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Anti-Korruptions-Gipfel 11.05.2016 23:10:47

IWF: Korruption belastet Weltwirtschaft schwer

Jährlich würden dadurch 1,5 bis zwei Billionen Dollar (1,3 bis 1,75 Billionen Euro) verschlungen, heißt es in einem IWF-Bericht, der vor einem Anti-Korruptions-Gipfel am Donnerstag in London veröffentlicht wurde. Dies entspreche einer Schwächung der globalen Wachstumskraft von rund zwei Prozent.

   Die negativen Effekte der Korruption sind dem Bericht zufolge vielfältig. Sie befördere die Steuerflucht und schwäche somit die Handlungsfähigkeit von Staaten, da Steuereinnahmen fehlten. Die Korruption trage auch zu sozialen Ungleichheiten bei und schrecke Investoren ab.

   Die Unternehmen suchten sich Länder aus, "wo sie sicher sein können, dass sie nach einer einmal getätigten Investition nicht erpresst werden, Bestechungsgelder zu zahlen", betonte IWF-Chefin Christine Lagarde in einem Redemanuskript für die Londoner Konferenz.

   Auch die sozialen und ökologischen Kosten der Korruption könnten beträchtlich sein, warnt der Währungsfonds in seinem Bericht. Die Betrügereien bewirkten, dass es an Geld für soziale Programme fehle. Als Folge von Korruption würden Regeln zum Schutz der Umwelt nicht so scharf gefasst, wie sie sein sollten, und unzureichend umgesetzt.

   Bei dem Gipfel in London soll nach dem Willen des britischen Premierministers David Cameron eine internationale Erklärung unterzeichnet werden. Sie soll die Teilnehmerstaaten zur Zusammenarbeit verpflichten und anerkennen, dass Korruption die Bemühungen im Kampf gegen Armut wie auch gegen den Terrorismus untergräbt. An dem Gipfel nehmen Vertreter aus rund 40 Staaten teil. Deutschland wird durch Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) vertreten.

   Das Treffen findet nur rund einen Monat nach der Veröffentlichung der "Panama Papers" statt. Dadurch war enthüllt worden, wie die in dem zentralamerikanischen Land angesiedelte Kanzlei Mossack Fonseca Spitzenpolitikern, Sportstars und anderen Prominenten dabei half, Steuern zu vermeiden. Auch Cameron geriet wegen einer Beteiligung an der Briefkastenfirma seines Vaters unter Druck.

   DJG/ros

   Dow Jones Newswires

   WASHINGTON (AFP)

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