß auf eine Nachfrage im Umfang von satten 11,8 Milliarden Euro. Die Rendite belief sich nach Angaben eines der Konsortialführer auf 3,90 Prozent, etwas über dem Kupon von 3,875 Prozent.

Griechenland hat einen günstigen Zeitpunkt für die Emission gewählt. Die Verschuldungskosten für das Land sind in den vergangenen Wochen gesunken, gleichzeitig sind die Anleger - vor allen in Europa - auf der Suche nach höheren Renditen. Denn die sind in Zeiten der lockeren Geldpolitik Mangelware.

Athen will vor Wahlen Normalität signalisieren

Die linksgeführte Regierung des Landes steht vor Wahlen im Laufe dieses Jahres und ist erpicht darauf, die Rückkehr der Wirtschaft zur Normalität zu demonstrieren. Gerade auch ausländisches Investoreninteresse ist dabei willkommen. "Niemand kann nun noch behaupten, dass Griechenland das Hilfsprogramm nicht verlassen hat und dass es keinen Marktzugang hat", sagte Finanzminister Euclid Tsakalotos.

Athen kann dabei auf die jüngste Hochstufung von Moody's bauen. Die Experten der Ratingagentur haben die Bonitätsbewertung Griechenlands gleich um zwei Stufen auf B1 erhöht und das Land gelobt, wegen des erfolgreichen Programms der Wirtschafsreformen, der günstigen Haushaltsentwicklung und des nachhaltigeren Niveaus der öffentlichen Schulden.

Freilich: das griechische Wachstum ist zwar zurück, doch das Land bleibt das höchstverschuldete der Eurozone. Und trotz der jüngsten Hochstufungen sehen alle Agenturen Griechenland weiter unterhalb des Investmentgrades. So liefern griechische Anleihen wohl auch die höchste Rendite in Europa.

Zudem war die Rückkehr an den Kapitalmarkt steiniger als von der Regierung zunächst erwartet. Denn im vergangenen Sommer musste Athen Pläne für eine Anleiheemission zurückziehen, belastet auch von den Sorgen über die Entwicklungen in Italien und der Türkei.

Die jetzige Emission war erst die zweite seit Auslaufen des Rettungsprogramms. Im Januar wurden Papiere mit fünfjähriger Laufzeit im Volumen von ebenfalls 2,5 Milliarden Euro begeben, damals wurde eine Rendite von 3,6 Prozent erzielt. Dieser Erfolg - die Nachfrage belief sich auf 10 Milliarden Euro - ebnete den Weg zu der jetzigen Emission.

Als Konsortialführer der aktuellen Anleihe fungierten BNP Paribas, Citi, Credit Suisse, Goldman Sachs, HSBC und JP Morgan.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/bam

(END) Dow Jones Newswires

March 05, 2019 16:41 ET (21:41 GMT)

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