14.06.2015 13:32:39
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IWF weist Berichte über Spannungen mit EU zurück
WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat einen Bericht entschieden zurückgewiesen, nach dem er in der griechischen Schuldenkrise einen Kompromiss zwischen der EU-Kommission und Athen torpediert haben soll. Der Artikel, der auf Aussagen anonymer Quellen basiere, sei falsch, teilte der IWF-Sprecher Gerry Rice am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Washington mit.
Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" hatte zuvor berichtet, dass der IWF einen Vorschlag von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gegenüber den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras abgelehnt habe, der in den vergangenen Tagen vorbereitet worden sei. Demnach solle es Athen erlaubt werden, Kürzungen bei kleinen Renten aufschieben, wenn es im Gegenzug seine Militärausgaben um den gleichen Betrag vermindert - knapp 400 Millionen Euro. Der IWF sei mit einem solchen Tauschgeschäft nicht einverstanden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Unterhändler.
Auch die Berichterstattung über die Rolle von IWF-Direktorin Christine Lagarde hinsichtlich der Primärüberschüsse im Haushalt, die Athen in diesem und in den folgenden Jahren erreichen muss, nannte der Währungsfonds-Sprecher falsch. Demnach soll Lagarde zunächst eine Nebenabsprache gebilligt haben, dass Griechenland im laufenden Jahr nur 0,8 Prozent statt 1 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen müsse. Diese Absprache habe Lagarde aber am folgenden Tag in einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wieder zurückgenommen, so das Blatt.
Rice sagte: "Wir haben wiederholt gesagt, dass wir bei den Modalitäten des Programms flexibel bleiben, wenn die vorgeschlagenen wirtschaftlichen Maßnahmen voll finanziert sind." Das schließe zusätzliche Finanzhilfen und Schuldenerlasse ein, sofern sie benötigt würden. "Wir haben auch gesagt, dass die Grundrenten für die verletzlichsten Bürger gesichert werden müssen." Das Hilfsprogramm müsse schlüssig sein./mcm/DP/zb

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