Möglicher Grubhub-Verkauf |
20.04.2022 15:41:39
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Just Eat Takeaway-Aktie klettert dennoch: Just Eat Takeaway dampft Jahresprognose ein - Auch Aktien von Delivery Hero und HelloFresh fester
Das Management prüfe derzeit mehrere Optionen wie etwa den teilweisen oder vollständigen Verkauf von Grubhub, teilte Just Eat Takeaway am Mittwoch in Amsterdam mit. Auch könnte sich der Vorstand vorstellen, einen strategischen Partner an Bord zu nehmen. Ob tatsächlich eine der Optionen getroffen wird, sei hingegen unklar. UBS-Experte Sreedhar Mahamkali wertete die Überlegungen als eine gute Nachricht für Anleger.
Nach der Zahlenvorlage für das erste Quartal musste das Management seine Prognose überarbeiten: Das Bruttowarenvolumen für das laufende Jahr solle verglichen mit dem Vorjahr nur noch im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Bislang hatte das Management noch ein Plus im mittleren Zehnerprozentbereich in Aussicht gestellt.
Der schwache Ausblick für das Bruttowarenvolumen sei der Unsicherheit geschuldet, wie sich gelockerte Corona-Maßnahmen auf das Geschäftsmodell auswirkten, schrieb Giles Thorne vom Analysehaus Jefferies. So strömten die Menschen aktuell wieder in die Restaurants und bestellten in der Folge weniger Essen für daheim. Dem schwächeren Ausblick für das Bruttowarenvolumen stehe aber eine etwas optimistischere Prognose für die Bruttomarge gegenüber, schrieb Thorne.
Denn das Unternehmen rechnet jetzt damit, dass der bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 0,5 bis 0,7 Prozent des Bruttowarenwerts betragen wird. Zuletzt hatte das Ziel für die Marge bei minus 0,6 bis 0,8 Prozent betragen. 2022 dürfte also erneut ein operativer Verlust anfallen, wenn auch weniger als im Vorjahr. 2021 betrug der bereinigte Verlust 1,2 Prozent des Bruttowarenwerts.
Dass sich das Unternehmen nun ein wenig schneller als bislang in Richtung Gewinnzone bewegen wolle, sei wohl den Marktzwängen geschuldet, fuhr Jefferies-Experte Thorne fort. Schließlich seien die Kapitalkosten angesichts des Inflationstrends zuletzt stark gestiegen, womit das Unternehmen fast schon zu einem rationaleren Verhalten mit Blick etwa auf die Marketingausgaben gezwungen worden sei. Aber immerhin nutze das Management die Chance, den Fokus auf die Ergebnisentwicklung zu lenken.
Bereits im ersten Quartal des laufenden Jahres nagte die Konkurrenz am Geschäftsmodell der Niederländer. So verfehlte Just Eat Takeaway mit rund 264 Millionen Bestellungen nicht nur deutlich die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten, sondern verzeichnete damit auch einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Der Bruttowarenwert stieg hingegen um vier Prozent auf 7,2 Milliarden Euro.
Delivery Hero-Aktie und und HelloFresh-Aktie drehen ins Plus
Nach zunächst deutlichen Verlusten sind die Aktien von HelloFresh und Delivery Hero am Mittwoch ins Plus gedreht. Delivery Hero erklommen mit einem Gewinn von 4,82 Prozent die DAX-Spitze und Hellofresh kletterten um 1,96 Prozent. Nachdem der Branchenkollege Just Eat Takeaway seine Prognose für die gesamte Bestellmenge gesenkt hatte, waren die Papiere zunächst gefallen. Zuletzt setzte sich aber eine positive Lesart des Ausblicks von Just Eat Takeaway durch. Die Gesellschaft will nun tendenziell weniger operativen Verlust schreiben als bislang geplant.
Der schwache Ausblick für das Bruttowarenvolumen sei der Unsicherheit geschuldet, wie sich gelockerte Corona-Maßnahmen auf das Geschäft auswirkten, schrieb Experte Giles Thorne vom Analysehaus Jefferies. So gehen die Menschen wieder in Restaurants und bestellen weniger Essen für daheim.
Dem schwächeren Ausblick für das Bruttowarenvolumen stehe aber eine etwas optimistischere Prognose für die Bruttomarge gegenüber, erklärte Thorne. So rechnet das Management nun damit, dass der bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 0,5 bis 0,7 Prozent des Bruttowarenwerts betragen wird, statt minus 0,6 bis 0,8 Prozent.
Dass sich das Unternehmen ein wenig schneller als bislang in Richtung Gewinnzone bewegen wolle, sei wohl den Marktzwängen geschuldet, fuhr der Jefferies-Experte fort. Schließlich seien die Kapitalkosten angesichts des Inflationstrends zuletzt stark gestiegen, womit das Unternehmen fast schon zu einem rationaleren Verhalten mit Blick etwa auf die Marketingausgaben gezwungen worden sei. Aber immerhin nutze das Management die Chance, den Fokus auf die Ergebnisentwicklung zu lenken.
Aktien von Just Eat Takeaway legen via XETRA zeitweise um 5,56 Prozent auf 27,55 Euro zu. Dabei half wohl auch, dass das Unternehmen keine zwei Jahre nach der Übernahme des US-Lieferdienstes Grubhub einen Verkauf der amerikanischen Tochter erwägt. Auch dies sei eine gute Nachricht für Anleger, schrieb Anyslte Sreedhar Mahamkali von der Schweizer Großbank UBS.
Dieses insgesamt aufgehellte Umfeld kam somit auch den Aktien von Delivery Hero und Hellofresh zugute, die in den letzten Monaten aber auch stark gefallen waren. Mit dem sich abzeichnenden Ende der Corona-Maßnahmen sowie angesichts der Zinswende in den USA hatten sich Investoren von den Corona-Gewinnern abgewendet und in andere Sektoren umgeschichtet. Im laufende Jahr gaben Hellofresh-Aktien um 41 Prozent nach. Damit sind sie vor Delivery Hero (rund minus 60 Prozent) der zweitschwächste DAX-Wert.
/ngu/zb/mis
AMSTERDAM (dpa-AFX)
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HelloFresh | 11,25 | -1,75% | |
Just Eat Takeaway.com | 14,54 | 5,90% |