27.04.2016 22:02:39
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IREX MSI: Medien in Osteuropa werden von einseitigen Inhalten und Selbstzensur geplagt
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Ein Teilnehmer an der Georgien-Studie kommentierte, dass "einseitige Inhalte die 'hässliche Wahrheit' unseres Mediensystems sind". Er fügte hinzu, dass es allgemein bekannt sei, dass "alle Medienquellen die Interessen von verschiedenen politischen Parteien, Gruppen oder der Regierung vertreten". Zum Thema der Qualität von Medieninhalten sagte ein Bewerter aus der Ukraine: "Es ist leider so, dass unsere Staatspolitik, die Medien und sogar Nichtregierungsorganisationen ... die wirklichen Ursachen nicht analysieren. Die Gesellschaft diskutiert Auswirkungen, aber keine Gründe."
IREX misst den Zustand des Mediensektors eines Landes und verwendet dazu fünf Kriterien, unter anderem rechtliches Umfeld, Qualität des Journalismus und Praktiken des Medienmanagements. Medienprofis aus jedem Land vergeben für jedes Kriterium Punktzahlen und erstellen qualitative Bewertungen. Mithilfe einer erweiterten Methodik für die Ausgabe 2016, die in Georgien, Moldawien und der Ukraine erstmals angewandt wurde, fügte man eine separate Fragenreihe für Mediennutzer im Hinblick darauf hinzu, wie gut die Medien ihre Informationsbedürfnisse erfüllen. Die Antworten zeigen einen erheblichen Unterschied zwischen den Ansichten der Medienprofis und den Ansichten der Zivilgesellschaft über die Medien.
Während viele Regierungen fortgesetzt Beschränkungen gegen eine
unabhängige Berichterstattung aufbauen, unterziehen sich Journalisten
in Europa und Eurasien - angesichts rückläufiger Werbeanzeigen oder
geringerer Sponsoring-Einnahmen - einer Art Selbstzensur bei der
Berichterstattung, die Unternehmen gegenüber kritisch ist. Ein
mazedonischer Teilnehmer erläuterte dies folgendermaßen: "Es ist
jetzt schwieriger geworden, irgendetwas gegen das Telekommunikations
oder das Energieversorgungsunternehmen zu veröffentlichen ... als
gegen die Regierung." Teilnehmer aus Albanien meldeten, dass ein
multinationaler Mobilfunkanbieter Anzeigenschaltungen in der Zeitung
Shqip ablehne, und zwar aufgrund der kritischen Artikel über dessen
Dienstleistungen.
Die Ukraine, Armenien und der Kosovo gehören zu den Ländern, die Verbesserungen im Medienumfeld zeigen. Zu den Ländern, in denen sich das Medienumfeld verschlechtert hat, zählen Aserbaidschan, Belarus und Kasachstan.
Die US-amerikanische Agency for International Development finanziert den MSI in 21 Ländern. Der MSI ist eine zuverlässige Studie zur Lage der internationalen Medien und bietet Stiftern, Medienfürsprechern, örtlichen Medienprofis und Wissenschaftlern fundierte Daten aus 15 Jahren.
Jennifer Nevin Anderson, Communications Director, IREX, +1 (202) 628-8188, jnevin@irex.org, www.irex.org/msi
OTS: IREX newsroom: http://www.presseportal.de/nr/104953 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_104953.rss2
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