20.11.2013 14:07:00

Kapsch: Oft verschobenes Südafrika-Mautsystem startet in 2 Wochen

Gute Nachrichten für den börsenotierten Mautspezialisten KapschTrafficCom aus Südafrika: Das elektronische Mautsystem in der Provinz Gauteng soll in zwei Wochen an den Start gehen. Das Verkehrsministerium habe verfügt, dass die Mauttarife ab 3. Dezember zu entrichten sind, teilte Kapsch am Mittwoch ad hoc mit. Das Projekt hatte sich massiv verzögert und Kapsch 2012/13 veritable Verluste beschert.

Das elektronische Mautsystem in Südafrika soll Kapsch nach früheren Angaben 50 Mio. Euro Umsatz im Jahr bescheren. Die Infrastruktur auf den Autobahnen rund um Johannesburg und Pretoria ist schon seit langem fix und fertig, allerdings kamen allerhand Probleme auf: Die staatliche Mautgesellschaft Sanral ist in schwerer Geldnot, zudem gibt es in der Bevölkerung massiven Widerstand gegen die Mautgebühren. Rückenwind bekommen die Gegner von Oppositionsparteien, Gewerkschaften und Autoverleihern. Politischer Unterstützer des Mautprojekts ist der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) von Staatschef Jacob Zuma.

Jetzt soll es trotzdem so weit sein. Via Amtsblatt-Mitteilung wurden die Mauttarife für bestimmte Straßen bestimmt, wie Kapsch in einer Aussendung informierte.

Gegessen sind die Mautprobleme damit aber noch lange nicht. Die südafrikanische Verkehrsministerin Dipuo Peters musste im Zuge einer parlamentarischen Anfrage eingestehen, dass die Mautgesellschaft Sanral trotz einer millionenteuren Werbekampagne noch immer auf 1,4 Millionen unverkauften elektronischen Mautgeräten fürs Autos sitzt. Erst 679.100 sind demnach im Umlauf.

Indes hat sich die wahlkämpfende Opposition erneut auf das Thema Maut gesetzt. Mmusi Maimane, Premierministerkandidat für die Provinz Gauteng von der Demokratischen Allianz (DA), kündigte gestern laut südafrikanischen Medienberichten massiven Widerstand gegen die E-Maut an. Der Provinzregierung in Gauteng (ANC) habe die Bevölkerung betrogen, indem sie dem Mautsystem zugestimmt habe, wetterte er. Sollte er Premier werden, will er die Einführung der Phase zwei verhindern und außerdem eine Volksabstimmung durchführen. Im nächsten Schritt soll nach Angaben von Maimane für mindestens 300 Kilometer Autobahn Maut kassiert werden.

Sanral-Chef Nazir Alli wehrt sich gegen die "Politisierung" der Maut und die Provinzbestrebungen, das Projekt mit rechtlichen Mitteln zu Fall zu bringen. Das Mautsystem muss vor April 2014 starten, ansonsten droht der Mautgesellschaft eine Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit. Momentan ist das Rating von Sanral nur mehr eine Stufe über Ramschstatus, da die Gesellschaft Schulden in Höhe von 39 Mrd. Rand (2,86 Mrd. Euro) angehäuft hat. Ende April läuft eine Anleihe in Höhe von 1,34 Mrd. Rand aus.

(Schluss) snu/sp

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