30.08.2013 09:02:00

Kärntner Hypo - Nowotny: Zuschussbedarf seriös nicht bezifferbar

Wieviel die notverstaatlichte Kärntner Hypo Alpe Adria Bank im laufenden Jahr noch an staatlichen Zuschüssen benötigen werde, dazu könne man zum derzeitigen Zeitpunkt "seriöserweise gar nichts sagen", meinte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny am Donnerstagabend in Alpbach auf Journalistenfragen. Die Höhe der noch erforderlichen Kapitalzuschüsse werde von der Stellungnahme der EU-Kommission abhängen, wo derzeit noch ein laufendes Beihilfeverfahren anhängig ist.

Das Ergebnis des Beihilfeverfahrens werde Auflagen bringen und diese Auflagen werden wesentlich den künftigen Kapitalbedarf bestimmen, so Nowotny.

Solange die Arbeiten für die geplante Abwicklungseinheit ("Bad Bank") der Hypo nicht abgeschlossen seien, werde man sinnvollerweise nicht über Beträge spekulieren, sagte der für die Bankenaufsicht zuständige Vizegouverneur der Nationalbank, Andreas Ittner. Das Thema sei "sehr ernst", und man wisse, dass eine Restrukturierung einer solchen Bank erhebliche Mittel erfordere.

Auf die Frage, ab wann die Nationalbank in dieser Frage nervös werde, meinte Nowotny, "die Notenbank wird niemals nervös", und in diesem Sinne beobachte man die Hypo. Abgesehen vom Kapitalbedarf funktioniere die Bank, die Leute bräuchten keine Angst zu haben, betonte Nowotny. Natürlich müsse die langfristige Entwicklung nach der EU-Entscheidung sehr genau analysiert werden. Die Sanierungsarbeit des zurückgetretenen Hypo-Chefs Gottwald Kranebitter wollte Nowotny nicht bewerten: "Das ist eine Frage des Eigentümers."

Banken, "die nahe an Eigenkapitalgrenzen kommen", werden von der Nationalbank intensiv beobachtet, so Ittner. Dazu werden die für Liquidität- und Kapitalmonitoring Zuständigen regelmäßig zusammengeholt, um sich konzentrierter und regelmäßig mit einer solchen Bank auseinanderzusetzen. Bei der Hypo "war und ist das angebracht".

Zu Medienberichten, wonach heuer noch 2,4 bis 3,5 Mrd. Euro an Verlusten drohten, meinte Ittner, jetzt gebe es eine Bilanz und einen Verlust und es gebe die Verpflichtung des staatlichen Eigentümers, die erforderlichen 700 Mio. Euro einzuzahlen. "Im Moment ist ein Modus da, der es erlaubt, weiterzuarbeiten". Zuerst müsse man schauen, wie die Kommission reagiere, danach könne man über die weiteren Folgemaßnahmen setzen.

Welche Eigenkapitalquote - und somit auch welchen Zuschussbedarf die Hypo zum Jahresende haben werde unterliege sowieso einer neue Betrachtungsweise, so Ittner weiter. Die Finanzmarktaufsicht FMA hatte die zu erreichende Eigenmittelquote mit Jahresbeginn von ursprünglich 12,67 Prozent auf 12,4 Prozent verringert. Die heutige Betrachtung auf die 12,4 Prozent sei nicht zielführend, "insbesondere deswegen, weil die Nationalbank davon ausgehe, dass die Varianten, die vorbereitet werden, durchaus eine Abwicklungseinheit enthalten". Daraus könne sich ja auch eine deutliche Reduktion des Bank-Portfolios ergeben.

(Schluss) ggr/cri/phs

WEB http://www.hypo-alpe-adria.com http://www.oenb.at/

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