Gegenwind 18.02.2025 14:36:00

JOST-Aktie in Grün: JOST spürt schwache Nachfrage

JOST-Aktie in Grün: JOST spürt schwache Nachfrage

Eine maue Nachfrage im Transportgeschäft mit Lkw und Anhängern, aber auch im Agrargeschäft mit Traktoren bescherte dem Unternehmen deutlich weniger Umsatz und einen kräftigen Gewinneinbruch. Das JOST Werke-Management gibt sich dank der jüngst vollzogenen Übernahme des niederländischen Hydraulik-Spezialisten Hyva aber zuversichtlich. Im XETRA-Handel notiert die JOST-Aktie zeitweise 2,00 Prozent höher bei 51,00 Euro.

"Wir sind sehr gut aufgestellt und blicken optimistisch in das Jahr 2025", sagte Vorstandschef Joachim Dürr laut einer Konzernmitteilung vom Dienstag anlässlich der Vorlage vorläufiger Jahreszahlen. JOST habe im vergangenen Jahr seine Marktpräsenz und sein Produktangebot weiter gestärkt. Dank Hyva werde sich der Konzern nun neue Märkte und Kunden erschließen können, führte er weiter aus.

JOST hatte die knapp 400 Millionen Dollar teure Hyva-Übernahme im vergangenen Oktober verkündet und Ende Januar abgeschlossen. Die Niederländer sind den Konzernangaben zufolge ein führender Anbieter von Hydrauliklösungen für Nutzfahrzeuge mit einem weltweiten Marktanteil von mehr als 40 Prozent bei Frontkippzylindern. Das Unternehmen hat unter anderem aber auch Lösungen für die Abfallentsorgung und Kräne im Portfolio. Mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden sei Hyva weltweit in 110 Ländern vertreten. Die 14 Produktionsstätten des Unternehmens befinden sich unter anderem in Deutschland, China und Brasilien.

2024 konnte sich JOST der allgemeinen Konjunkturflaute jedoch nicht entziehen, die die gesamte Auto- und Nutzfahrzeugbranche mächtig erwischt hat. Insbesondere in Europa und Nordamerika sei die Produktion Lkw und Anhängern im Laufe des Jahres immer mehr zurückgegangen, hieß es von dem im hessischen Neu-Isenburg ansässigen Unternehmen. Auch schwächelte die Nachfrage im Transportbereich der Region Asien-Pazifik, speziell wegen der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage in China. Negativ kamen laut JOST sinkende Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse und das weiterhin hohe Zinsniveau hinzu: Landwirten seien weniger bereit gewesen, in Traktoren zu investieren.

Der Erlös von JOST sank somit auf Basis vorläufiger Berechnungen im Vergleich zum Vorjahr um gut 14 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro. Obwohl das Management mit Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen gegensteuerte, ging das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) um knapp ein Fünftel auf 113 Millionen Euro zurück.

Analysten hatten einen noch stärkeren Rückgang beim operativen Ergebnis befürchtet. Laut Warburg-Analyst Fabio Hölscher lagen die vorläufigen Resultate aber weitestgehend im Rahmen der Erwartungen am Markt und der aktualisierten Unternehmensziele. JOST hatte wegen der Marktschwäche im Oktober seine Ziele gesenkt.

Experte Hölscher hob zudem den starken Fluss freier Barmittel hervor, der 2024 leicht im Vergleich zum Vorjahr auf das Rekordniveau von 115 Millionen Euro geklettert war. Mit Blick auf 2025 rechnet der Branchenkenner mit einer im Vergleich zum Vorjahr aber noch schwächeren ersten Hälfte. Das zweite Halbjahr sollte dann auch dank einer allgemeinen zyklischen Erholung Besserung bringen und zudem durch die Übernahme von Hyva gestützt werden.

JOST selbst will seinen konkreten Ausblick für das neue Jahr erst mit den endgültigen Zahlen und dem Dividendenvorschlag für 2024 am 26. März veröffentlichen.

/tav/tih

NEU-ISENBURG (dpa-AFX)

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Bildquelle: JOST Werke

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