Inflation belastet |
15.12.2022 13:46:00
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Julius Bär rechnet nicht mit 'echter Rezession' in der Eurozone
Das Bankhaus Julius Bär sieht keine Gefahr, dass Europa im kommenden Jahr durch eine Energiekrise belastet wird. "Die Risiken für die Energiesicherheit sind gering", sagte Chefökonom Kohl. Die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine habe im Verlauf des Jahres 2022 zwar einen Schock an den Energiemärkten ausgelöst, die Krise sei aber nicht auf strukturelle Probleme zurückzuführen.
Wenn der Schock der hohen Energiepreise vorüber sei, ist nach Einschätzung des Experten Kohl "ein starkes Comeback der Industrie" möglich. Insgesamt geht der Ökonom davon aus, dass die deutsche Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr nicht schrumpfen wird. Er rechnet vielmehr mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,4 Prozent. Noch stärker dürfte das Wachstum in der Eurozone ausfallen. Hier rechnet das Schweizer Bankhaus im kommenden Jahr mit einem Wachstum um 0,9 Prozent.
Allerdings sieht Experte Kohl in der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank ein Risiko für die konjunkturelle Entwicklung im Währungsraum. Es bestehe die Gefahr, dass die EZB im Kampf gegen die hohe Inflation die Zinsen im kommenden Jahr zu stark erhöhen könnte, was die konjunkturelle Entwicklung bremsen dürfte.
Trotz der zuletzt eher hohen Lohnabschlüsse in Teilen der deutschen Wirtschaft sieht Ökonom Kohl keine Gefahr einer Lohn-Preisspirale. Die vergleichsweise hohen Tarifabschlüsse dürften vielmehr den Konsum stärken und damit die Konjunktur stützen. Das Bankhaus Julius Bär rechnet zudem mit einem deutlichen Rückgang der Inflation in Deutschland im kommenden Jahr. Ende 2023 dürfte die Inflationsrate demnach noch 5,1 Prozent betragen, nachdem die Inflation im Herbst zweistellige Werte erreicht hatte. Bis Ende 2024 dürfte die deutsche Teuerungsrate dann auf nur noch 1,3 Prozent sinken.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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