Keine Inflationsgefahren |
14.01.2014 15:02:33
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Goldman Sachs erwartet langen Aufschwung
Nach Einschätzung der Investmentbank wird sich die konjunkturelle Dynamik im neuen Jahr vor allem in den entwickelten Industriestaaten entfalten. Dagegen dürfte der Aufschwung in Schwellenländern wie Indien, Russland oder Brasilien eher enttäuschend verlaufen. Auch in der Eurozone stehen die Zeichen nach Einschätzung von Goldman Sachs auf Aufschwung. Allerdings erwarten die Experten im Währungsraum nur ein moderates Wachstum von 1,1 Prozent.
Als Grund für die konjunkturelle Erholung in der Eurozone sieht Europa-Chefvolkswirt Huw Pill die Entspannung an den Anleihemärkten. Die Staaten des Währungsraums beschaffen sich derzeit am Markt frisches Geld zu deutlich günstigeren Konditionen. Damit könnten sie die strikte Sparpolitik ein Stück weit bremsen und das Wirtschaftswachstum fördern. Ein Problem sieht Goldman Sachs aber nach wie vor in der zu geringen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in angeschlagenen Staaten des Währungsraums. "Es bessert sich, aber es bleibt noch viel zu tun", so Experte Pill. >
Dagegen wird die Konjunktur in den USA nach Einschätzung von Goldman Sachs kräftig an Schwung gewinnen. "2014 wird es anders als im vergangenen Jahr keinen Gegenwind für die konjunkturelle Entwicklung durch die Sparpolitik geben", sagte Chefvolkswirt Hatzius. Goldman Sachs sieht nur wenig Hemmnisse für die konjunkturelle Entwicklung. Allerdings gebe es immer noch Restriktionen beispielsweise bei der Vergabe von Hypothekenkrediten. "Hier hat es in den vergangenen Jahren noch keine nennenswerte Lockerung gegeben", sagte Hatzius.
Sorgenfrei blickte Hatzius auf die weitere Preisentwicklung in den USA. "Es ist einfach keine hohe Inflation in Sicht." Als Grund nannte er vor allem die Überkapazität am amerikanischen Arbeitsmarkt und die vergleichsweise geringe Partizipationsquote. In den USA geben immer mehr Menschen die Stellensuche auf. Lauf jüngsten Daten der US-Regierung war die Partizipationsquote im Dezember von 63 Prozent im Vormonat auf 62,8 Prozent gefallen und damit auf das tiefste Niveau seit 1978.
Infolge der stärkeren konjunkturellen Belebung in den USA rechnet Hatzius mit einem kontinuierlichen Eindämmen der Geldflut durch die US-Notenbank. Dabei dürfte die Fed den Kauf von Anleihen um monatlich 10 Milliarden Dollar zurückschrauben. Auch nach überraschend schwachen Arbeitsmarktdaten für Dezember sollte die Fed auf ihrem geldpolitischen Kurs bleiben. Die Hürde für ein Abweichen schätzte Hatzius als "sehr hoch" ein.
Dagegen wird die US-Notenbank den Leitzins nach Einschätzung von Goldman Sachs noch lange an der Nullmarke halten. Hatzius geht davon aus, dass die erste Zinserhöhung in den USA erst Ende 2015 anstehen wird. Dann dürften sich die Zinsen aber "recht zügig erhöhen und langfristig auf etwa vier Prozent steigen"./jkr/bgf
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