Japans Exporte fallen sechsten Monat in Folge

TOKIO (dpa-AFX) - Japans Exportwirtschaft kommt nicht auf die Beine und musste im März den sechsten Rückschlag in Folge einstecken. Die Ausfuhren seien im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent gesunken, teilte das Finanzministerium am Mittwoch mit. Die Daten lagen im Rahmen der Erwartungen. Experten hatten mit einem Rückgang um 7,0 Prozent gerechnet.

Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt leidet unter der Konjunkturabkühlung in China, einem wichtigen Handelspartner japanischer Unternehmen. Die Exporte nach China seien im März um 7,1 Prozent gefallen, hieß es weiter. Im Februar hatte es hier noch einen Lichtblick gegeben und die Ausfuhren in das Nachbarland waren um 5,1 Prozent gestiegen.

Wie das Ministerium weiter mitteilte, seien die Ausfahren in asiatische Länder im März um 9,7 Prozent im Jahresvergleich eingebrochen. In dieser Abgrenzung handelte es sich um den siebten Rückgang in Folge. Eine weitere Schwäche zeigte sich bei den Exporten in die USA. Hier meldete das Ministerium für März einen Rückgang um 5,1 Prozent.

Dagegen profitierte Japan von vergleichsweise günstigen Energiepreisen und musste im März deutlich weniger für Importe zahlen. Hier bezifferte das Finanzministerium den Wert der Einfuhren auf 5,7 Billionen Yen (etwa 46,1 Milliarden Euro). Im Jahresvergleich ist dies ein Rückgang um 14,9 Prozent. Nach der Nuklear-Katastrophe im Atomkraftwerk von Fukushima hatte Japan verstärkt auf fossile Brennstoffe bei der Energieversorgung gesetzt und sich in eine stärkere Abhängigkeit von Energieimporten begeben.

Der Überschuss in der Handelsbilanz stieg jedoch angesichts des deutlichen Rückgangs der Importe. Der bereinigte Überschuss kletterte im März von 150,4 Milliarden Yen im Vormonat auf 276,5 Milliarden Yen (2,23 Milliarden Euro). Dies ist der höchste Wert seit Februar 2011. Volkswirte hatten mit 450,0 Milliarden Yen gerechnet./jkr/jsl/stb