Finanzstabilität in Gefahr |
07.12.2017 07:44:00
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IWF warnt vor hohen Unternehmensschulden in China
So würden zwar Jobs erhalten und kurzfristig für ein hohes Wachstum gesorgt. Gleichzeitig gefährde die zunehmende Verschuldung jedoch die Finanzstabilität des Landes.
Laut IWF lagen die Unternehmensschulden in der Volksrepublik Ende 2015 bei rund 165 Prozent der Wirtschaftsleistung und seien seitdem stark gestiegen. Besonders hoch seien sie bei Staatsfirmen. Die Regierung habe Maßnahmen ergriffen, um Risiken unter Kontrolle zu bringen. "Einige der grundlegenden Probleme müssen jedoch noch vollständig behoben werden", mahnte der IWF in seinem Bericht.
Um die "exzessive Kreditexpansion" zu beenden, sollten etwa Wachstumsziele nicht mehr in offiziellen Regierungsplänen hervorgehoben werden. Vor allem Lokalregierungen würden so Anreize genommen, um für hohe Wachstumsraten um jeden Preis zu sorgen.
Mit 6,9 Prozent war die chinesische Wirtschaft ist den ersten drei Quartalen des Jahres schneller gewachsen als erwartet. Vor dem IWF hatten jedoch schon zahlreiche andere Experten gewarnt, dass der Aufschwung durch neue Schulden erkauft sei.
Wegen des lang anhaltenden starken Kreditwachstums hatte die US-Ratingagentur S&P im September die Bonitätsnote des Landes um eine Stufe auf "A+" herabgesetzt, wogegen Peking protestierte.
Die Komplexität des chinesischen Finanzsystems habe in den vergangenen fünf Jahren zugenommen, warnte der IWF. Die Nachfrage nach hochverzinsten Finanzprodukten steige. Gleichzeitig habe sich bei Anlegern die Erwartung eingestellt, dass sie bei Ausfällen von der Regierung entschädigt werden. Die Vergabe von riskanten Krediten sei derweil von Banken zu weniger gut überwachten Teilen des Finanzsystems abgewandert.
PEKING (dpa-AFX)
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