ATX und DAX unter Druck 06.07.2015 11:33:40

Klares "Nein" der Griechen belastet Aktienmärkte und Euro

Der Kurs des Euro gab in den ersten Handelsstunden der Woche leicht nach, die Abschläge hielten sich dabei aber in Grenzen. Auch an den europäischen Aktienmärkten ging es zum Handelsstart nach unten - allerdings weniger drastisch als befürchtet. Der DAX verlor zum Auftakt bei 10.825,06 Punkten 2,0 Prozent gegenüber dem Schlusskurs von Freitag. Auch der heimische ATX startete schwächer in den Handel an der Wiener Börse. Er verbuchte zum Auftakt bei 2.377 Punkten ein Minus von 2,3 Prozent.

Befürchtungen von Analyst Andreas Paciorek vom Wertpapierhändler CMC Markets sind (noch) nicht eingetreten. Er war davon ausgegangen, dass der DAX nach dem negativen Votum bis auf 10.600 Zähler zurückfallen könnte. Das wäre das Niveau von Jänner und Februar gewesen, bevor der deutsche Leitindex zu einem steilen Aufwärtstrend bis auf knapp 12.400 Punkte ansetzte. Die eskalierende Griechenland-Krise setzte dem Höhenflug jedoch ein jähes Ende.

Entscheidend für die Entwicklung an Märkten ist jetzt das weitere Vorgehen der Gläubigerstaaten. Viele Marktteilnehmer hoffen dabei auf ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone - dem sogenannten Grexit. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario ist nach Einschätzung vieler Experten nach der klaren Abstimmung der griechischen Bevölkerung gestiegen.

Das könnte die Märkte dann wieder beflügeln. "Die Börsianer rund um den Globus wünschen sich zur Zeit nichts sehnlicheres, als dass dieses Drama in seinen letzten Akt geht und der Vorhang fällt", sagte Paciorek. Danach könnten sich die Finanzmärkte "zur Abwechslung wieder einmal auf fundamentalere Faktoren konzentrieren". Sollte es soweit sein, könnte der DAX auch die Rally vom Jahresanfang wieder aufnehmen.

Doch vorerst dürften die Märkte erst einmal weiter im Bann des scheinbar nicht enden wollenden Griechenland-Dramas stehen. In den kommenden Tagen wird sich abzeichnen, wie die Eurozone und der Internationale Währungsfonds (IWF) auf das Referendum-Ergebnis reagieren. Am Dienstagabend wird es einen Gipfel der Eurozonen-Staaten geben. Spätestens dann sollte klar sein, ob es neue Verhandlungen mit Griechenlands Regierung über Hilfen gibt.

Die Nervosität an den Märkten wird auf jeden Fall erst einmal hoch bleiben. Äußerungen über den künftigen Kurs in der Griechenland-Frage dürften dabei aufgesaugt werden und könnten für Bewegung sorgen. An den Märkten in Asien sorgte die Unsicherheit zuletzt für deutliche Abschläge. So verlor der japanische Leitindex Nikkei 225 zuletzt rund 2,2 Prozent auf 20.086 Punkte. Auch an den meisten anderen Märkten ging es deutlich bergab

Nur in Shanghai ging es nach oben - das hat aber nichts mit den Folgen des griechischen Referendums zu tun. Hier stoppte eine massive staatliche Intervention vom Wochenende erst einmal den Ausverkauf der vergangenen Wochen. Allerdings droht dieser Effekt schnell zu verpuffen. So stand der CSI 300 zuletzt nur noch 2,5 Prozent im Plus, nachdem er zum Handelsstart noch mehr als acht Prozent zugelegt hatte. Seit seinem Hoch von Anfang Juni hat er trotz des Anstiegs vom Montag rund ein Viertel eingebüßt.

/zb/fbr

FRANKFURT/TOKIO/SHANGHAI (dpa-AFX)

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