11.06.2013 18:29:33

IPO/ROUNDUP: Bastei Lübbe will an die Börse - Ausbau des Digitalbereichs

    KÖLN (dpa-AFX) - Das Börsenkarussell dreht sich weiter: Jetzt will auch der Publikumsverlag Bastei Lübbe den Sprung auf das Börsenparkett wagen. Im Oktober soll es soweit sein. Den Erlös des Börsengangs will der Verlag zum Ausbau des Digitalbereichs verwenden.

    Nach der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft soll im Oktober die Erstnotierung im Prime Standard der Frankfurter Börse folgen, wie Bastei Lübbe am Dienstag mitteilte. Auch danach wolle Verleger Stefan Lübbe mit etwa 60 Prozent der Aktien weiter das Heft in der Hand behalten. Zu der Höhe der geplanten Erlöse machte der Verlag keine Angaben, ebenso wenig zu der angestrebten Preisspanne. Wie viel sich der durch "Jerry-Cotton"-Hefte berühmt gewordene Verlag vom Börsenstart verspricht, will das Unternehmen erst im September bekanntgeben.

    Klar ist aber schon jetzt, wohin das Geld fließen soll. Der Kölner Verlag will in das Digitalgeschäft investieren. "Wir stehen in unserer Branche vor einem Umbruch", sagte Geschäftsführer Thomas Schierack am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in Köln. "Die Umsätze im Bereich gedrucktes Buch gehen etwas runter, und auf der anderen Seite explodieren die digitalen Umsätze. Da sind wir im Moment relativ weit vorne, und diesen Bereich wollen wir auch weiter ausbauen."

    Dabei habe Bastei Lübbe einen besonderen Vorteil: "Jerry Cotton, John Sinclair sind von uns entwickelt worden und werden von uns durch Auftragsautoren geschrieben. Das heißt: Wir haben alle Rechte an diesen Inhalten und können diese deshalb viel breiter verwerten als einfache Buchrechte." Das Ziel sei eine multimediale 360-Grad-Verwertung: "Sie lesen was, dann kommt ein Film, ein Spiel, und das dann auch noch international." Es gebe da zurzeit "irre Möglichkeiten", wobei im Spielebereich auch Zukäufe denkbar seien, da die Sparte bei Bastei Lübbe "noch nicht richtig entwickelt ist".

    Neben den berühmten "Jerry-Cotton"-Heftchen erscheinen bei Bastei Lübbe unter anderem Romane der Bestsellerautoren Dan Brown und Ken Follet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 erzielte Bastei Lübbe einen Umsatz in Höhe von 97 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 10,85 Millionen Euro.

    Mit dem angekündigten Börsengang des Kölner Publikumsverlags nimmt das Börsenkarussell weiter Fahrt auf. Bislang haben ... in diesem Jahr der Chemiekonzern Evonik und LEG Immobilien ihr Börsendebüt gegeben. Der Immobiliengesellschaft LEG gelang dabei auf Anhieb die Aufnahme in den MDAX (MDAX). Ab 24. Juni notiert der Börsenneuling im Index mittelgroßer Werte. Bereit zum Sprung auf das Parkett sind neben Bastei Lübbe auch das Immobilienunternehmen Deutsche Annington, der Verlag Springer Science und der Gabelstaplerhersteller Kion. Im Gegensatz zu Bastei Lübbe wird der Börsenstart dieser Unternehmen jedoch schon vor dem Sommer erwartet./ees/cd/stw/jha/

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