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07.02.2014 18:49:33

KONJUNKTUR IM BLICK/Deutsches BIP steigt nur langsam

   Von Hans Bentzien

   Ein unerwarteter Rückgang der deutschen Industrieproduktion im Dezember hat Hoffnungen auf ein vielleicht doch etwas stärkeres Wirtschaftswachstum Ende 2013 einen deutlichen Dämpfer versetzt. Nachdem die Produktion entgegen den Erwartungen um 0,6 Prozent gesunken war - erwartet worden war ein Zuwachs von 0,4 Prozent - scheint mehr als ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 Prozent im vierten Quartal nicht drin. Und selbst das ist noch recht optimistisch. Das Statistische Bundesamt wird die BIP-Daten am Freitag um 8.00 Uhr veröffentlichen.

   Die deutsche Wirtschaft war schon im dritten Quartal um 0,3 Prozent gewachsen, und seitdem haben sich die Konjunkturfrühindikatoren überaus günstig entwickelt. Der Einkaufsmanagerindex liegt bei über 53 Punkten und der ifo-Index auf dem höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Dagegen nehmen sich die Zuwächse bei harten Wirtschaftsdaten wie den Auftragseingängen und der Produktion immer noch recht bescheiden aus. Beide sind im Dezember gesunken.

   Für das BIP heißt insbesondere die schwache Produktion nichts Gutes. Im dritten Quartal, als das BIP um 0,3 Prozent zulegte, stand dahinter ein Produktionsanstieg von knapp 0,8 Prozent. Im vierten Quartal hat die Produktion aber nur um knapp 0,2 Prozent zugenommen. Insofern ist die BIP-Prognose der von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte von plus 0,3 Prozent recht optimistisch.

   Allerdings bildet die Produktion nur die Entstehungsseite des BIP ab, gemessen wird die Wirtschaftsleistung aber auch noch nach ihrer Verwendung, also privatem Konsum, Investitionen, Export, Vorräten. Hier ist das Bild im Vorfeld wie immer wenig übersichtlich.

   Die Einzelhandelsumsätze sind im vierten Quartal um 0,9 Prozent gesunken, was vor allem am unerwarteten Rückgang der Umsätze im Shopping-Monat Dezember lag. Man muss das nicht überbewerten, da besonders die erste Veröffentlichung der Einzelhandelsumsatzdaten sehr revisionsanfällig ist. Außerdem stehen diese Umsätze für nicht mal die Hälfte des gesamten Privatkonsums. Der aber ist in den vergangenen Quartalen die Wachstumsstütze schlechthin gewesen, und das GfK-Konsumklima spricht nicht dafür, dass sich daran Ende 2013 etwas geändert hat.

   Die Ausgabenfreude der Unternehmen hinkt jener der Konsumenten deutlich hinterher. Zuletzt stiegen die Investitionen zwar, aber Experten erwarten angesichts der politischen Unwägbarkeiten in Europa und einer sich abkühlenden Nachfrage aus den Schwellenländern allenfalls eine moderate Besserung.

   Der Außenhandel schließlich ist zuletzt gut gelaufen. Der Handelsbilanzüberschuss lag im Dezember mit 18,5 Milliarden Euro über der Prognose von 16,0 Milliarden, was den Wert des vierten Quartal zusammen leicht über das Niveau des dritten hebt. Allerdings sind die Ausfuhrpreise im vierten Quartal stabil geblieben, während die Einfuhrpreise etwas sanken. Dadurch erhöht sich das reale Einfuhrvolumen etwas und der für das BIP ausschlaggebende preis- und saisonbereinigte Handelsüberschuss fällt etwas niedriger aus.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@wsj.com

   DJG/hab/jhe

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   February 07, 2014 12:19 ET (17:19 GMT)

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