In die Jahre gekommen? 14.06.2020 14:23:00

Kenneth Fisher: Warren Buffett zu alt fürs Investmentgeschäft

Kenneth Fisher: Warren Buffett zu alt fürs Investmentgeschäft

• Kenneth Fisher hält Warren Buffett für zu alt
• Berkshire enttäuscht Investoren
• Buffett agiert in der Corona-Krise risikoavers

Berkshire Hathaway bricht mit Investmentphilosophie

Warren Buffett, CEO von Berkshire Hathaway und Lichtgestalt der Investmentbranche, sei laut Fisher Investments CEO Kenneth Fisher mittlerweile zu alt für das Investmentgeschäft, wie er im Interview mit CNBC-TV18 äußerte.

Zum Anlass dieser doch sehr provokanten Äußerung nahm Fisher die Tatenlosigkeit von Berkshire Hathaway während der Corona-Krise. Der normalerweise handelsfreudige Buffett (89 Jahre alt) - welcher in der Szene auch das Orakel von Omaha genannt wird - hat trotz volatiler Märkte in diesem Jahr keine großen Investitionen getätigt und dementsprechend Risiken gescheut.

Berkshire verkaufte zu Beginn der Krise all seine Airline-Positionen, um den Verlusten einigermaßen entgegenzuwirken. Ein eher untypisches Verhalten für den vor allem in Krisenzeiten sehr aktiven Konzern. So investierte Berkshire im Zuge der letzten Rezession hohe Summen in Goldman Sachs und General Electric.

Buffett scheut Risiken in der Krise

"Die Realität von großen Investoren - mein Vater eingeschlossen - ist, dass sie ab einem gewissen Alter ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Ich suggeriere nicht, dass Herr Buffett diese verloren hat, aber historisch betrachtet kann ich niemanden in seinem Alter finden, der in Krisenzeiten nicht relativ handlungslos blieb", kommentiert Fisher.

Scharfe Kritik, welche sich Buffett möglicherweise selbst zuzuschreiben hat, denn über Jahre hinweg predigte die Investmentlegende "gierig zu sein, wenn andere sich fürchten", wie Businessinsider berichtet.

Zudem verfügt Berkshire über Cash-Bestände in Höhe von 137 Milliarden US-Dollar, welche es dem Unternehmen erlauben würden, gewisse Risiken einzugehen.

Verliert Buffett seinen Glanz?

Fisher untermalte seine Kritik im weiteren Verlauf des Gesprächs: "Sie werden während Krisen inaktiv. Meiner Meinung nach ist es das, was mit Herrn Buffett geschieht. Aufgrund seines Alters ist er relativ inaktiv geworden. Könnte ich dabei falsch liegen? Ja."

Schon vor der Krise stand Buffett in der Kritik der Berkshire-Investoren, da das Unternehmen lediglich Anteile im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar zurückkaufte und kaum Neuinvestitionen tätigte.

Dass Berkshire während der Krise Positionen im Wert von 6,1 Milliarden US-Dollar verkaufte, war zudem ein Philosophiebruch der Holdinggesellschaft. Traditionell investiert die Gesellschaft während einer Krise einen größeren Anteil ihres Kapitals, um von den eingebrochenen Kursen zu profitieren, und Berkshire agierte, wie beschrieben, konträr dazu.

Diese Aspekte addiert mit einer unterdurchschnittlichen Performance des Unternehmens lässt Buffetts Fassade der Unantastbarkeit bröckeln.

Henry Ely / Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Krista Kennell / Shutterstock.com,Kristall Kennell / Shutterstock.com

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