13.09.2015 20:32:38
|
Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau zu Grenzkontrollen
In der Flüchtlingskrise haben die Regierungen Europas kollektiv versagt. Die einen ducken sich weg, andere - in Ungarn, in Griechenland - behandeln Flüchtlinge so miserabel, dass sie erneut die Flucht ergreifen
Und Deutschland? Die Entscheidung der Bundeskanzlerin, Flüchtlinge aus Ungarn einreisen zu lassen, war ebenso großherzig wie missverständlich. Jahrelang hat sich Deutschland auf die ach so bequemen Bestimmungen des Dublin-Abkommens verlassen, nach denen Asylanträge im Ankunftsland zu stellen sind, also in der Regel nicht bei uns. Von einem Tag auf den anderen ist Merkel davon abgerückt und hat damit eine Massenbewegung ausgelöst. Wer den Eindruck erweckt, dass sich Asylbewerber ihr Gastland aussuchen können, braucht über EU-weite Quotenregeln gar nicht erst zu verhandeln.
Man kann nur hoffen, dass die jetzt eingeführten Grenzkontrollen allen Europäern deutlich machen, was auf dem Spiel steht: der freie Reiseverkehr und damit eine der größten Errungenschaften der EU. Dass wir ihn nur mit EU-weiter Solidarität erhalten können. Nur wenn das endlich von Tallinn bis Athen begriffen wird, wird der gestrige Sonntag kein historischer Tag.
Ihre Meinung an: dialog@kr-redaktion.de
OTS: Kölnische Rundschau newsroom: http://www.presseportal.de/nr/70111 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2
Pressekontakt: Kölnische Rundschau Dr. Raimund Neuß raimund.neuss@kr-redaktion.de
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!