Verhaltensänderung? |
03.10.2021 14:44:00
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JPMorgan-Experten besorgt: Das Buy-the-Dip-Mantra ist gefährdet
• JPMorgan-Experten jetzt besorgt
• Anleger ändern möglicherweise ihr Verhalten
Die Corona-Pandemie hat an den Aktienmärkten einen starken Crash ausgelöst. Doch sehr schnell konnten sich die Aktien wieder erholen. Der S&P 500-Index, der den breiten US-Aktienmarkt widerspiegelt, eilte im Zuge dieser Rally sogar von Rekord zu Rekord. Dazu haben wesentlich "Buy the Dip"-Käufe, bei denen Kleinanleger Kursrückschläge nutzten, um günstig zuzukaufen, beigetragen.
Ungewöhnliche Entwicklung
Doch nun haben Nikolaos Panigirtzoglou, Stratege bei der US-Investmentbank JPMorgan, und sein Team auf eine ungewöhnliche Entwicklung aufmerksam gemacht, berichtet "Bloomberg". Demnach wurde am 20. September ein enormer Abfluss von 11 Milliarden Dollar bei börsengehandelten Aktienfonds beobachtet. Wenn man die vierteljährlichen Verfallstage außer Acht lässt, dann handelt es sich hierbei um den größten Geldabfluss an einem einzigen verlustreichen Handelstag in diesem Jahr. Am Folgetag, dem 21. September, seien diesen Fonds dann lediglich zwei Milliarden Dollar zugeflossen, was von den JPMorgan-Experten als "ziemlich gedämpft" bewertet wird.
50-Tage-Gleitender-Durchschnitt durchbrochen
Die Strategen von JPMorgan halten dies für "ziemlich besorgniserregend", denn es widerspricht der "Buy the Dip"-Psychologie, welche den Aktienmarkt über Monate hinweg angetrieben hat. So hatte eben dieses Mantra dafür gesorgt, dass der S&P 500 immer wieder am 50-Tage-Gleitenden-Durchschnitt abprallte und sich oberhalb dieser Trendlinie hielt. Doch nun ist der Aktienindex unter diesen charttechnischen Indikator gefallen, weil sich Anleger Sorgen machen um nachlassende geldpolitische Stimuli, eine hohe Inflationsrate sowie um die Auswirkungen der Liquiditätsprobleme beim chinesischen Immobilienriesen Evergrande.
JPMorgan-Experten zurückhaltend
"In den kommenden Tagen wird es wichtig, zu beobachten, ob die Geldflüsse Signale aufweisen, dass diese Verhaltensänderung anhält", warnen Panigirtzoglou und sein Team. Deshalb sind sie in Bezug auf die weiteren Aussichten von US-Aktien auch zurückhaltend. Die JPMorgan-Strategen nehmen eine abwartende Haltung ein: Ihrer Meinung nach brauche es signifikante Geldzuflüsse bei den börsengehandelten Aktienfonds, um sicher sein zu können, dass das "Buy the Dip"-Mantra weiterlebt.
Redaktion finanzen.at
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