Einbruch an Finanzmärkten? 20.12.2017 13:26:41

IWF: Brexit-Verhandlungen sind größtes Risiko für britische Wirtschaft

IWF: Brexit-Verhandlungen sind größtes Risiko für britische Wirtschaft

Falls es schneller als erwartet zu Fortschritten bei den Verhandlungen komme, könne dies das Vertrauen stärken, schreibt der IWF in seinem am Mittwoch veröffentlichten Länderbericht zu Großbritannien. Ein Scheitern der Gespräche hingegen könnte zu einem ungeordneten Austritt aus der EU und zu einem starken Einbruch an den Finanzmärkten führen.

Das Wirtschaftswachstum habe sich bereits im laufenden Jahr trotz eines günstigen weltwirtschaftlichem Umfeldes abgeschwächt, schreibt der Währungsfonds. Das Brexit-Votum habe zu einer Belastung des privaten Konsums geführt. Im Jahr 2018 dürfte das Wirtschaftswachstum wie im laufenden Jahr bei rund eineinhalb Prozent liegen. Einerseits sollte die robuste Weltwirtschaft die Exporte stützen. Andererseits dürften Unternehmen Investitionen aufschieben, bis es mehr Klarheit über das künftige Handelsverhältnis mit der EU gebe. Die Projektionen gehen davon aus, dass es zu weiteren Fortschritten bei den Brexit-Verhandlungen kommt.

Die zuletzt hohe Inflation werde schrittweise etwas zurückgehen, aber weiter deutlich über dem Zielwert der britischen Notenbank von zwei Prozent bleiben, erwartet der IWF. Der Druck auf die Reallöhne und den privaten Konsum sollte also anhalten. Im November hatte die Inflationsrate bei 3,1 Prozent gelegen. Das seit der Brexit-Entscheidung vom 23. Juni 2016 deutlich schwächere britische Pfund hat über steigende Einfuhrpreise zu einer höheren Inflation geführt.

IWF-Chefin Christine Lagarde verteidigte in London die Warnungen des Währungsfonds aus dem Jahr 2016 vor den Folgen des Brexits. Die Abschwächung der britischen Wirtschaft im vergangenen Jahr habe dem IWF recht gegeben. Es sei wie prognostiziert zu einer Abwertung des Pfund, einem Anstieg der Inflation, fallenden Reallöhnen und einer Abschwächung des Wachstums gekommen. Der IWF war vor dem Brexit von Austrittsbefürwortern für seine skeptischen Prognosen kritisiert worden./jsl/bgf/jha/

WASHINGTON/LONDON (dpa-AFX)

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