Konzernchef zurückgetreten |
01.02.2024 09:46:00
|
Julius Bär-Aktie fest: Julius Bär schreibt gesamtes Kreditengagement an die insolvente Signa-Gruppe ab und wechselt Chef aus
Wegen der hohen Abschreibung halbiert sich der Konzerngewinn 2023: Dieser fällt mit 454 Millionen Franken um 52 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres aus. Der um Integrations- und Restrukturierungskosten bereinigte Konzerngewinn geht um 55 Prozent auf 472 Millionen Franken zurück.
Bereits Ende November hatte Julius Bär bekanntgegeben, dass die Bank einem "europäischen Konglomerat" Kredite im Umfang von 606 Millionen Franken gewährt hatte. Es handelte sich dabei offensichtlich um die Immobilien- und Warenhaus-Gruppe Signa des österreichischen Immobilieninvestors René Benko, bei der nicht nur die Holding-Gesellschaft, sondern auch immer mehr Tochtergesellschaften in Insolvenzverfahren stecken.
Trotz des Gewinnrückgangs soll die Ausschüttung an die Aktionäre stabil bleiben: Der Verwaltungsrat schlägt eine unveränderte Dividende von 2,60 Franken je Aktie vor. Deutlich weniger Geld gibt es allerdings für die Geschäftsführung.
Neben Konzernchef Rickenbacher muss auch das Verwaltungsratsmitglied David Nicol seinen Posten räumen. Der Brite war im Verwaltungsrat Leiter des Risikokomitees. Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher, der im Zusammenhang mit dem Signa-Engagement in die Kritik geraten war, bleibt dagegen im Amt.
Die verwalteten Vermögen beliefen sich zum Jahresende auf 427 Milliarden Franken nach 435 Milliarden per Ende Oktober 2023. Binnen Jahresfrist haben diese damit um ein Prozent zugelegt. Trotz der negativen Schlagzeilen der vergangenen Wochen konnte die Bank 2023 einen Neugeldzufluss von 12,5 Milliarden Franken verzeichnen, was einem Neugeldwachstum von 2,9 Prozent entspricht. Im Vorjahr waren es Zuflüsse von 9 Milliarden gewesen. Vor allem Kunden aus Europa einschließlich der Schweiz hätten Julius Bär ihre Vermögen anvertraut, heißt es. Per Ende Oktober hatte Julius Bär allerdings noch ein annualisiertes Neugeldwachstum von drei Prozent vermeldet.
Mit den vorgelegten Zahlen bleibt Julius Bär deutlich unter den Erwartungen am Markt. Zwar war die Spannbreite der Schätzungen wegen der Unsicherheit um die Rückstellungen hoch. Eine komplette Abschreibung der Signa-Kredite hatte allerdings kaum ein Analyst erwartet. Die Dividende wurde dagegen unverändert erwartet.<
Am Donnerstag steigen die Aktien von Julius Bär an der SIX zeitweise um 0,78 Prozent auf 47,67 Schweizer Franken.
p>/tp/ys/AWP/jha
ZÜRICH (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Julius Bärmehr Nachrichten
07.01.25 |
Börse Zürich: SLI präsentiert sich zum Start des Dienstagshandels schwächer (finanzen.at) | |
07.01.25 |
Julius Baer to sell its domestic Brazilian business to BTG Pactual (EQS Group) | |
03.01.25 |
SPI-Titel Julius Bär-Aktie: So viel Gewinn hätte ein Julius Bär-Investment von vor einem Jahr abgeworfen (finanzen.at) | |
03.01.25 |
SLI-Handel aktuell: SLI zeigt sich zum Handelsstart fester (finanzen.at) | |
30.12.24 |
Optimismus in Zürich: SLI am Montagmittag fester (finanzen.at) | |
27.12.24 |
Zuversicht in Zürich: SLI schlussendlich stärker (finanzen.at) | |
27.12.24 |
Optimismus in Zürich: SLI präsentiert sich nachmittags fester (finanzen.at) | |
27.12.24 |
SPI-Titel Julius Bär-Aktie: So viel Gewinn hätte eine Investition in Julius Bär von vor 10 Jahren abgeworfen (finanzen.at) |
Analysen zu Julius Bärmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Julius Bär | 39,10 | -0,99% |