22.05.2015 14:59:40

Juncker: Griechen nicht aus dem Euro werfen

BRÜSSEL (dpa-AFX) - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Mitgliedsländer erneut vor einem Austritt der Griechen aus dem Euro gewarnt. "Man kann sie nicht einfach aus der Währungsunion hinauswerfen. Die Griechen haben natürlich lernen müssen, dass der Solidarität des einen die Solidität des anderen gegenüberstehen muss", sagte Juncker der "Wirtschaftswoche". "Es geht nicht nur um währungspolitische und wirtschaftliche Gründe, sondern auch um die Würde der Griechen."

Juncker verteidigte die Gemeinschaftswährung gegenüber Skeptikern, die den Euro als Spaltpilz der EU sehen. "Der Euro ist nicht ursächlich schuld daran, dass sich die Europäische Union auseinanderbewegt", erklärte er. "Wir würden uns ohne Euro in einem Währungskrieg befinden."

Das europäische Währungssystem hätte den Irakkrieg, die Attentate vom 11. September, die Finanzkrise und die Ukrainekrise nicht überlebt, sagte Juncker dem Magazin. "Es wäre von diesen Ereignissen gesprengt worden, und jede Zentralbank würde ihre eigene Geldpolitik ohne disziplinierende Wirkung des Euro machen." Juncker traf am Freitag am Rande des EU-Gipfels in Riga den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras. Nach Auskunft seiner Sprecherin sollte es bei dem Gespräch um den bisher gemachten Fortschritt bei den Verhandlungen Griechenlands mit seinen Geldgebern und der verlangten Reformliste gehen, als Bedingung für weitere Hilfen./bbi/DP/jha

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